V I E R U N D V I E R Z I G

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Skeptisch betrachte ich den Brei, der mir auf meinen Teller kredenzt wird. »Und du bist dir auch ganz sicher, dass man das essen kann?«, frage ich nun schon zum zweiten Mal, da ich meinem Nachbarn und seinen mehr oder weniger guten Kochkünsten noch nicht ganz vertraue.

»Du musst es ja nicht essen. Aber ich erinnere dich daran, dass du lieber etwas essen wolltest, als mit mir zu schlafen.« Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und recke mein Kinn nach vorn. »Wer weiß ob ich überhaupt jemals mit dir schlafe.«

Grinsend kommt River auf mich zu und streicht mit seiner Hand über meinen Nacken. Dieser Vollidiot weiß ganz genau welche Knöpfe er bei mir drücken muss. Sofort stellen sich die Härchen in meinem Nacken auf und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus. »Das werden wir ja noch sehen.« Mein Kopf wird mit einem Mal zur Seite gedrückt und ich bekomme einen dicken Schmatzer auf die rechte Wange.

Völlig verdattert schaue ich River hinterher, als er aus der Küche verschwindet und mich alleine lässt. Wobei nicht ganz alleine, denn ich meine gesehen zu haben, dass sich der Brei vor mir bewegt hat und ich aufgrund dessen nur hoffen kann, dass diese Pampe nicht lebendig wird. Etwas angeekelt rümpfe ich die Nase, schnappe mir den Teller dann aber doch und gehe River hinterher ins Wohnzimmer.

Dieser sitzt bereits auf dem Sofa und verfolgt apathisch das Basketballspiel, das im Fernsehen läuft.

Ich lasse mich auf einen Sessel neben der Couch fallen und schiebe mir missmutig einen Löffel voll Brei in den Mund. Zu meinem Erstaunen schmeckt dieser gar nicht so schlimm wie ich es erwartet habe. Ich kann mich trotzdem noch nicht mit diesem Essen anfreunden, da die Angst, es könnte jederzeit zum Leben erwachen, noch vorhanden ist.

Endlich löst sich mein Nachbar aus seiner Starre, da gerade Werbungspause ist. »Anscheinend schmeckt es dir ja doch!«, stellt er lächelnd fest und scheint sich darüber wohl mehr zu freuen, als er eigentlich sollte. »Scheint so, ja.« Diesmal bin ich die, die auf den Fernseher starrt. Aber man kann es mir auch nicht verübeln, denn es läuft gerade die Vorschau zu einem neuen Film mit Cole Sprouse.

Ich lasse meinen Löffel unachtsam auf den Teller fallen. Rivers Blick folgt meinem, doch er scheint nicht wirklich begeistert zu sein. »Wieso steht ihr denn alle auf diesen Kerl? Ich meine er hat noch nicht einmal Muskeln! Und so ein hübsches Gesicht hat er nun auch wieder nicht, also..-«

Sobald er meinen Blick sieht, bricht er ab. Stumm stehe ich auf und laufe auf ihn zu, meinen Zeigefinger drohend erhoben. »Du hörst mir jetzt gut zu Freundchen. Ich will diese Kritik an meinem zukünftigen Ehemann nie wieder hören, hast du verstanden?«

Als ich Rivers Blick sehe lache ich mich innerlich einen ab, denn es scheint so, als würde er seine Worte tatsächlich ein wenig bereuen.

Ich kann es nicht lassen ihm einen kleinen Kuss auf den Mund zu drücken.

»Wofür war der denn?«, fragt er grinsend und zieht mich ruckartig auf seinen Schoß. Schulterzuckend schlinge ich meine Arme um seinen Hals. »Du sahst eben so aus, als würdest du eine kleine Aufmunterung brauchen.«

Gerade will ich ihn ein weiteres Mal küssen, da schubst mich dieser Idiot doch tatsächlich wie ein grober Bauer vom Sofa und wendet sich wieder dem Fernseher zu. »Sag mal gehts noch?«, rufe ich empört und reibe mir über mein Hinterteil, dass mir bei der Kollision mit dem Boden noch Federung gegeben hat.

»Hör auf rum zu arschen und sei still, ich muss mich konzentrieren!«, war das einzige, was River dazu zu sagen hatte.

Was für ein Esel.

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