94.

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Einige Zeit verging. Wir lebten unser Alltag. Mehr konnten wir nicht mehr tun. Alles andere war erledigt, oder konnte nicht mehr geändert werden. Ich wollte zugern noch mal mit Darrin reden. Und wünschte er würde sich stellen. Ich hatte so viele Fragen an ihn. Einige Fragen blieben auch offen, die ich gern beantwortet hätte. Aber leider bekommt man nicht immer was man will.
Von meinem Bruder hatten wir bis dahin immer noch nichts gehört. Und ich gab ihn langsam auf. Das machte mich die Tage etwas traurig. Nathan glaubte daran, dass er noch lebt und machte mir ständig Mut. Aber es half nicht. Der Gedanke, er ist wie Dad als Soldat gefallen, bekam ich nicht mehr aus dem Kopf.

Als die Zeit verflog, kam langsam die kalten Tage. Oktober. Einer der kältesten Monate, der letzten Jahre. Dieses Jahr war es extrem. Es fühlte sich teils schon wie tiefster Winter an. Aber bald kam ein erfreuliches Ereignis. Der Geburtstag von Lucy stand vor der Tür. Und wir haben uns lange drüber unterhalten und beschlossen, dass wir ihr eines der größten Geschenke machen würden. Sie hat die letzten Wochen häufig von geredet, das sie es schön bei uns findet und sich freut endlich eine richtige Familie zu haben. Menschen die immer für sie da sind und sie hätte sich immer solche Eltern gewünscht. Das wollten wir ihr wahr machen. Zwar können wir nicht Biologisch ihre Eltern sein, aber das muss man nicht, um sein Job gut zu machen. Wir wollten sie adoptieren, da sie glücklich bei uns ist. Und ist das nicht das wichtigste für ein Kind? An ihren Vater denkt sie trotzdem ab und zu. Das Buch von ihm, zusammen mit einem kleinen Bild, wo sie, Darrin und ihre Oma zu sehen waren, lag immer neben ihr auf dem Nachttisch. Die beiden waren ihr wohl die wichtigsten Personen im Leben. Und leider verlor sie auch beide. Leider kann ich ihr nicht helfen damit abzuschließen. Vielleicht hat sie das sogar. Ich hoffte nur, das es ihr wirklich gut geht und alle Wunden auf ihrer Seele heilen würden.

Das Wochenende vor ihren Geburtstag wollten wir einiges erledigen. Ich wollte das erste Mal selbst backen, das habe ich noch nie gemacht.
Aber dann klingelte mein Telefon. Nur kurz. Als ich die Nummer sah, war ich geschockt. Darrin. Dann kam eine Nachricht.

"Achtet auf eure Umgebung und die Leute bei dir! Leo ist Gefährlich! Er hat Victoria auf dem Gewissen. Er hat ein Komplizen, den du kennst. Pass auf dich und Lucy auf. Vertrau niemanden!"

Was wollte er damit sagen? Leo? Und wer ist hinter ihm her? Was ist passiert?
Ich versuchte ihn ein paar Mal an zu rufen aber er nahm nicht ab. Ich machte mir sorgen. Und plötzlich hatte ich Angst um ihn. Leo soll das gewesen sein? Aber die Beschreibung. Es fiel auch ein paar Worte über das Auto. Es soll Dunkel gewesen sein. Ein Sportwagen. Leo hat aber ein Silbernen Mercedes. Das was mich am meisten verwundert war ... Komplizen den ich kenne. Da fiel mir nur Andy ein. Sonst kenne ich keine Kerle vom Studio. Aber dann kam mir Nathan in den Sinn. Das konnte ich aber nicht glauben. Trotz, dass ich zweifel hatte und Nathan die Nachricht erst nicht zeigen wollte, ging ich damit zu ihm und zeigte ihm das. Er verschränkte nur die Arme und schaute mich fragend an.

"Glaubst du was er schreibt? Beziehungsweise, warum jetzt? Er ist über zwei Monate verschwunden und aufeinmal kommt so eine Nachricht?"

"Ich weiß nicht was ich glauben soll! Vielleicht ist er die ganze Zeit auf der Flucht und konnte nicht schreiben. Jetzt hatte er wohl auch kaum Zeit, mehr zu schreiben, oder mir es per Telefon zu erklären. Nur der kurze Text kam. Vielleicht will ihm jemand was böses. Vielleicht sogar Leo! Nathan, vielleicht ist er unschuldig!"
Ein ungläubiges brummen stieß er von sich. Ich fand die Reaktion mehr als unpassend. Eine normale Antwort hätte es auch getan.

"Wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Ich will wissen, was mit Darin ist und wer ihn verfolgt. Und will Leo zu rede stellen. Wir müssen nur wissen wie!" Dann fiel mir ein, dass ich Darrin einfach zu uns locke. Etwas lügen. Ich möchte, das er uns erklärt was los ist. Ich will endlich die Wahrheit wissen. Er ist den einen Tag, wo wir uns alle stritten einfach so abgehauen. Aber jetzt reicht es mir! Egal was ist, ich werde ihn zurückholen. Ich wusste, egal was ist, wenn ich in Gefahr bin, würde er kommen. Nur eines wusste ich in dem Moment nicht, warum ich Darrin mehr Vertraute als Nathan und warum ich das alles tat? Aber mir war auch egal, ob Nathan es für gut befindet oder nicht. Ich muss ihm helfen! Das war ich ihm schuldig.
Ich konnte sogar nicht glauben, an das was ich mit eigenen Ohren hörte. Für mich war er genau so eine Spielfigur wie Nathan. Und in meinen Augen wurde ihn sogar schlimmer mitgespielt.

"Ich werde ihn schreiben. Und hoffe, das er es so früh wie möglich liest. Ich weiß, er würde kommen. Wenn ich in Gefahr bin so wie so. Ich bin ihm das Schuldig! Er tat auch so viel für mich!"

"Er tat ein Scheiß für dich! Er hat mich benutzt, zusammen mit Leo und versucht dich von mir zu trennen. Er hat nur Scheiße gebaut. Und nur weil er dir Geld hinterlässt, denkst du, du schuldest ihn was? Du wirst nichts tun. Außer, ihm sagen, dass er dich in ruhe lassen soll! Nie wieder will ich sein Namen in diesem Haus hören!" Dabei packte er mich unsanft am Arm und zog mich an sich.

"Dem einzigen dem du was schuldig wärst, wäre ich! Ich habe dir und deinem dämlichen Bruder, Jahrelang zu Seite gestanden. Deswegen gehörst du mit! Aber nicht diesem durchgeknallte Phycho!" Dämlicher Bruder? Sieht er mich als Entschädigung an, dafür, dass er für uns da war? Ich dachte er liebte uns. Wir wären seine Fanilie! Er schrie mich förmlich an. Ich sah so viel Wut und Frustration in seinem Blick, dass er mir Angst machte.

"Nathan. Bitte, du tust mir weh! Ich dachte du bist nicht wie Darrin, also lass los!"
Das machte ihn noch wütender.

"Das bin ich auch nicht! Ich kann es nur nicht mehr hören." Dabei schob er mich Richtung Treppe.

"Da ist mehr als nur Schuldgefühle. Und das lasse ich nicht zu! Ich tue alles für dich und was machst du? Ständig denkst du an ihn. Nimmst ihn in Schutz. Ziehst ihn mir vor. Denn du würdest gegen meinen Willen mit ihm in Kontakt treten, aber nicht mit mir!" Dabei wollte er mir das Handy wegnehmen. Aber ich stieß ihn aus Reflex von mir und rannte hoch. Ich weiß nicht was mit ihm los war. Er war wie an dem Tag, wo wir uns stritten, nur noch schlimmer. Er machte mit panische Angst. Ich sah das Lucy an ihrem Zimmer stand und als ich ihr zunickte, verschwand sie in diesem.
Ich nahm schnell mein Handy und tippte. Ich musste Darrin herlocken.

"Du musst zu uns. Wir brauchen dich! Ich brauche dich. Er flippt aus. Macht mir Angst. Und habe Angst um dich. Wo bist du? Bitte, komm zurück!"

Der Text klang so verzweifelt wie ich tatsächlich war. Und diesmal kamen wieder Zweifel. Hätte ich doch bei Darrin bleiben sollen?

The Nanny - Daddys kleines Spielzeug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt