Stunden habe ich damit verbracht eine Ausrede zu suchen, um nicht mit meinen Eltern und River Essen gehen zu müssen. Aber leider steht meine Mutter nun mit erhobenem Zeigefinger und strengem Blick vor mir. »Pyper, du solltest dich wirklich glücklich schätzen, dass dich ein so toller Mensch wie River zum Essen einlädt!«
Ich habe auch kein Problem damit mit River Essen zu gehen. Aber wenn meine Mutter dabei ist, die sich im Sekundentakt Sabberfäden vom Mund wischen muss, weil sie meinen Nachbarn so anschmachtet, kann ich durchaus darauf verzichten!
Glücklicherweise kommt mein Vater in dem Moment in den Raum und grinst uns schelmisch an. »Na ihr Zuckerschnecken!« Aufgeregt stolpert meine Mutter in ihren viel zu hohen Schuhen auf ihn zu. »Schatz, sehe ich gut aus?« Meine Ohren schalten blitzschnell ab und ich wende mich wieder meinem Kleiderschrank zu. Das Geflirte meiner Eltern kann mir erspart bleiben. Meine Mutter sieht heute aber tatsächlich sehr gut aus. Allerdings sticht mir mal wieder die kurze Frisur, die sie seit Jahren trägt ins Auge. Sie sieht chaotisch aus und beinhaltet mittlerweile ziemlich viele graue Strähnen. Irgendwie erinnert sie mich dadurch an einen Igel. Ihr Körper ist in ein lockeres dunkelblaues Kleid mit kleinen weißen Blümchen gehüllt.
Mein Dad hingegen trägt einen schwarze Jeans und ein Jacket, dass durch die Länge eher aussieht wie ein Umhang. Seine verbliebenen Haare stehen in alle möglichen Richtungen ab. Insgeheim habe ich meinen Vater vor vielen Jahren liebevoll auf den Namen Hagrid getauft, da seine stämmige Figur und die langen Haare mich daran erinnerten.
Aber in den letzten Jahren verlor er immer mehr an Gewicht, da meine Mutter Weightwatchers für ihn entdeckt hat. Jetzt ist auch von den langen braunen Locken nicht mehr viel übrig geblieben.
Seufzend durchwühle ich meinen Schrank auf der Suche nach einem Kleid. Zum Glück werde ich auch nach ein paar Minuten fündig. Lächelnd ziehe ich den olivgrünen Stoff heraus. Mein Großvater hat mir dieses Kleid geschenkt, um es zu einem Date zu tragen. Es ist zwar kein richtiges Date, aber ich wollte meinem Opa den Gefallen tun.
»Gehst du jagen?«, fragt mich meine Mutter amüsiert, als sie das Kleid entdeckt. Die Seide liegt leicht auf meinen Fingern, als wäre sie nur ein Windhauch. »Witzig!« Genervt schnappe ich mir frische Unterwäsche und ziehe mich dann im Bad um. Ich muss schon sagen, das Kleid ist wie für mich gemacht!
Da ich nicht wirklich begabt in Sachen Makeup bin, lasse ich dies wie immer weg. Nur meine Wimpern tusche ich leicht, um nicht ganz so tot auszusehen. Ich besitze keinen Concealer, daher müssen meine Augenringe wohl dort verweilen, wo sie gerade sind. Natürlich könnte ich auch meine Mutter fragen, aber ich erinnere mich noch daran, wie ich das letzte Mal als sie mich geschminkt hat völlig fertig zu River gerannt bin. Dieses traumatische Ereignis möchte ich nur ungern wiederholen!
»Pyper wir müssen los!«, ruft meine Mutter und donnert ihre Faust ungeduldig gegen die Tür. Kritisch begutachte ich mich im Spiegel. Meine Haare fallen in leichten Wellen bis knapp unter meine Schultern, mein Gesicht sieht aus wie immer.
Verzweifelt versuche ich das gleiche Lächeln aufzubringen, das die hübschen Frauen in der Zahnpastawerbung auch immer haben, doch leider gelingt es mir nicht. Frustriert gehe ich aus dem Bad in mein Zimmer und schnappe mir ein Paar schwarze Pumps, die mir meine Mutter von ihrem Shoppingmarathon mitgebracht hat. »Auf einen schönen Abend!«, grinste Genannte und schob mich nach unten ins Auto.
Mal sehen ob der Abend wirklich so schön wird, wie sie denkt.
A/N:
Sodala, grüßt euch! Wie geht's denn so? Ich hoffe doch gut.
Viele Menschen habe durch das ganze social distancing jetzt sehr viel Zeit, was aber wiederum auch mit Langeweile verbunden ist.
Aber wisst ihr, was ihr dagegen machen könnt? Ihr könnt meine Geschichten lesen! Denn dadurch vertreibt ihr euch nicht nur Zeit, ihr werdet auch automatisch cooler!
Nein Spaß, ich wollte nur ein bisschen Werbung für meine Geschichten machen. Ich plane schon eine Neue, deren erstes Kapitel rauskommen wird, wenn Crazy things beendet ist.
Der Titel ist „Selbsthilfegruppe für anonyme Alkoholiker" und das Genre ist - lo and behold - Humor.
Also falls jemand Lust hat noch mehr von mir zu lesen, würde es mich mega freuen wenn ich da mal vorbeischauen würdet.
Und denkt dran, es würde euch cooler machen!
DU LIEST GERADE
Crazy Things
HumorDefiniert man den Begriff „verrückt", so liefert man doch meist eine negativ ausgerichtete Erklärung für dieses Wort. Pyper macht sich diesen Begriff jedoch zu eigen und definiert ihn auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie hat es sich zur Aufgabe...
