6.

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Wochenende. Und der Anfang von Nathans freien Tagen. Ich musste die zwei Tage rum bekommen, kann ja schlecht am Wochenende den Chef nerven. Ich könnte dann am Montag Mr Lawson anrufen und drum bitten früher zu Arbeiten. Was würde aber Nathan denken, wenn ich an seinen freien Tagen einfach arbeiten gehe, obwohl ich was anderes sagte.
Ich schlappte in die Küche als es an der Tür Klingelte. Schnellen Schrittes ging ich zu Tür. Als ich sie öffnete war keiner zu sehen
Echt jetzt? Klingelstreiche? Als ich mich dann umdrehte um wieder rein zu gehen, stand plötzlich jemand vor mir. Als ich erkannte wer es war verwandelte sich mein Schreckensschrei in einen Freudensschrei.

"Josh!" Ich spran ihm förmlich um den Hals. Ich klammerte und weinte bitterlich. Ich war so froh das er da war. Ich küsste sein Gesicht ein paar mal. Dann schob er mich weg und wischte sich dieses ab.

"Du bist doch kein Hund! Fehlt nur noch das du mich ableckst." Als ich aber keine Antwort geben konnte und starr da stand weil er mich weg schob, nahm er mich wieder in den Arm.

"Hey. Schön zu Hause zu sein. Auch wenn nur kurz. Ich muss Montag wieder Fliegen."
Zwei Tage waren nicht viel. Aber in seiner Situation war es eine Ewigkeit. Denn ich war froh über jede Sekunde die er Lebendig vor mir stand.
In dem Augenblick kam Nathan zur Tür rein.

"Fuck, Bro! Du bist hier?"

"Nein, das ist nur mein Geist." Scherzte Josh. Nathan grinste darauf und zog Josh zu sich.

"Schön dich zu sehen und das in einem Stück." Nathan schaute mich dann an. Ich wich aus, da ich an den Vorfall denken musste.

"Komm Bruderherz. Setzt dich erzähl was du alles erlebst. Wie ..." er stoppte mich und schaute zu mir dann zu Nathan.

"Stimmt was nicht?"
Er hat wohl was bemerkt.

"Nein Josh, alles gut."
Er blickte mich ungläubig an. Nathan grinste kaum merkbar und schaute leicht zu Boden.

"Wollt ihr mich verarschen?"

"Ich hab mich etwas zu sehr gehen lassen." Plauderte Nathan plötzlich. Ich schüttelte den Kopf. Josh sollte das nicht wissen.

"In wie fern?"

"Guck dir deine Schwester an. Ich sag bloß Schlafstörungen." Josh guckte dann zu mir. Ich schaute verlegen zur Seite als ich dran denken musste.

"Ist wohl schwerer als damals mit der Beherrschung?" Er wusste wohl gleich was gemeint ist.

"Was genau ist denn passiert?" Er schien belustigt und wollte unbedingt mehr wissen. Ich schüttelte jetzt sehr energisch den Kopf. Aber wieder half dies nicht und Nathan plapperte wie ein Waschweib drauf los.
Als Josh alles erzählt bekam, musste er sich das lachen verkneifen. Leider erzählen sich beide immer alles. Generell gibt es hier keine wirklichen Geheimnisse. Normal auch völlig okay, aber nicht bei solchen peinlichen Themen.

"Ihr seit voll die Idioten!" Schimpfte ich. Ich rannte hoch und schmiss mich auf mein Bett. Josh weiß das ich das nicht für gut befinden würde wenn da mehr laufen würde. Aber er bestärkt Nathan auch noch. Er hat ihn sogar ein High Five gegeben.

"Sis?" Josh kam ins Zimmer und lief langsam zu mir.

"Was ist los? Was stört dich?"

"Er ist mein bester Freund."

"Ja meiner auch, er ist mein Bruder! Und du hast schon einen." Er lächelte und setzte sich neben mich.

"Reiche ich nicht? Du hast in mir auch ein besten Freund. Also könntest du Nathan ruhig eine Chance geben."

"Wieso? Will er ... ich meine, was hat er gesagt?"

"Nichts. Er hat nichts gesagt. Ich meine nur, lass dich auf ihn ein. Wenn du ihn anziehend findest ist daran nichts verwerflich. Ich weiß, ihr wollt beide nicht. Angst das danach alles zerbricht. Ihr müsst ja kein Paar werden, aber du solltest lockerer mit dem Thema umgehen. Anziehung, Attraktivität und Erotik hat nicht immer gleich was mit Sex zu tun. Du bist doch Erwachsen und solltest das aus der Vergangenheit vergessen." Dies war schwer. Mein erstes mal war nur vorgetäuscht. Man gaugelte mir liebe vor und filmte mich heimlich bei meinem ersten traurigen Versuch. Beim zweiten mal wollte ich es langsam angehen und wurde fast vergewaltigt, da ich nicht wollte. Ich wurde ziemlich weit zurückgeworfen in dem Thema. Ich werde nervös wenn mir jemand gefällt. Werde noch oft rot. Ich  werde schusseliger und ich wüsste nicht was ich machen sollte wenn ich ein Freund hätte und der mit mir Schlafen würde wollen. Ich wäre total aufgeschmissen und würde mich extrem unbeholfen benehmen.  Das Problem ist jetzt im Erwachsenenalter, das viele Kerle auf das kleine Mädchen von neben an stehen. Dann sehe ich auch nocj so aus. Süßes Gesicht, große Augen und gut gebauter Körper. Nathan musste schon oft auf mich aufpassen, da ich oft dämlich von der Seite angesprochen wurde.
Das war auch der Grund, warum ich in der Schule oft angemacht wurde. Die Kerle wollten nur das eine. Ich sah wohl für sie, wie eine Lebendige Gummipuppe aus.

"Sehe es als Test. So kannst du Flirten üben. Vielleicht ist das auch nur eine Phase. Nimm es locker."

"Was ist, wenn die Tests mehr werden. Das Flirten zu intensiv und vielleicht doch Gefühle im Spiel sind?"

"Zusammen kommt, was zusammen gehört." Dann ging er einfach, nachdem er mir lächelnd ein Kuss auf die Stirn gab. Ich wusste nicht was ich davon jetzt halten sollte.
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Als ich viel überlegt habe und allein in meinem Zimmer saß und die Decke anstarrte, wollte ich mich aufraffen runter zu gehen. Immer hin hat Josh nicht viel Zeit und ich will sie Sinnvoll nutzen.

"Ach, Prinzessin tritt auch endlich mal aus ihrem Schloss. Will Madam sich zu uns Gesellen?" Josh machte eine kleine Verbeugung, wie die Herren damals im Mittelalter am Hofe. Ich musste kurz grinsen, sah aber wieder Nathan und wie er schaute.
Er blickte mich so liebevoll und gleichzeitig etwas flehend an. Er lächelte. Ich tat ihm gleich. Verlegen erwiderte ich das Lächeln.

"Komm schon. Er beißt nur auf Befehl. Oder wenn Frau drauf steht." Lachte Josh. Ich warf ihm ein bösen Blick zu und kniff dabei die Augen zusammen. Ich setzte mich dann neben Nathan. Dabei bekam Josh ein kleinen Boxer von mir auf die Brust, als ich an ihm vorbei lief. Ich ließ ihn dabei nicht aus den Augen.

"Au! Ah! Ich glaube mein Brustbein ist gebrochen. Holt schnell ein Arzt!" Er fiel dann halb auf mich, als er theatralisch auf die Couch sank. Ich musste mir das Lachen verkneifen. Wiedermal versuchte er mit Witz die Situation zu lockern. Er und Nathan waren sich da sehr ähnlich. Ich rutschte dann ohne es zu merken näher zu Nathan. Ich blieb aber bei ihm. Ich drehte mich zu ihm und schenkte ihm noch ein kleines Lächeln.

"Ich muss mal auf Klo. Und dann besprechen wir, was wir das Wochenende machen." Schmiss Josh in das kurze auftretende Schweigen ein, um es wieder zu brechen. Er spazierte dann, breit Grinsend Richtung Bad.

The Nanny - Daddys kleines Spielzeug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt