E I N U N D V I E R Z I G

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»Und was hast du jetzt vor?«, fragt mich River, als er sich ein Stück zu mir dreht und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. »Ganz ruhig, mein Freund. Wir werden jetzt ganz sicher nicht das machen, was sich in deinem Kopf abspielt.«

Enttäuscht lässt River seinen Kopf auf meine Schulter fallen. »Warum bist du denn so..-« Ich starre ihn eindringlich an und er bricht seinen Satz von selbst ab.

»Wir werden noch genug Speichel austauschen, keine Sorge.« Nun ist River derjenige, der mich mit seinen Blicken durchlöchert. Das hätte ich definitiv nicht sagen sollen, denn in seinem Gesicht breitet sich ein perverses Lächeln aus. »Hör auf so zu glotzen, du... du..-«

Verdammt!

Langsam sollte ich vielleicht wirklich mal etwas gegen meinen Gedächtnisschwund tun.

»Ich was?«, fragt mein provokant und zieht mich an sich. Du verdammt gut aussehendes Arschloch. »Ach vergiss es einfach.« Mürrisch verschränke ich die Arme und wende meinen Blick von ihm ab.

Endlich lässt mich diese Klette los, weshalb ich die Chance ergreife und los renne. Doch mit rennen ist in diesem Fall eher stolpern gemeint, da weder meine rutschigen Socken, noch mein Geschick dazu beitragen mich halbwegs elegant die Treppe nach unten zu manövrieren.

Innerlich bete ich, dass River mir nicht gerade dabei zu sieht, doch meine Hoffnungen zerplatzen als ich ein leises Grunzen von oben höre. Genervt lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und warte darauf, dass River auch nach unten kommt.

Bevor er etwas zu meiner hinreißenden Performance sagen kann, schnappe ich mir seine Hand und ziehe ihn in die Küche. Meine Wenigkeit hat schon wieder Hunger.

»Es wundert mich wirklich, dass du nicht zunimmst. Hast du Bulimie? Oder einen vergrößerten Magen?«

Ich gehe nicht auf seine Anspielungen hinsichtlich meiner Figur ein, sondern wende mich dem Kühlschrank zu, der mir im Moment um einiges interessanter scheint. Doch leider werde ich auch von diesem enttäuscht, da sich darin nichts weiter als ein Glas Essiggurken befindet.

»Wow, das nenne ich mal eine ausgewogene Mahlzeit.« River muss natürlich wieder einmal seinen Senf dazugeben.

»Anstatt hier nur so rumzustehen könntest du mich auch einfach zu dir einladen und wir gucken mal was sich bei dir so im Kühlschrank versteckt.«

Mein überaus unsozialer Nachbar setzt sich jedoch nur auf den Küchentisch und gibt komische abweisende Laute von sich. »Ne, keine Lust. Frag doch das Muttersöhnchen ob er dir was vorbei bringt«, schlägt er vor.

Schnaubend stelle ich mich dicht vor ihn und drücke ihm meinen Zeigefinger gegen seinen trainierten und ziemlich heiß- ich meinte natürlich hässlichen Oberkörper. »Erstens ist Trish eben ein Familienmensch und zweitens hat er gerade ein Date, das weißt du ganz genau.«

»Tja dann musst du wohl darum betteln, dass wir zu mir gehen.«

Er lehnt sich ein Stück nach vorne und rutscht langsam vor Tisch, während er einen Arm um meine Taille legt, damit ich ihm nicht entkommen kann. Ich bin ihm so nah, dass ich kaum noch atmen kann. Sein intensiver Blick lässt meine Knie weich werden, weshalb ich froh sein kann, dass er mich so fest hält.

»Ich werde ganz sicher nicht betteln.« Meine Stimme ist nicht mehr als ein Hauchen. Wirklich überzeugend klinge ich also nicht.

Mein Blick ist auf seine Lippen fixiert, die meinen mittlerweile so nah sind, dass ich nur ein paar Zentimeter überbrücken müsste um ihn zu küssen. Automatisch strecke ich mich ihm entgegen, doch je näher ich ihm komme, desto mehr weicht er zurück.

Genervt krallt sich meine Hand in seinen Pullover und zieht ihn näher zu mir.

»Ich habe dir doch gesagt, dass du darum betteln wirst«, meint er schmunzelnd, bevor er seine Lippen endlich mit meinen verschließt.

A/N:
Wow, danke danke danke. Ich kann's gar nicht fassen, dass diese Geschichte schon über 100k mal gelesen wurde.
Vielen lieben Dank an alle, die auf diese Geschichte geklickt haben und sie gelesen und eventuell sogar für sie gevotet haben.❤️

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