Kapitel 35

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Wie Lias mir schon einige Male klar gemacht hatte, wies er mich auch jetzt nicht zurück. Er erwiderte den Kuss, erst zaghaft und dann immer stürmischer. Mein Kopf setzte ab dort mal wieder direkt aus und ich machte mich an seinem Shirt zu schaffen. Er unterbrach unseren Kuss: „Sicher?", fragte er, nachdem er kurz Luft geholt hatte. „Ganz sicher.", erwiderte ich und entledigte in seines Shirts. 

Wenige Minuten später, lagen wir in unseren nassen Badeklamotten auf seinem Bett und Elias küsste meinen Körper. Es fühlte sich anders an als auf Bali. Mein Herz pochte und ich wusste, dass es nicht nur an der Erregung lag. Ich war mir sicher, dass ich ihn mehr als mochte und dass ich ihn ab sofort nicht mehr von mir stoßen würde. Wir vergaßen die Zeit, vergaßen, dass wir eigentlich duschen und zum Essen mussten. Wir schliefen miteinander und lagen danach eng zusammengekuschelt in seinem Bett. 

„Romina?", flüsterte er. „Ja?", fragte ich mindestens genauso leise. „Ich glaube ich mag dich nicht nur." „Sondern?" „Ich glaub ich habe mich echt in dich verliebt." „Verrückt, nicht?" Er antwortete nicht und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Es war verrückt, mehr als verrückt. Ich hatte nie so empfunden und nie darüber nachgedacht, dass ich je so empfinden würde und, dass nach so kurzer Zeit. Auch ich hatte, genau wie Elias, nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren würde. 

„Lias?" Er schmunzelte. „Was?", schob ich hinterher. „Als du mich das erste Mal so genannt hast, hätte ich fast Jonas angerufen. Ich kam mir vor, wie ein kleiner, verliebter Schuljunge." „Na der hätte sich gefreut." „Was?", fragte jetzt er. „Das erste Mal war auf Bali, auf Grund der Zeitverschiebung wäre es ziemlich früh bei ihm gewesen." „Ja, das ist mir dann auch aufgefallen, deshalb hab ich es sein lassen." Ich grinste ihn nur an, als es plötzlich klopfte. „Romy, Elias? Wollt ihr nicht mit zum Essen?", hörte ich Raphael durch die Tür fragen. „Mist.", stöhnte ich und sprang aus dem Bett. Elias schmunzelte. „Lach mich nicht aus! Ich bin Frau Liebermann heute Morgen schon auf die Nerven gegangen, ich muss es mir nicht komplett verderben." Ich schlüpfte in meine Klamotten und Elias tat es mir nach. 

Als ich gerade aus der Tür stürmen wollte, hielt er mich an der Hand zurück und küsste mich, dann verließen wir Hand in Hand das Zimmer. „Also, dass Romy unpünktlich ist, versteh ich ja, aber was hat denn bitte...", fing Rafa seine Frage an, doch Mirko stieß ihm leicht in die Rippen und deutete mit dem Kopf auf unsere Hände. „Oh.", beendete Raphael recht abrupt seinen geplanten Satz. Mirko grinste. „Wurde ja auch mal Zeit. Will ich wissen, was ihr da drin gemacht habt, da ihr offensichtlich nicht duschen wart?", fragte Hannes Kumpel, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. „Willst du nicht, glaub mir.", erwiderte Elias, legte den Arm um meine Schultern und zog mich sanft Richtung Treppe. Frau Liebermann wollte uns scheinbar auch eine Standpauke halten, da wir nun auch zum Mittagessen 10 Minuten zu spät waren, als sie Elias und mich sah, schien sie es sich jedoch zu verkneifen und wünschte uns nur einen „Guten Appetit". 

Nach dem Essen entschieden die Jungs und ich uns dazu die Stadt zu erkunden. Sie war nicht sonderlich groß, aber wir verbrachten den ganzen Nachmittag damit durch die Gassen zu schlendern. Zum Abendessen, um 19 Uhr, schafften wir es dann aber trotzdem alle pünktlich und danach setzten wir uns in den Gemeinschaftsraum des Hotels, berieten uns über die Schwimmtechniken und spielten anschließend Karten. Um 23 Uhr scheuchte Frau Liebermann uns dann ins Bett und Lias und ich quetschten uns in mein Bett, zum einen, weil seins noch etwas feucht von den nassen Badesachen war und zum anderen, weil wir zusammen schlafen wollten. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug wir trainierten hart und nutzten sogar, den halben Mittwoch, bis Frau Liebermann uns fast dazu zwingen musste, unseren Körpern etwas Ruhe vor morgen zu gönnen. Am Abend bekam ich eine Nachricht von Lina:

Romina, bis auf deine Nachricht, dass ihr gut angekommen seid, habe ich noch nichts von dir gehört. Vermisst du mich etwa gar nicht? Ich habe dir doch aufgetragen, mich regelmäßig darüber zu informieren, ob mein Bruder und du noch lebt oder ob ihr euch schon zerfleischt habt. Ich dachte echt ich könnte mich auf dich verlassen. Kleiner Scherz. Aber mal im Ernst, geht es dir gut? Melde dich und richte meinem werten Bruder (der es übrigens auch nicht für nötig gehalten hat, sich zu melden) liebe Grüße aus, falls ihr miteinander redet. :**

Von einfach war nie die Rede...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt