92.

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An dem Abend unterhielten wir uns noch viel. Er wollte noch einiges wissen. Ich versuchte dabei, ihn dazu zu bringen, mich anzuspringen und einfach zu Vögeln. Aber er versuchte mich ständig abzuwehren.
Beim letzten Versuch, gab ich alles. Ich gab vor ins Bett zu wollen, da es ja echt spät war. Ich zog mich aus und das auf erotische Weise. Sogar den BH. Ich strich mein langes Haar mit beiden Händen nach hinten und versuchte dabei wieder sehr verführerisch zu wirken. Aber er grinste nur. Dann legte er sein Kopf nieder und legte den Arm über sein Gesicht.
Das ärgerte mich irgendwie. Konnte ich das vielleicht nicht? Sah ich lächerlich aus?
Ich schmiss mein BH nach ihm und schaute etwas grimmig.

"Schmoll nicht. Heute wollt ich mich einfach mal unterhalten. Du bekommst was, wenn ich es für richtig befinde." Sprachlos schaute ich ihn an. Und etwas verwirrt. Er wurde mir doch etwas zu ernst.

"Bleib lieber der Trottel. Ist ja nicht auszuhalten." Murmelte ich.

"Was?"

"Ach nichts." Ich sammelte meine Klamotten auf und wollt dann den BH von Bett nehmen, der noch immer halb auf ihn lag. Aber er zog mich, als ich danach griff, zu sich.

"Ich habe mich nicht geändert. Ich zeige einfach jetzt alle Seiten. Du willst das ich bin, wie ich bin? Dann werden auch mal ernste Zeiten kommen. Den ständig Lustigen Spaßvogel, den nichts erschüttert oder was ernst nimmt, war wegen dir. Damit konnte man dich gut ablenken und immer bei Laune halten. Du bist halt eine ziemliche Prinzessin. Das meinte ich ernst letztens."
Aber das hat mich nicht schockiert. Ich war sogar froh, das er jetzt komplett ehrlich ist und ich ihn kennlernen darf, wie er wirklich ist. Und ich war stolz, dass er mich, trotz das er so denkt und mich liebt.

"Und trotzdem ..." fing ich an.

"Ja, weil ich dich nahm wie du warst. Trotzdem warst du das süßeste und liebste Mädchen was ich kannte."

"Wenn du mich genommen hast wie ich bin, warum durfte ich das nicht? Hattest du Angst, das ich dich dann nicht gemocht hätte?"

"Ich wollte das du immer Glücklich bist."
Dumme Ausrede dachte ich mir und zog eine Schnute.

"Ach komm. Was soll ich sonst Antworten?! Das war wirklich ein Grund. Was hättest du gemacht in manchen Situationen, wenn ich nicht so gewesen wäre, sondern ernst, oder gar ... so, wie letztens? Ich habe gesehen was das bewirkt. Aber da ... warst du schon verliebt. Ohne diese Gefühle, hätte ich dich vielleicht verloren. Und das schon am Anfang."
Ich konnte dazu nichts sagen. Ob es Stimmt, oder nicht. Ich würde dann lügen. Aber vielleicht wäre es dann nicht so passiert was jetzt passiert. Vielleicht wäre es besser gelaufen, vielleicht schlechter. Man kann die Zukunft nicht vorhersehen und die Vergangenheit ändern.
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Ich ging alleine zum Jugendamt um es abzuklären. Lucy war endlich mal wieder in der Schule. Sie wollte freiwillig. Und Nathan war Arbeiten. Er setzte mich aber vorher noch dort ab.
Als ich da war, erklärte ich denem die Situation, natürlich mit etwas flunkern. Ich versuchte es nicht zu dramatisch dazustellen. Sie wollte erst nicht helfen, da ich nicht zur Familie gehöre und keine Rechte habe. Aber ich konnte sie mit dem Brief umstimmen. Und das wirja bald Heiraten würden. Zuerst wollten sie mir erklären, das im falle des Totes von beiden Elternteilen und wenn sie vor dem Großvater gestorben wären, würde halt dieser dies übernehmen. Wäre er auch Tot, die Tante. Also es wurde schon so festgehalten, das sie in der Familie bleiben sollte. Aber dann sah die Dame was, was sie wohl verwundete.

"Was sehen sie? Stimmt was nicht."

"Hier wurde eine Änderung vorgenommen. Antrag wurde bestätigt. Muss nur noch umgeschrieben werden. Mr Lawson würde dann noch Post bekommen. Und wenn er nicht mehr tragbar wäre, wären sie die nächste anlaufstelle. Ist es das was sie wissen wollten?"

"Ja. Danke. Leider ist er selten zu Hause und nie erreichbar. Ich wollte es einfach endlich geklärt haben. Den Brief bekam ich ja auch zwischen Tür und Angel. Er ist einfach zu beschäftigt." Das ich log, machte mich nervös. Ich war froh, das sie bereit war zu helfen. Weil sie durch den Brief mir wohl vertraute. Und das Lucy recht hatte, hätte ich nie gedacht.
Das sind gute Nachrichten. Endlich mal. Nach so vielen schlechten, hatten wir das auch verdient.  Aber wieder kamen diese Schuldgefühle wieder. Ich habe ihn verlassen obwohl er alles für mich getan hätte. Dieser Gedanke zerriss mich innerlich. Wie konnte ich ihn das nur antun? Ich bereute irgendwie, ihn kennengelernt zu haben. Auch wenn ein teil froh war in mir. Da ich  vielleicht sonst nie darauf gehört hätte, wem mein Herz wirklich liebte. Aber trotzdem empfand ich das Opfer was es brachte für zu groß. Aber der  Gedanke, die Lüge, ihn zu lieben weiter zu leben, denn Nathan hätte damit besser leben können als Darrin, verdrängte ich schnell. Ich sah ja, dass ich nicht damit klar kam ihn so zu sehen. Ihn zu verlieren. Wieder wollte ich es allen recht machen.
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Am Nachmittag kam Nathan mit Lucy wieder heim. Die kleine sah recht zufrieden aus. Vielleicht hat ihr die Ablenkung geholfen.
Aber mir sah man wohl an das es mir nicht gut geht. Dabei versuchte ich es zu verstecken. Ich sah nur wie Lucy Nathan vorsichtig anschob und dann zur Treppe lief.

"Ich mache Schularbeiten und ihr ... redet."
Nathan setzte sich neben mir. Sein Blick sprach bände.

"Alles gut. Du musst nicht so schauen."

"Sicher? Das glaube ich dir nicht. Was ist nun raus gekommen?"

"Wenn der Brief eintrudelt, habe ich die Bestätigung, dass ich die Vormundschaft bekomme. Leider ... weiß noch keiner im Jugendamt, das Ihr Opa und Mutter Tot und Vater gesucht wird. Also noch, hat Darrin das sagen, erst wenn er als unzurechnungsfähig oder tot erklärt wird, bin ich für sie verantwortlich." Meine Stimme versagte ab und zu beim reden. Mir fiel es immer noch schwer diese Gefühle los zu werden.

"Du hast nichts falsch gemacht. Falls es das wieder ist. Verstehst du? Nichts! Er hat alleine entschieden."

"Er hätte so nie entschieden, wenn ich nicht gewesen wäre!"

"Ich hoffe, das du das bald hinter dir lässt und diesen Blödsinn nicht mehr selbst glaubst. Wenn nicht du, wärs irgendwann eine andere gewesen. So oder so, hätte er irgendwann Hilfe gebraucht."
Ich hoffte auch, dass ich bald diese schlechte Eigenschaft, allen alles recht zu machen ablegen kann. Diese war schuld das ich immer in diese Moralischen Zwickmühlen kam und ständigen Gefühlschaos hatte.

The Nanny - Daddys kleines Spielzeug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt