„Endlich!", rief Lina aus, nachdem wir nach einer gefühlten Ewigkeit unser Gepäck wiederhatten und den Flughafen verlassen konnten. Draußen angekommen, schlug uns die noch angenehm, warme Nachtluft entgegen und ich schob die Ärmel meines Pullover nach oben. Herr Stein winkte uns zu einem ähnlichen sechssitzer Bus, den er auch selbst fuhr und wir stiegen ein. Diesmal setzte ich mich mit Lina auf die letzte Sitzbank und Elias musste eine Reihe vor uns mit seiner Stiefschwester Vorlieb nehmen, die ihn auch direkt in ein Gespräch verwickelte, welches er mit gespielter Aufmerksamkeit über sich ergehen ließ. Die Fahrt verging schnell und nur eine halbe Stunde später waren wir an einem kleinen, kurzen Weg angekommen, der zu einem wunderschönen Bungalow führte. „Wow", flüsterte ich, sodass nur Lina mich hörte. Sie nickte wissend und grinste. Das Vorderseite des Hauses, bestand aus einer langen Glasfront, durch die man schon von weitem eine offene Küche und ein Wohnzimmer mit Essbereich erkennen konnte. Die Möbel waren alle aus Mahagoni Holz und eher rustikal gestaltet, was im Zusammenspiel mit den modernen Küchengeräten wunderschön aussah.
Drinnen angekommen erkannte ich zusätzlich noch einen Kamin aus Natursteinen und eine große Wand, an der viele Familienfotos hingen und durch die eine Tür führte. Das Elternschlafzimmer, wie mir Lina mitteilte und das ging mich nichts an, weshalb ich weiter ging. Rechts hinter dem großen offenen Raum, lag auf der linken Seite ein kleines Gäste-WC, in dem die Wände mit kleinen türkisenen und schwarzen Mosaiksteinchen verziert waren. Gegenüber ein großes Badezimmer, im gleichen Stil, mit einer Eckbadewanne und einer Regenwalddusche. Weiter ging es mit Emilias Zimmer, was man direkt daran erkannte, dass sie hineinhuschte und die Tür verschloss, sodass ich keinen Blick hinein ergattern konnte. Ich war so begeistert, dass ich ihre Reaktion ignorierte, schließlich war ihr Zimmer ja nun wirklich das Letzte, was mich interessierte. Der nächste Raum lag gegenüber etwas versetzt zu Emilias und da dort kaum persönliche Dinge darinstanden, ging ich davon aus, dass es das Gästezimmer war. Elias Zimmer lag ein Stück den langen Flur hinunter auf der gleichen Seite, wie Emilias Zimmer. Er ließ mich einen Blick hineinwerfen. Er hatte es sehr modern gehalten, mit weiß grauen Möbeln. Nur an Hand der Pokale, der Poster und dem Musikregal, konnte ich es direkt Elias zu ordnen. „Wie viel Spaß wir hier haben könnten.", hauchte er hinter mit. Ein ihm wahrscheinlich schon geläufiges „Träum weiter" zischte aus meinem Mund und ich drückte mich an ihm vorbei. Das nächste Zimmer lag wieder gegenüberliegend versetzt und war unverkennbar Linas. Ihre Lieblingsfarbe lila, zeigte sich bei fast allem. Dem großen Sessel, in der Ecke, den auch Elias in einem Grauton in seinem Zimmer stehen hatte, dem Schreibtischstuhl, den Kissen auf dem Bett und den Kerzen auf den kleinen Nachttischen. Ich schmunzelte. In der Mitte des Raumes stand ein großes Doppelbett, sicher zwei auf zwei Meter groß. Auch hier erkannte ich direkt, dass es das Gleiche, wie das ihres Bruders war.
„Gefällt es dir?", fragte Lina, die mich bei meiner Erkundungstour verfolgt hatte. „Du weißt lila ist nicht gerade meine Lieblingsfarbe, aber es sieht sehr schön aus und passt zu dir." „Danke." Sie begleitete mich noch in den letzten Raum, welcher zum einen Teil eine kleine Bibliothek war und zum anderen ein Fitnessraum, mit einem Kardio-Fahrrad, einem Stepper, einer Kraftbank, einigen kleineren Hanteln und einem Boxsack. Die ganze Familie, schien sowohl belesen als auch sportlich zu sein. Na, wenigstens das eine, konnte ich auch von mir behaupten. Eine große Terassentür am Ende des Flures, führte nochmal auf eine kleine Terrasse, die sich abgesehen von ihrer Größe kaum von der vor dem Haus unterschied. Allerdings lag vor dem Haus ein weißer Sandstrand und das Meer, während sich hinter dem Haus ein großer Pool befand, der von einer Art Dschungel-Oase umgeben war. Innerlich jubelte ich über die Tatsache, dass es einen Pool gab, auch wenn ich es mir wegen Elias und Emilia sicher hätte denken können. Plötzlich tauchte Frau Frahn neben mir auf. „War dein Flug angenehm?", fragte sie mich. Ich wusste, dass sie auf ihren Sohn anspielte. Natürlich hätte ich ihr alles erzählen können, aber das hätte auch nichts geändert, der Flug war ja schließlich vorüber. Und auch wenn ich bei dem Gedanken selbst den Kopf über mich schüttelte, hatte mir der Flug mit Elias sogar fast Spaß gemacht und ich wollte ihm nicht schon wieder Ärger einhandeln. Also wandte ich mich zu ihr und antwortete: „Ja, es war super. Lieb, dass sie fragen."
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Von einfach war nie die Rede...
Teen FictionRomy ist 17 und wohnt mit ihrem großen Bruder und ihrem Vater zusammen, bis ihr Vater eine Entscheidung trifft, die den weiteren Verlauf ihres alltäglichen Lebens verändert... Sie findet neue Freunde... Stellt sich neuen Herausforderungen... Und ler...