Vier

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Kapitel 4

 Ich wachte auf. Ich sah auf die Uhr. Es war kurz nach halb 10 und ich gähnte herzlich. Ich streckte mich und stand dann langsam auf. Die Sonne schien durch meine Vorhänge die ich dann schließlich aufmachte und mich erstmal wegen dem Licht erschreckte. Ich blinzelte der Sonne entgegen und sah auf den Phönixsee. Es war nicht viel los, also beschloss ich joggen zu gehen. Ich ging aber erstmal in die Küche, schaltete die Kaffeemaschine an und schmierte mir ein Brot mit Marmelade das ich dann mit dem Kaffee zusammen aß. Ich füllte danach noch den Wassernapf von meiner Katze nach und dann Trockenfutter. Dass meine Katze nicht langsam mal fett wurde, war ein Wunder. Sie aß nämlich richtig viel. 

Ich ging zum Kleiderschrank, schnappte meine Jogginghose und zog sie mit kombiniert mit einem hellblauen Top an. Dazu holte ich meine Puma-Schuhe aus dem Schrank und zog sie an. Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen, cremte mein Gesicht ein und nahm meine Kopfhörer von meinem Regal im Wohnzimmer. Ich stöpselte sie in mein Handy ein und machte Musik an. Wicked Wonderland von Martin Tungevaag ertönte in meinen Ohren. Ich akzeptierte dieses Lied und nahm meine Schlüssel die ich in meine Hosentasche steckte und machte den Reisverschluss meiner Hosentasche zu, damit die Schlüssel bloß nicht verloren gingen. Mit meinen Handy tat ich das gleiche, aber ließ einen Spalt auf, wegen den Kabel meiner Kopfhörer. Ich öffnete meine Tür, schloss sie hinter mir ab und ging raus. Ich nahm einen tiefen Atemzug von der schönen warmen Luft am Phönixsee und joggte los.
Heute Nachmittag würde ich zu meiner Mutter fahren. Ich hatte davor immer ein bisschen Angst, weil ich nicht wusste, was auf mich zukam. Letztes mal wurde ich von ihr rausgeschmissen, weil sie wohl einen schlechten Tag hatte. Das tat richtig weh, aber sie konnte da nichts für. Sie war krank..
Nach 20 Minuten joggen knallte ich, wie gestern, wieder gegen jemanden weil ich die Außenwelt komplett abgeschaltet hatte. Ich sah geschockt nach oben in die Augen von Marco Reus. Schon wieder. Ich verfluchte mich innerlich und nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren.
,,Du magst es echt, mich anzurempeln, oder?’’ ,meinte er belustigt mit einem schiefen Grinsen.
,,Naja, zum Glück hast du diesmal keine Cola in der Hand, die auf deinem T-Shirt landet.’’ ,kicherte ich verlegen und er lachte.
,,Ja, das kann man so sagen. Was machst du denn hier?’’ ,fragte er schließlich und ich sah zu mir runter.
,,Ich bin etwas verschwitzt, in Sportsachen und bin außer Atem. Ich denke, ich bin joggen.’’ ,antwortete ich amüsiert und er fuhr sich verlegen durch die Haare.
,,Anscheinend. Wohnst du hier in der Nähe?’’ ,er legte fragend den Kopf schief.
,,Jap, einmal hier rum und dann links. In dem weißen Haus dort.’’ ,ich zeigte auf mein Haus und er nickte.
,,Ich wohne direkt hier.’’ ,er zeigte hinter sich in ein großes Haus und ich staunte nicht schlecht.
,,Wow, okay.’’
,,Mats wohnt auch in eines der Häuser und unser Torwart Roman Weidenfeller ebenso.’’ ,lächelte er und ich nickte lächelnd.
,,Das ist doch schön. Ich wollte jetzt eigentlich weiterjoggen.’’, sagte ich ein bisschen verlegen und bemerkte, dass Marco ebenfalls in Sportklamotten ist.
,,Was ein Zufall. Ich auch. Sollen wir zusammen joggen und gucken, wer die bessere Ausdauer hat?’’ ,er zwinkerte mir gespielt arrogant zu und ich lachte.
,,Das ist unfair. Du bist vom Beruf her Sportler und so oft bin ich nun auch nicht joggen.’’ ,antwortete ich worauf er auch lachen musste.
,,Dann wird es mal Zeit dass du öfter joggen gehst. Wie wärs, wenn wir uns einmal die Woche zum joggen treffen?’’ ,er wirkte etwas verlegen und ich spitzte überlegt die Lippen. Sonntags hätte ich eventuell Zeit.. Aber jetzt bin ich ja Arbeitslos. Also habe ich jeden Tag Zeit, bis ich einen neuen Job gefunden hatte. Doch ich entschied mich doch für den Sonntag, da ich da auch nicht bei meiner Mutter bin.  
,,Wie wär’s mit Sonntag morgens? Das würde besser passen. Da bin ich auch nicht bei meiner Mutter.’’ ,er nickte und lächelte dabei.
,,Heute ist zwar Freitag, aber ich denke, wir könnten eine Ausnahme machen und joggen gehen. Danach können wir ja ne Stunde was trinken gehen.’’ ,meinte ich schließlich.
,,Alles klar, dann mal los.’’ ,antwortete er und wir liefen los.
Er war ziemlich schnell und seine Ausdauer war nicht mehr normal. Er schwitzte auch nicht so schnell wie ich und ich musste mich wirklich anstrengen mitzuhalten, was er natürlich bemerkte und zum kichern brachte. Ich verdrehte immer nur innerlich lächelnd die Augen und lief einfach mit. Doch ab und zu musste ich eine kleine Atempause machen, weil ich langsam Seitenstiche bekam. Er joggte einfach auf der Stelle wo er stand weiter und ich schüttelte nur den Kopf.
,,Wie kannst du das alles nur. Du bist einfach unnormal schnell.’’ ,meinte ich total außer Atem.
,,Viel Übung.’’, antwortete er und ich atmete noch mal tief ein und aus.
,,Dann sollte ich wirklich öfter mit dir joggen gehen. Obwohl du mich regelrecht quälst, gerade.’’ ,kicherte ich immer noch außer Atem.
,,Wenn du üben willst, dann hopp. Komm, weiter.’’ ,befahl er mir und ich atmete stark aus.
,,Du tust so, als wärst du mein Personal-Trainer.’’ ,bemerkte ich und er lachte.
,,Bin ich jetzt auch jeden Sonntag. Und heute.’’ ,lachte er und ich musste ebenfalls lachten. Dann liefen wir weiter und ich beschloss, keine Pause mehr zu machen, obwohl mich die Seitenstiche fast umbrachten und meine Waden auch langsam anfingen zu brennen. 

I'll never leave you ..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt