Mama und Mum

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Wir waren allein, meine Eltern mussten in die Firma. 
Plötzlich klingelte es und ich ging nach unten an die Haustür. Als ich öffnete stand eine Frau davor. Sie war nicht größer als ich und hatte rot gefärbte Haare.

Ich sah die Frau an und wurde kreideweis.
Mama. 
Ich hatte mich so damit abgefunden, dass sie nie wieder kommen würde, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Nahm sie noch immer Medikamente, dann würde ich nicht in ihre Nähe gehen.

“Hallo? Kann ich Ihnen helfen?”

"Ich suche meinen Sohn. Er soll hier sein."

“I-ihren Sohn?”, fragte ich irritiert.

"Kilian."

“S-Sie sind seine Mutter?”

"Ja, und ich würde ihn gerne wieder mitnehmen."
Panisch rannte ich ins Bad und schloss mich ein. 
Ich wollte hier nicht weg, wieso kam sie jetzt wieder? Hier war es so schön.

"Sie können ihn nicht mitnehmen!" 
Ich schob die Tür wieder ein Stück zu.

"Sind deine Eltern da, ich würde gerne mit ihnen reden. Ich möchte meinen Sohn wieder haben. Ihr habt kein Recht ihn zu behalten."

Ich sah durch den Spalt. “Nein, sie sind nicht da.”

"Dann komme ich später wieder."

Ich schloss die Tür und rannte zum Fenster im Wohnzimmer. Dort beobachtete ich die Frau. 

Ich saß in der Dusche und hoffte, dass sie nicht mehr wiederkam.

“Kilian?”, rief ich durchs Haus.

Wenn sie hier drin war, würde ich nicht runter gehen. Es hatte schon gereicht sie zu sehen, um alles wieder hervorzurufen.

“Kilian? Wo bist du denn? War das wirklich deine Mum?”

Schluchzend zog ich meine Knie an die Brust.

Ich war durch jedes Zimmer gelaufen, bis ich bemerkte, dass das Bad abgeschlossen war. “Hey! Du musst keine Angst haben. Sie ist weg."

Ich tapste zur Tür und schloss auf. "Wirklich?"

“Ja.”

"Wird sie wiederkommen?"

Ich haderte mit mir, ob ich es ihm sagen sollte. “War das wirklich deine Mum?”

Ich nickte niedergeschlagen.

“Wie hat sie herausgefunden, dass du hier bist? Und warum will sie dich wieder haben?”, murmelte ich zu mir selbst.

"Ich weiß es nicht. Ich dachte, sie wäre tot, die Polizei hat sie damals nicht gefunden."

“Und jetzt ist sie plötzlich wieder hier und glaubt dich einfach so mitnehmen zu können, das hier ist doch keine Aufbewahrungsanstalt für Kinder, wo man es einfach wieder abholen kann, wenn man will.”

"Sie ist aber nicht irgendjemand, sondern meine Mutter."

“Rechtfertigt es trotzdem nicht.” 

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Am Mittag klingelte es wieder. Mum und Dad waren immer noch nicht wieder da und wir waren im Wohnzimmer.

Ich flüchtete sofort hinter die Couch.

“Das kann auch jemand anderes sein, willst du dich jetzt vor jedem verstecken?” Ich stoppte den Film auf dem Fernseher.

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