Kapitel 24

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Wir liefen ca. 20 Minuten zu dem Club, in dem die Feier stattfinden sollte. Allerdings war dieser besagte Club, kein Club, wie der in dem wir gewesen waren, sondern ein großer heller Saal in einer großen Strandhütte, mit hohen Fenstern. An der linke Seite war eine Bar, mit Getränken jeglicher Art und auf der rechten Seite war das Buffet aufgebaut. Neben Gerichten, die ich nicht kannte, gab es auch typisch deutsche Gerichte, wie z.B. kleine Pizza-Ecken, auf die ich mich jetzt schon freute. 

„Warum gibt es hier deutsches Essen?", fragte ich interessiert Lina, die neben mir stand. „Die Veranstalter sind aus Deutschland und vor einigen Jahren nach Bali ausgewandert. Sie sind langjährige Freunde von meinen Eltern und gehören zu dem gleichen Club, wenn man es so nennen kann. Das Essen, ist wirklich gut und ein weiterer Vorteil ist, dass es auch Getränke gibt, die nicht aus Bali kommen, weil gerade von den alkoholischen Getränken auf der Insel, bin ich nicht so begeistert." Ich nickte nur und schaute mich weiter um. 

Der Saal war groß und ich hätte nicht annähernd sagen können, wie viele Menschen hier waren. Ich sah sowohl Menschen, die eher wie Touristen wirkten, als auch Einheimische in schönen bunten Gewändern. Geradeaus führte der Weg wohl zu einer Terrasse und links neben der Bar führte eine Tür zu den Toiletten. Ich war gerade fertig mit meiner Begutachtung, als vier Leute auf uns zu kamen, ein Ehepaar mit zwei Kindern, wie ich vermutete. 

Der Mann war groß hatte dunkelbraune Haare und leuchtend blaue Augen, für sein Alter (ich schätzte ihn auf Anfang/Mitte 40), sah er noch ziemlich attraktiv aus. Ebenso die Frau neben ihm, die meiner Meinung nach seine Frau sein musste. Sie trug ein pastellfarbenes, langes Strandkleid und ihr langen, blonden Haare fielen ihr bis über die Hüften. Sie hatte ihre dunklen Augen leicht mit dunklem Kajal umrundet und der Begriff „attraktiv" reichte fast nicht aus, um sie zu beschreiben. Ihre Kinder waren Mini-Ausgaben von ihren Eltern. Die blauen Augen des Kerls lagen auf meinem Blick, während sie näherkamen. Ich wandte meine Augen ab und musterte ihn. Er trug eine kurze helle Hose und ein langarmiges, schwarzes Hemd. Seine Haare waren lässig nach hinten gegelt. Seine Schwester trug ein pinkfarbenes Kleid, welches ihr gerade so über den Hintern ging und war wesentlich aufwändiger geschminkt als ihre Mutter. Die vier waren nun bei uns angekommen. 

„Marco da seid ihr ja endlich. Es ist so schön euch wieder zu sehen!", begrüßte der Mann Linas Vater. Alle anderen begrüßten sich nacheinander mit einer Umarmung, als würden sie sich schon ewig kennen, was sie vermutlich auch taten. Das Mädchen hängte sich direkt nach der Umarmung an Elias Arm und band ihn in ein Gespräch. Kurz kribbelte es in mir, was aber wieder vorbeiging, als ihr Bruder in mein Sichtfeld trat. Komisch. „Und wer bist du?", fragte er und hielt mir seine Hand entgegen. Seine Augen waren gefühlt blauer, als der Ozean und kurz versank ich darin, weshalb auch meine Freundin für mich antwortete: „Nicholas, das ist Romy, meine Freundin und Mitbewohnerin." „Hallo Romy.", grinste er charmant und ich schaffte es aus meiner Starre. „Hallo Nicholas." „Nenn mich doch Nick." Ich lächelte ihn vermutlich etwas dümmlich an. Ich würde ihn nennen, wie auch immer er wollte, wenn er mich dafür nur für immer so ansehen würde. Stopp! Was? Nick ließ meine Hand los und ich hatte zum Glück meine Gedanken wieder unter Kontrolle. Ich spürte einen Blick auf mir und nachdem ich hochsah, trafen mich Lias blitzende Augen. Ich grinste ihn nur kurz provokant an und wandte mich dann an Nicks Mutter, die mir ebenfalls ihre Hand hinhielt. „Ich bin Romina, aber nennen sie mich ruhig Romy, stellte ich mich vor und ergriff ihr Hand." „Was ein schöner Name. Ich bin Cathrin, aber nenn mich ruhig Cat." Ich mochte diese Frau direkt und lächelte sie nickend an. Dann wandte ich mich noch zu ihrem Mann, der sich mir als Alexander vorstellte. „Naomi, wo sind deine Manieren?", fragte ihre Mutter sie vorwurfsvoll. Sie verdrehte sehr offensichtlich die Augen und antwortete, ohne den Blick von Lias abzuwenden: „Sie weiß doch jetzt wie ich heiße." „Wir reden nachher darüber, meine Liebe.", tadelte ihre Mutter und schaute mich entschuldigend an: „Entschuldige bitte." „Ja entschuldige meine unverschämte Schwester, manchmal kann sie eine Hexe sein.", wandte auch Nick das Wort an mich. „Nicholas, das habe ich gehört.", keifte sie. Irgendwie erinnerte sie mich ein bisschen an Emilia. 

Von einfach war nie die Rede...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt