Kapitel 33

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• T R A V I S •

"Ich liebe dich."

Ich glaube, ich muss kotzen.

"Ich liebe dich mehr, Babe."

Scheiße, ist mir schlecht.

Schnell kippe ich den schweineteuren Champagner meinen Rachen hinunter, um die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken, und entferne mich von den beiden.

Womit um alles in dieser Welt hatte ich das schon wieder verdient? Gut, ich war desöfteren ein ziemlich sarkastisches und zynisches Arschloch, doch im Grunde ein ganz lieber Mensch! Na gut, das stimmt jetzt nun wirklich nicht. Aber ich konnte auch mal nette Dinge tun...

Hilfesuchend schaue ich mich nach Josh um, der aber nirgends zu entdecken ist. Er hat einen Anruf von seinem Vater bekommen und ist seit etwa zehn Minuten schon weg. Und hat mich damit auch mit den beiden Liebenden allein gelassen. Sie gehen mir tierisch auf die Nerven.

In diesem Moment hasse ich sie einfach nur.

"Travis, mein Liebling." Ein Lächeln umspielt meine Lippen, als ich mich zu Selma umdrehe. Die ältere Frau stellt sich auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuss auf die Wange zu hauchen. "Es ist so schön, dich zu sehen. Entschuldige, dass ich erst jetzt Zeit für dich habe." "Das macht mir nichts. Du hast doch auch andere Gäste, um die du dich kümmern musst." "Aber die Familie sollte immer vorgehen", entgegnet sie lächelnd.

Diese Frau ist so wundervoll. Sie hat mich immer mit offenen Armen aufgenommen und mich behandelt, als wäre ich ihr eigen Fleisch und Blut. Ich habe sie schon damals als eine zweite Mutter angesehen.

Ich lege meinen Arm um Selma, die ihren Neffen und dessen Freund betrachtet. "Sie scheinen so glücklich. Ich habe Gavin seit einiger Zeit nicht so gesehen." Sie schaut zu mir auf. "Als ihr noch ein Paar wart, war ich mir beinahe sicher, es würde für ewig halten. Euch konnte einfach niemand trennen." Schmunzelnd drücke ich sie enger an mich heran. "Das ist auch noch heute so. Nur, dass es nun auch noch andere Männer in unserem Leben gibt, die uns ebenso wichtig sind."

"Apropos, wo ist denn dein Liebster? Solltet ihr euch nicht auch an den Lippen hängen wie Ertrunkene, die nach Luft ringen?", fragt sie scherzeshalber und deutet mit einer Kopfbewegung zu den beiden Verliebten, die kaum die Finger voneinander lassen können. "Er telefoniert mit seinem Vater."

"Ihr beide seid wirklich süß, Travis. Ich freue mich, dass du dein Glück gefunden hast."

"Glaub mir, ich kann mein Glück selbst nicht fassen, ihn an meiner Seite zu haben", erwidere ich und nehme zwei Gläser Champagner von der Servierplatte des Kellners, der in diesem Moment bei uns ist. Mein leeres Glas stelle ich zu den anderen und widme mich dann wieder meiner Gesellschaft.

Selma stößt mit mir an und genehmigt sich dann selbst einen großzügigen Schluck. "Schätzchen, du bist ein so liebenswürdiger Mensch! Und wenn Nicole heute sehen könnte, was aus ihren kleinen Jungen geworden ist, sie wäre so unfassbar stolz. Also bitte, du hast nur das Beste verdient! Und das ist ein attraktiver Blondschopf, der in diesem Moment in einem Wahnsinns Anzug in unsere Richtung kommt."

Überrascht sehe ich mich nochmals um und erblicke tatsächlich meinen Freund, der sich gerade an unseren Freunden vorbeiquetscht. Diese lassen sich nicht wirklich stören, sondern unterhalten sich angeregt weiter.

Ich halte ihm mein Glas entgegnen, das er dankend annimmt. "Alles in Ordnung bei euch zuhause?", erkundige ich mich, als er trinkt. "Kylie durchlebt gerade die Phase, in der sie bei jeder Kleinigkeit anfängt, sentimental zu werden. Mein Vater ist ein wenig damit überfordert, und Aly scheint keine Hilfe zu sein", meint er schmunzelnd, was mit ebenfalls ein kleines Lächeln um die Lippen zaubert.

Possessive [manxman] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt