„Also Romy, was willst du sehen?", fragte er an mich gewandt, nachdem ich mich auf das Zweisitzer-Sofa neben dem großen Sofa, auf dem er saß, hatte fallen lassen. „Ich mag Komödien, aber ich bin ja nicht die Einzige, die mitschaut." „Aber wir wurden beauftragt, also such dir ruhig was aus." Ich grinste und nickte. Marco scrollte durch die Komödien und wir suchten zwei aus: „Meine, Deine, Unsere" – ein Film, bei dem es um eine zusammengewürfelte Großfamilie ging und „Kindsköpfe", beide Filme hatte ich schon gesehen, fand sie aber super. Marco nickte zustimmend (der Mann der großen Worte, war er offensichtlich nicht) und klickte den ersten der beiden Filme an. „Und habt ihr was ausgesucht?", fragte Lias und ließ sich mit einer Schüssel Popcorn neben mich fallen. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Lina neben mir sitzen würde, aber jetzt wo ich die Wärme spürte, die von seinem Körper ausging, fand ich seine Nähe gar nicht mehr so schlimm. Innerlich schüttelte ich wieder mal den Kopf über mich...ich sollte diesen Kerl wirklich weniger anziehend finden.
„Romy hat die Filme ausgesucht.", gab Marco von sich, da ich nicht reagiert hatte. „Dann können sie nur gut sein.", meinte jetzt meine Freundin, die sich neben ihren Stiefvater fallen ließ. Ich lächelte sie dankend an und sie deutete nur grinsend mit dem Kopf auf ihren Bruder, der ziemlich dicht neben mir saß. Ich rollte zur Antwort mit den Augen. „Da wäre ich mir ja nicht so sicher.", kam es als erwartete Antwort von Emilia, die sich auf die andere Seite ihres Vaters fallen ließ. „Emilia.", mahnte Anita und endlich waren alle im Wohnzimmer angekommen. Ihre Stieftochter sagte nichts mehr und Marco startete den Film.
„Meine, Deine, Unsere", war einer meiner Lieblingsfilme, schon seit der Grundschule. Auch wenn am Anfang nicht alles glatt lief in der Patchwork-Familie, wussten sie irgendwann, was sie aneinander hatten. Nachdem meine Mutter gegangen war und ich das endlich mit meinem damals noch sehr kindlichen Gehirn verstanden hatte, hoffte ich, dass mein Vater irgendwann eine Frau kennenlernen würde, die ganz viele Kinder hatte, damit wir selbst eine Patchwork-Großfamilie werden würden. Dazu kam es aber nie. Heute bin ich froh darüber. Mein Vater, Mike und ich waren eine gute Familie. Auch wenn es nicht immer einfach bei uns war, was überwiegend an mir lag, rauften wir uns immer wieder zusammen. Irgendwann musste ich meinem Vater wohl dafür danken, wie gut er das ohne eine Frau an seiner Seite hinbekommen hatte. Soweit war ich aber noch lange nicht. Irgendwas in mir hielt mich immer wieder davon ab meine Gefühle nach außen zu zeigen oder generell emotionale Gedanken zu äußern.
Ich schob meinen inneren Monolog beiseite, wandte Elias den Rücken zu, um besser auf den Fernseher schauen zu können und lehnte mich seitlich an die Rückenlehne des Sofas. Mein Rücken berührte Lias Knie, da er ebenfalls seitlich saß und ich rutschte etwas nach vorne, weil mir die Berührung irgendwie unangenehm war. Wow! Ich war immer wieder überrascht von mir selbst. Vorhin als ich unbekleidet in seinem Armen gelegen hatte, hatte mich seine Nähe noch nicht gestört. Ich konzentrierte mich wieder auf den Film und zuckte kurz zusammen, als ich warme, große Hände an meinen Hüften spürte. Lias zog mich leicht nach hinten, was glücklicherweise niemand zu bemerken schien, da außer dem Bildschirmlicht kein Licht im Wohnzimmer angeschaltet war. Mein Rücken berührte jetzt wieder sein Knie und er ließ die Hand, die zwischen meinen Hüften und der Sofalehne war an dieser Stelle liegen, schob seinen Finger auf meine nackte Haut und begann die Stelle zu streicheln. Sofort schoss Hitze durch meinen Körper und hätten wir nicht mit der ganzen Familie im Wohnzimmer gesessen, hätte ich mich ganz sicher zu ihm umgedreht und meine Lippen auf seine gepresst. Stattdessen atmete ich lautlos und tief ein und aus und spannte kurz meinen Körper an.
Sollte ich ihn wegschieben? Eventuell würde das ganze Szenario dann jemand mitbekommen, das wollte ich nicht riskieren und eigentlich genoss ich seine warmen Finger auf meiner Haut. Ich stöhnte innerlich und nahm mir vor ihm nochmal klar zu machen, dass wir kein Paar waren und uns vor anderen nicht berühren sollten. Ich fokussierte mich wieder auf den Film und versuchte seine Hand zu ignorieren, was mir nur semi-gut gelang. „So, ihr Lieben. Marco und ich gehen ins Bett. Ihr könnt gerne den anderen Film noch schauen. Wir sehen uns morgen früh beim Frühstück. Gute Nacht.", sagte Anita zu uns, nachdem der Film zu Ende war. Wir wünschten den Beiden ebenfalls eine gute Nacht und sie verschwanden im Schlafzimmer. „Können wir nicht etwas anderes schauen. Ich kenne den Film und finde ihn eigentlich ziemlich dämlich.", sagte Emilia und schnappte sich die Fernbedienung. „Ich finde dich eigentlich auch ziemlich dämlich", dachte ich bei mir, zuckte aber nur mit den Schultern. „Aber nicht schon wieder einen deiner Schnulzen.", sagte Lina genervt. Emilia ignorierte sie und suchte, wie ihre Schwester erwartet hatte, wirklich einen Liebesfilm aus: PS: Ich liebe dich. Na super. „Hast du mich nicht gehört?", fragte meine Freundin jetzt vorwurfsvoll. „Doch, aber ich würde den Film eben gerne sehen." „Ich würde auch gerne im Lotto gewinnen, aber manchmal bekommen wir nicht, was wir wollen." „Wenn es dir nicht passt, kannst du ja gehen." „Emilia! Leute sagt doch auch mal was!" „Ich sage nicht, dass du nicht Recht hast, Lina, aber ich hab gerade wirklich keinen Bock mit deiner Schwester zu diskutieren. Ich bleibe eh nicht mehr lange wach." Ein kurzer vorwurfsvoller Blick, den sie dann an ihren Bruder wandte. „Lass sie doch. Wir können, ja auch schlafen gehen, wenn der Film scheiße ist."
Lina stöhnte nur entnervt und ließ sich wieder in ihre Kissen sinken. „Elias du kannst dich gerne hierhersetzen falls es dir da drüben zu eng wird.", meint Emilia dann noch an ihren Bruder gewandt. „Nein danke.", brummelte Elis nur. Seine Stiefschwester rollte mit den Augen und startete dann den Film. Lias Hand lag immer noch auf meiner Hüfte und nur wenige Sekunden nachdem der Film angefangen hatte, lag seine zweite Hand auf der anderen Seite und er zog mich näher zu sich ran, nachdem er ein Bein ausgestreckt hatte. Ein kurzes Keuchen entwich mir, als mein Körper seinen berührte und ich tarnte es mit einem Husten und rückte wieder ein Stück nach vorne, damit mein Hintern und mein Rücken weit genug weg von seinem Körper waren. Emilia und Lina warfen einen kurzen Blick zu uns und wandten sich dann wieder dem Film zu, auch wenn die Zweitere es sich nicht nehmen ließ, mir ein fettes Grinsen zuzuwerfen. Was fiel Elias eigentlich ein? Wollte er jetzt Kuscheln, oder was? Ich schob jetzt auch seine Hand, von meiner nackten Haut und rückte so weit, wie möglich von ihm weg. Er ließ sich, wohl beleidigt, gegen die Sofalehne fallen, was ich aber ignorierte. Nach den ersten 20 Minuten konnte ich mir den Film wirklich nicht mehr ansehen. Für meinen Geschmack ging es zu viel um Liebe und Verlust, beides Themen, die ich eher mied.
„Ich gehe ins Bett. Viel Spaß noch und schlaft gut.", mit diesen Worten stand ich auf und wollte Richtung Flur laufen. „Ich glaub ich gehe auch, den Schnulzen-Kram kann sich ja keiner angucken.", sagte Elias und stand ebenfalls auf. „Ihr lasst mich jetzt allein zu Ende schauen?" „Du bist doch nicht allein, Lina ist da.", sagte ich genervt. „Die schläft." Und tatsächlich meine Freundin fand den Film wohl auch nicht sonderlich spannend und musste eingeschlafen sein. Ich zuckte mit den Schultern und lief ohne ein weiteres Wort in den Flur. Elias schien mir hinterher zu laufen, denn ich hörte seine Schritte hinter mir. Ich war gerade am Gästezimmer angekommen und wollte ihn wegen seiner zu offensichtlichen Berührungen zur Rede stellen, als er mich packte, mich gegen die Wand presste und seine Lippen so fordernd auf meine drückte, als hinge sein Leben davon ab. Ich keuchte kurz und er grinste in den Kuss. Kurz ließ er von mir ab, packte mich am Hintern und setzte mich auf seine Hüften. Schon jetzt konnte ich spüren, wie erregt er war und auch seine Augen, die vom Fernsehlicht aus dem Wohnzimmer, angestrahlt wurden, schimmerten dunkel, was wie ich mittlerweile gelernt hatte ein Zeichen für seine Lust war. Ich drückte, ohne nachzudenken meinen Unterleib gegen seinen Körper, was ihn aufstöhnen ließ. Schnell band ich ihn wieder in einen gierigen Kuss, um auch zu vermeiden, dass Emilia uns nicht doch hörte. Ich löste eine Hand von seinem Nacken und drückte die Türklinke des Gästezimmers nach unten und ließ mich von Lias hineintragen. Nachdem er die Tür etwas unsanft geschlossen hatte, ließ er mich auf das Bett fallen und lehnte sich innerhalb weniger Sekunden wieder über mich und küsste sich meinen Körper hinab. Am Saum meines Tops angekommen nahm er seine Hände zur Hilfe und innerhalb weniger Sekunden hatte er sowohl das Top als auch meine Hose und ebenso sein T-Shirt im Zimmer verteilt und ein leises Knurren durchfuhr seinen Körper, als ich meine Nägel in seinen Rücken krallte. „Gott Romy, ich werde nie wieder damit aufhören können.", keuchte er an meinem Ohr. „Musst du ja nicht.", flüsterte ich. Dann drückte ich mich gegen ihn, um ihn auf den Rücken zu drehen und setzte mich über ihn. Jetzt war ich dran meine Chance zu nutzen und entledigte ihn seiner restlichen Klamotten. „Gleiches Recht für alle, würde ich sagen.", grinste er und kurze Zeit später wanderte auch meine restliche Kleidung auf den Boden...
„Wow.", stöhnte Elias, nachdem wir beide zu frieden waren und ließ sich neben mich fallen. „Danke", kicherte ich etwas dümmlich, aber scheinbar hatte mein Gehirn noch Pause, denn meine Reaktion störte mich nicht. Er grinste und küsste mich erneut stürmisch und streichelte meinen ganzen Körper mit seinen Händen und seinen Lippen. Zwischenzeitlich stöhnte ich und genoss seine Berührungen. Im Stillen fragte ich mich, ob ich je wieder damitaufhören können würde. Wenig später ließ er sich wieder neben mich fallen und ich merkte, wie mein Körper langsam von Müdigkeit übermannt wurde. „Lias, du solltest gehen.", flüsterte ich. „Wenn du mich so nennst, gehe ich nirgendwo hin. Morgen wirst du es wieder abstreiten und so lange kann ich..." Ohne Elias Satz zu Ende zu hören, schlief ich ein.
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Leider ein ziemlich kurzes Kapitel, mehr ging heute irgendwie nicht...Sorry!
Beim nächsten kommt wieder mehr.
Bis dann :*
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Von einfach war nie die Rede...
Teen FictionRomy ist 17 und wohnt mit ihrem großen Bruder und ihrem Vater zusammen, bis ihr Vater eine Entscheidung trifft, die den weiteren Verlauf ihres alltäglichen Lebens verändert... Sie findet neue Freunde... Stellt sich neuen Herausforderungen... Und ler...