Kapitel 22

11 0 0
                                    


Elias und ich liegen auf Liegestühlen am Pool. Das ganze Ferienhaus ist still. Lina ist in ihrem Zimmer und schläft. Wir waren gestern Feiern und sie nutzt die Chance, da Emilia und ihre Eltern allein auf einem Ausflug sind. Lias und ich haben nicht viel getrunken, sind fit und haben uns entschieden die Sonne zu nutzen. Doch langsam habe ich lange genug rumgelegen. „Wer als letztes im Pool ist, verliert!", rufe ich und innerhalb weniger Sekunden tauchen wir beide in das angenehm kühle Wasser. Wir schwimmen ein paar Bahnen um die Wette, ich gewinne. Elias spritzt mich nass, ich versuche darauf hin, ihn unterzutauchen, indem ich mich frontal auf seine Schultern stütze. Er hat zu viel Kraft, es gelingt mir nicht und ich beuge meine Arme und schlinge meine Beine um ihn. Er küsste mich und ich lächele glücklich. Schnell wird die Situation...intensiver und wir keuchen beide etwas, als wir uns voneinander trennen. Lias grinst. „Was ist?", frage ich und grinse verführerisch zurück. „Gott Romy, wenn du nur wüsstest, wie sehr ich in dich verliebt bin..."

Innerhalb weniger Sekunden werde ich aus dem Schlaf gerissen und fast hätte ich Elias vom Bett geschubst, weil ich hochgeschreckt war. „Was ist los, Romina?", nuschelt er verschlafen. „Ich hatte einen...Alptraum." „Um was ging es?", fragte er und versuchte mich zurück in seine Arme zu ziehen. „Nein, lass das." „Was ist denn los?" Er setzte sich ebenfalls auf und schaute mich fragend an. „Wir sind kein Paar!" „Das ist mir bewusst. Wie kommst du darauf?" „Warum bist du noch hier? Ich hatte doch gesagt, dass du gehen sollst." „Ich hatte nicht das Gefühl, dass du wirklich wolltest, dass ich gehe." „Hätte ich es sonst gesagt?", zischte ich stand auf und zog mich in Windeseile an. Elias stand ebenfalls auf und tat es mir nach. „Was genau ist denn jetzt das Problem?", fragte er immer noch sichtlich verwirrt, nachdem er sein Shirt übergezogen hatte. Ich spürte, wie die Wut in mir hochkroch, auch wenn ich selbst nicht klar denken konnte und mir über mein Problem ebenso wenig bewusst war, wie Elias. „Verschwinde einfach! Das wars! Bis hierhin und nicht weiter. Es hat Spaß gemacht, aber du siehst bestimmt genauso keinen Sinn hier drin (Ich deutete zwischen uns hin und her), wie ich!", schrie ich fast und konnte mich vermutlich gerade so beherrschen, um nicht das ganze Haus aufzuwecken. 

„Ist das jetzt dein Ernst? Gestern vögelst du mich und jetzt schmeißt du mich raus? Wohlgemerkt aus dem Gästezimmer meiner Eltern?" Wut glitzerte in seinen Augen und bei dem Verweis auf das Zimmer seiner Eltern, sah ich das erste Mal seit Tagen wieder den arroganten und rechthaberischen Blick auf seinem Gesicht. „Du musst gehen.", presste ich nun etwas leiser hervor. „Aber warum? Erklär es mir, dann gehe ich!", fordert er. „Li...Elias bitte geh!", sage ich verzweifelt. „Es ist wirklich in Ordnung, dass wir Sex haben, aber behandle mich nicht wie einen Idioten und benutz verdammt nochmal nicht meinen Spitznamen!" Mit diesen ebenfalls sehr lauten Worten stürmte er aus dem Zimmer und ließ die Tür unsanft ins Schloss fallen. Verdammt! Was war nur mit mir los? Mein Herz und mein Puls rasten. Ich wusste, dass ich hier raus musste. Ich würde mich jetzt definitiv nicht an einen Tisch mit der Familie Frahnstein setzen können. Ich schlich mich aus dem Zimmer und zu Lina rüber. Zum Glück schien das ganze Haus, bis auf Elias und mir, noch zu schlafen. Ich schnappte meine Sportschuhe meine Leggins und meinen Sport-BH und lief auf die Terrasse. Dort zog ich mich um, schmiss meine Sachen auf eine Liege und rannte los. Ich wusste nicht wohin und kannte mich auch nicht aus, schließlich war ich nur einmal auf Erkundungstour mit Lina zusammen gewesen und auch den Club hätte ich sicher nicht mehr gefunden. Aber all das war mir egal. Ich musst rennen und meine Gedanken ordnen. 

Was hatte mein Unterbewusstsein nur für ein Scheiß-Problem? Nur Sex...das war der Deal...nicht mehr und nicht weniger...warum verstand mein dämlicher Kopf das nicht. Warum träumte ich von Liebesbekundungen, obwohl ich mir keine erhoffte. Ich mochte den Kerl nicht mal. Er war heiß und wirklich kein schlechter Bett-Partner, aber das wars auch schon. Ich würde mich niemals in ihn verlieben, niemals würden wir ein Paar werden und niemals würde ich mich nochmal verletzen lassen. Keiner hatte das Recht dazu und schon gar nicht dieser Kerl, der seine Persönlichkeiten wechselte, wie Unterwäsche. Sein Blick von vorhin, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er sah verletzt aus, aber dazu hatte er kein Recht. Auch er kannte den Deal. Wenn er ein Problem damit hatte, dass wir nicht kuschelten und beieinander schliefen, musste er mit seinen Verführungsversuchen aufhören. Was hatte er denn an nur miteinander schlafen nicht verstanden? War das denn wirklich so schwer zu verstehen? 

Von einfach war nie die Rede...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt