Kapitel 27

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• T R A V I S •

Amüsiert führe ich meinen betrunkenen Freund durch den Flur ins Badezimmer. "Babe, du sabberst mir gerade das Shirt voll."

Als die Stimmung in der Gruppe lockerer wurde, floss der Alkohol regelrecht. Und natürlich mussten sich Tristan und Josh gegenseitig beweisen, wer mehr vertragen kann.

Sie würden beide nicht den Preis gewinnen.

Als Tris schließlich Anstalten machen wollte, auf den Tisch zu steigen und durch den Club zu rufen, er würde die nächste Runde für alle ausgeben, war der Zeitpunkt gekommen, nach Hause zu fahren.

Gavin habe ich vorhin geholfen, seinen Freund in die Wohnung zu tragen, während er bei meinem am Auto geblieben ist.

Nun, jetzt muss ich mich aber auch noch um ihn kümmern, dass er gut ins Bett kommt.

"Travi'sch?"

"Du sollst den Mund halten, habe ich dir gesagt. Wenn du auf den Boden kotzen solltest, werde ich es nämlich ganz sicher nicht wegmachen", erinnere ich ihn und öffne im selben Moment die Badtür.

Schon im Halbschlaf schmiegt er sich enger an mich und erschwert es uns damit, voranzukommen.

Seufzend schüttle ich den Kopf.

Dieser Mann raubt mir manchmal wirklich den letzten Nerv.

"Lieb'scht du misch?", bringt er über die Lippen, während wir die Badewanne ansteuern.

"Du kennst die Antwort, Josh."

"Isch möchte es aber hör'n", verlangt er schmollend.

Ich setze ihn langsam auf den Rand der Badewanne und sehe auf ihn herunter. "Schaffst du es, dich für ein paar Sekunden aufrecht zu halten, damit ich ein Handtuch holen kann?"

"Ignorier misch nich'! Isch will, dass du es sagst!"

Warum finde ich ihn gerade in diesem Zustand so zauberhaft? Irgendwas stimmt mit mir doch nicht.

Mit der Hand streiche ich ihm einzelne Strähnen aus der Stirn, um mich schließlich hinunter zu beugen und einen Kuss auf seine Stirn zu hauchen. "Ich liebe dich, Josh."

Zufrieden grinst er vor sich hin. "Isch disch auch."

Ich setze ihn auf und mustere ihn zur Sicherheit, dass er nicht umfällt. "Bleibst du so? Ich brauche ein Handtuch."

"Warum?"

"Weil ich dich gleich abduschen werde. Mit dieser Alkoholfahne kommst du mir nicht ins Bett", erwidere ich und wende mich dann ab, um aus dem Regal ein großes Handtuch zu nehmen.

Doch gerade als ich mich wieder zu ihm drehe, höre ich es plauzen. Josh hat sich natürlich nach hinten fallen lassen und liegt jetzt wie ein nasser Sack in der Wanne.

"Was tust du denn?"

"Isch bin hingefall'n", brummt er und versucht, sich wiederaufzurichten. "Hilfst du mir auf?"

Da kann man ihm ja wirklich nicht wütend sein, wenn er so goldig ist.

"Josh, du kannst dich auch ausziehen. Ich werde dich sicherlich nicht in Klamotten duschen", sage ich und gehe zu ihm zurück. Belustigt ziehe ich meine Augenbraue hoch, als er sich sein Oberteil über den Kopf zieht und den Gürtel an seiner Hose öffnet. "Hast du es plötzlich so eilig?"

Er beißt sich grinsend auf die Lippe. "Isch habe nachgedacht. I-ich will nicht...warten."

"Womit?"

Possessive [manxman] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt