Entschuldigt, ab nächste Woche kommt das Kapitel wie gewohnt am Freitag.
Aus technischen und gesundheitlichen Gründen, konnte ich es erst jetzt hochladen.
Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen!! ♡♡
• T R A V I S •
Meine Augen fallen langsam zu, um mich herum verschwimmt alles. Die Beruhigungsmittel, die mir Dr. Bublé verabreicht hat, scheinen anzuschlagen.
Ich spüre einen weichen Druck auf meiner Stirn, bevor mir jemand durch die Haare streicht. "Ruhe dich erstmal aus, Travis. Wir kommen morgen nochmal."
"Selma, er scheint eingeschlafen zu sein."
Gavin.
"Er sieht aus wie ein Engel, wenn er schläft", flüstert seine Patentante dann.
Ich vernehme Schritte, die beiden reden sehr leise, dass ich nicht alles verstehen kann. Vorsichtig wird die Tür geschlossen.
Nun scheine ich alleine zu sein. Keiner ist bei mir geblieben. Ich wurde zurückgelassen. Wie gerne hätte ich jemanden hier, der einfach meine Hand hält.
Die Müdigkeit überfällt mich ein weiteres Mal, gähnend möchte ich mich auf die Seite legen, als die Tür erneut geöffnet wird.
Womöglich nur eine Krankenschwester, die nach dem Rechten schaut. Ich schenke dem keine weitere Beachtung.
"Travis."
Ein Lächeln umspielt meine Lippen, als ich Josh meinen Namen sagen höre. Ich sehe ihn vor mir, wie er vor meinem Bett steht und nicht weiß, was er tun soll.
Ich hätte ihn so gerne bei mir.
Stumm fordere ich ihn auf, sich neben mich zu setzen, hoffe inständig, dass er es tut. Das Verlangen, ihm nahe zu sein, wächst von Tag zu Tag an.
Dass er ironischerweise nun in meinen Träumen auftaucht, ist schon witzig.
Noch mehr wünschte ich mir aber, er wäre wirklich hier bei mir.
"Travis? Schläfst du?"
"Komm her zu mir", bitte ich ihn und strecke blind meine Hand nach ihm aus. Es dauert einen Moment, bis ich seine weiche Hand spüre. Es fühlt sich so real an.
Er gibt einen erschrockenen Laut von sich, als ich ihn zu mir ziehe. "Was tust du?" "Ich möchte dich bei mir haben", erwidere ich müde.
Warum fragt er mich das? Er weiß doch, wie sehr ich ihn mag.
"Travis, ich glaube, das ist keine gute Idee, dass ich bleibe." "Warum?" "Du solltest dich ausruhen", sagt er, ich spiele aber mit seinen Fingern, anstatt ihm wirklich zuzuhören. "Und du scheinst auch nicht ganz zurechnungsfähig zu sein."
Blinzelnd öffne ich langsam meine Augen. Verwirrt mustere ich Josh, der meinen Blick besorgt erwidert.
"D-du bist hier? Wirklich?" Stirnrunzelnd nickt er. "Ähm, ja? Was dachtest du denn?" "Keine Ahnung", murmle ich und konzentriere mich wieder auf seine Hand.
"Du bist müde, ich sollte gehe-" "Nein, bitte. Josh, du sollst bei mir bleiben", spreche ich nochmals meinen Wunsch aus. Er schweigt für einen Moment, schüttelt dann seufzend den Kopf. "Du weißt nicht, was du da sagst."
Ich würde ihn gerne fragen, warum er hier ist. Die letzten Tage habe ich ihn ehrlich vermisst. Seine Worte, die er mir an den Kopf geworfen hatte, haben mich immer wieder verfolgt.
"Du hast mich verlassen", bemerke ich niedergeschlagen, "Warum bist du hier?" "Du hirnloser Idiot. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Warum hast du nicht schon auf mich gehört, als ich auf der Baustelle war?", wirft er mir vor, weshalb ich mit den Achseln zucke.
"Wolltest du mich nicht meiden?" "Eigentlich schon", Josh reibt sich seufzend über den Nacken, "Ich verstehe auch nicht ganz, warum ich nicht von dir los komme. Wie sehr ich mich auch dagegen wehre, immer wieder führt mich mein Weg zurück zu dir."
"Du magst mich", entgegne ich lächelnd, was mir aber schnell entgleist, als er seine Hand zurückzieht. "Mit leeren Hirn spricht man nicht. Ein kleiner Rat am Rande." "Josh-" "Nein!", der Blondhaarige springt vom Bett, "Ich habe es dir schon gesagt, dass ich keine Lust mehr auf das Ganze habe. Also hör auf, mit meinen Gefühlen zu spielen!" "Ich möchte dich doch nicht verletzen", sage ich ehrlich, was er mit einen halbherzigen Lachen von sich stößt.
"Du verwirrst mich, Travis. Was willst du von mir? Dich interessiert es doch nicht, dass ich Gefühle für dich habe. Lieber stößt du mich von dir, anstatt vernünftig über alles zu reden!"
"Warum bist du dann vor mir geflüchtet?" Fragend sieht er mich an. "Auf der Baustelle." "Ich bin nicht geflüchtet. Es hatte nur einfach keinen Sinn, mit dir zu reden, so wie du drauf warst." Ich halte seinem eindringlichen Blick aus diesen faszinierenden blauen Augen stand.
"Stimmt. Ich bin derjenige, der ständig vor meinen Gefühlen wegläuft", gebe ich kleinlaut zu, woraufhin seine Augen sich kaum merklich weiten.
"Du möchtest also wissen, was in meinem Kopf abgeht?", frage ich und setze mich vorsichtig auf, um mehr auf Augenhöhe mit ihm zu sein. "Das erste Mal, als ich dich sah, hätte ich nicht gedacht, dass du mir mal so wichtig sein wirst."
"Was sagst du da?"
"Es ist die Wahrheit, Josh. Ich mag dich."
"Travis..."
"Und ich bin mit tonnenweise Medikamenten vollgepumpt. Da kann ich nicht so lange klar denken. Also lass mich weiterreden, solange ich es kann."
Ich warte, bis er sich zurück auf die Matratze setzt. Etwas überrascht bin ich schon darüber, immerhin hätte er sich auch auf den Stuhl neben dem Bett setzen können. Aber ich werde mich nicht beschweren.
"Ich bin verdammt nochmal nicht einfach. Das weißt du. Und ich habe es dich auch schon oft fühlen lassen. Es hat aber nichts mit dir zu tun, Josh. Das klingt jetzt total bescheuert, aber es stimmt. Ich stoße jeden von mir, der es gut mit mir meint. Auch Gavin und Selma haben es schon oft über sich ergehen lassen müssen, obwohl sie meine Familie sind", ich seufze leise und lasse meinen Kopf sinken, um ihn nicht weiter ansehen zu müssen, "Seit einigen Jahren habe ich ein Problem damit, anderen Menschen zu vertrauen, lasse deshalb kaum jemanden an mich heran. Ich habe...Angst. Angst davor, verlassen zu werden. Einmal hat es mich beinahe schon umgebracht, nachdem mich die wichtigste Person in meinem Leben verlassen hat."
"Deine Mutter."
Josh greift nach meiner Hand und drückt diese tröstend.
In meinem Inneren spielen meine Gefühle verrückt. Ich kann das hier nicht einordnen, wie ich mich fühlen sollte. Am liebsten würde ich mich vor Josh verstecken, jetzt da er meine verletzliche Seite sieht. Und doch bin ich froh, dass gerade er hier bei mir ist.
Ich schlucke einen Kloß in meinem Hals herunter, kämpfe mit meinen dunklen Gedanken.
"Ich würde gerne jemanden an mich heranlassen. Dich, Josh. Aber alles in mir wehrt sich dagegen. Es ist wie eine Mauer, die mich vor all dem Guten, das mir geschehen könnte und sollte, fern halten möchte."
Travis vertraut sich Josh an, wenn auch nur ein wenig. Und unter Drogen.
Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Er offenbart ihm, sich gerne auf ihn einlassen zu wollen, es aber einfach nicht kann. So sehr er es auch möchte.
Werden sie aufgeben? Oder kämpfen beide dafür, zusammen zu sein?
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Possessive [manxman] | ✔
Romance*beendet* "Ich habe aber auch Angst, Mom. Angst davor, es mit ihm zu versauen. Ich will nicht nur einige schöne Monate oder Jahre mit ihm verbringen, sondern mein ganzes Leben. Es klingt vielleicht total verrückt, aber ich spüre einfach, dass er der...