Hei :)
da ich neu bei Wattpad bin, bin ich mir immer unsicher mit der länge meiner Kapitel. Schreibe ca. 3500 bis 4500 Wörter/Kapitel...ist das zu viel?
Freue mich auf eure Rückmeldung :*
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„Romy, so kann das nicht weitergehen. Ich weiß nicht was ich noch machen soll, damit du endlich verstehst, dass du das alles nicht für mich machst, sondern für dich..."
Da war er wieder der altbekannte Spruch, ob Eltern jemals lernen werden, dass gerade das nicht der richtige Weg war. Als würde sich dann alles ändern und plötzlich ganz logisch erscheinen und das Leben in geregelten Bahnen laufen. So einfach war das nun mal nicht. „Es kann doch nicht sein, dass wir dieses Gespräch mindestens einmal in der Woche führen.", fuhr mein Vater fort, während er vor mir auf und ab lief. Ich saß mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa und starrte ihn nur an. Egal was ich sagen würde, es würde ebenfalls nichts ändern. Nichts an der fünf in Mathe, die er in seiner Hand hielt, oder an dem Zeugnis, in dem mal wieder stand, dass meine Versetzung gefährdet war oder an der Tatsache, dass meine Mutter nach meinem dritten Geburtstag einfach abgehauen war, ohne sich je wieder zu melden. Keines dieser Probleme würde sich in Luft auflösen. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob er das wusste. Ob er wusste, dass all diese Vorträge nichts ändern würden.
Ich liebte mein Dad, dass stand außer Frage. Aber ich konnte ihm nun mal nicht die Tochter bieten, die er wollte. Ich würde mich auch nach diesem Gespräch, wenn er endlich nach drei Gläsern Wein im Bett lag, aus dem Haus schleichen und auf die Party meines Klassenkameraden Tim gehen, auf den ich schon stand, seit er vor zwei Jahren in meine Klasse gekommen war und auch danach würde ich morgen früh, wenn mein Vater auf der Arbeit war die ersten zwei Stunden schwänzen und erst nach Mathe in die Schule gehen. So war ich nun mal. Manchmal glaubte ich mir das, manchmal glaubte ich mir, dass ich war wie ich war und ich es nicht ändern könnte, obwohl ich mir darüber bewusst war, dass ich was ändern könnte, aber ich fühlte mich einfach nicht verantwortlich dafür. Vielleicht war ich das, aber auch das war zweitrangig für mich.
„Romy Melina Schneider, hörst du mir überhaupt zu? Oder rede ich mal wieder vollkommen umsonst? Manchmal habe ich das Gefühl, dass du gar nichts ändern willst." „Genau richtig Dad", dachte ich, aber aus meinem Mund kamen andere Worte: „Aber Papa, was denkst du denn von mir. Natürlich will ich das alles nicht, ich gebe mir auch schon die größte Mühe aber es klappt einfach nicht. Tut mir leid." Keins dieser Worte entsprach der Wahrheit oder war annähernd ernst gemeint, aber das konnte er weder wissen und wenn auch nicht beweisen. Er schüttelte den Kopf und sah verzweifelt aus. Kurz tat er mir leid, aber ich schob das Gefühl einfach zur Seite, machte die Tür zu und sperrte sie ab. So machte ich das immer. Ich wollte nicht verletzlich wirken oder gar wirklich verletzt werden. „Na gut Romy", lenkte mein Vater ein, weil er mal wieder mit seinem Latein am Ende war, „wir reden morgen nach der Schule weiter". Ich nickte, stand auf und wollte mich gerade umdrehen und aus dem Zimmer gehen, als er mich am Arm zurückhielt und sagte: „Wehe ich höre morgen von Frau Maier, dass du in Mathe schon wieder gefehlt hast. Dann haben wir wirklich ein Problem!" Klar das sagte er immer und nie hatten wir ein Problem. Ich nickte, setzte ein Lächeln auf, drückte ihm ein Kuss auf die Wange und lief zur Treppe, um nach oben in mein Zimmer zu gehen.
Auf halbem Weg hielt mich mein Bruder auf, der vor seiner Tür stand und offensichtlich wieder mal gelauscht hatte. „Romy, muss das immer sein? Musst ihm so deutlich zeigen, dass dir egal ist, was er fühlt?" „Es ist mir nicht egal Mike und das weißt du. Ich gebe nur nie wieder irgendjemandem das Recht mich so zu verletzen, wie unsere Mutter es damals getan hat, auch ihm nicht. Ich kann das nicht und das weißt du besser als jeder andere." Er schnaubte: „Ach und es wird besser, wenn du jeden ausschließt und alle um dich herum wie Scheiße behandelst?" „Pass auf, dass ich nicht genau das gleiche bei dir tue, wenn du jetzt genauso anfängst!", fauchte ich und stampfte die Wendeltreppe nach oben. Jetzt Mike auch noch. Ich dachte immer er wäre der einzige der mich versteht, aber seit er jetzt jedes Wochenende Zeit mit meinem Vater im Fitnessstudio verbrachte, um an der Sportschule genommen zu werden, hatte sich wohl einiges geändert. Also galt wohl ab jetzt, ich gegen Alle.
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Von einfach war nie die Rede...
Teen FictionRomy ist 17 und wohnt mit ihrem großen Bruder und ihrem Vater zusammen, bis ihr Vater eine Entscheidung trifft, die den weiteren Verlauf ihres alltäglichen Lebens verändert... Sie findet neue Freunde... Stellt sich neuen Herausforderungen... Und ler...