29.

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"Warum fährst du eigentlich persönlich?
Erfragte ich vorsichtig. Ich hatte nicht mit gerechnet ihn schon so früh zu sehen. Das er mich sogar abholt. Ich habe ein älteren netten Herren erwartet, der Fahrer und Freund der Familie ist. Vielleicht habe ich zu viele Schnulzen geschaut. Ich bin hier doch in keinem Film!

"Ich bringe die kleine Morgens zur Schule und wollte dich abholen, da brauchen wir kein Fahrer einstellen, da es auf dem Weg liegt."

"Und warum ein anderes Auto?" Bemerkte ich als nächstes.

"Ist nur für Private Dinge, oder meiner Termine. Die kleine sollte eher in was unauffälligeren gefahren werden."
Unauffällig? Ein dicker Mercedes mit verchromten Felgen und getönten Scheiben? Naja. Aber wenn man ein seines dachte, ja ... etwas unauffälliger ist es schon. Seines hat ein dunkel blauen Lack, der jeh nach Lichteinfall verschieden Glänzte. Seine Felgen waren Golden und das Auto war tiefer gelegt. Es war ein Mustang. Aber keine Ahnung welche Serie.

"Wer hilft dir eigentlich im Büro? Wollte Laura nicht gehen?" Er schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und Schmunzelte leicht.

"Heute sehr wissbegierig, junge Dame. Aber momentan bin ich allein im Büro." Er sagte es recht locker. Dafür das er keine Hilfe mehr in der Firma hat, war er ziemlich entspannt. Der ganze Papiergram, Telefonate und die Termine. Das schafft er nie allein. Dann muss er ab und zu noch Außerhalb Sachen erledigen.

"Ich könnte  dir dort weiterhin helfen. Morgens, wenn die kleine in der Schule ist." Er schaute erstaunt. Lächelte aber dann wieder und rutschte etwas tiefer in den Sitz.

"Du würdest echt so viel Arbeit über dich ergehen lassen? Kind, Haushalt und Büro? Und dann musst du ja auch mal nach Hause. Dort hast du doch auch ..."

"Nein ... ich meine ja. Aber Nathan wird es verstehen. Jetzt wo ich Arbeite, ändert sich halt einiges." Er wollte gerade noch etwas sagen, hielt aber inne.

"Warum heirate ich dich nicht gleich?" Zwinkerte er. Ich wurde knallrot. Irgendwie war mir das Peinlich. Warum sagte er sowas?

"Keine Panik. Erst gehen wir ein paar Mal essen, bevor ich um deine Hand anhalte." Hört er jetzt gefälligst auf mich zu verarschen?  Ich drehte mich zum Fenster und versuchte ihn zu ignorieren. Aber ich musste kurz Lächeln bei dem Gedanken.
Er hielt an und beugte sich plötzlich zu mir.

"Süß. Wie rot du wirst." Er legte meine Schulter frei und strich mir die Haare über diese. Er küsste sie und ging höher bis zum Hals. Ich streckte ihn diesen entgegen und schloss die Augen. An meinem Ohr angekommen, küsste er mein Ohrläppchen und faste mir an das Knie. Die Hand wanderte über mein Bein, bis zum Schenkel. Er blieb aber oben drauf.

"Ich könnte mich geehrt fühlen, eine Frau wie dich zu haben." Flüsterte er mir ins Ohr.
Ich hielt kurz den Atem an. Dieser wurde schneller und ich wollte es so unterdrücken. Er erfasste mein Kinn und drehte mein Kopf zu sich. Er tat es sanft, aber bestimmt. Er wollte das ich ihn anblicke.
Als ich dies tat, küsste er mich. Ich schwebte im siebten Himmel. Es war immer ein aufregendes Gefühl wenn er mich küsste, oder nur berührte. Er schaffte es teils nur mit Worten, oder gar ein Blick das ich nervös wurde und ich alles für ihn tun würde. Er könnte mich an eine Kette legen und es würde mir nichts ausmachen.

"Willst du mit zum Büro?" Ich nickte nur. Kein Wort schaffte es aus meiner Kehle. Er lächelte. Schweigend. Voller Stolz und Zufrieden. Dann fuhr er weiter.
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Im Büro hatten wir nicht viel zu tun. Sein Vater hat ihm ein paar Verträge gegeben. Oder besser Angebote, die er sich mal anschauen sollte. Ich sollte diese nur sortieren und zu den Akten legen und nach Terminen schauen. In der Zeit hatte er eine Videokonferenz, die mit einem Finnischen Kunden stattfinden sollte. Ich brauchte eine halbe Stunde für den Papierkram. An sein Telefon bin ich nicht gegangen, ich Notierte mir nur die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter.  Und bei denen wo jemand ein Termin an bot trug ich im Kalender ein. Zurückrufen und einhalten muss er sie, Beziehungsweise wusste ich nicht mal, ob das Abhören in Ordnung war.
Er kam, kurz bevor ich fertig war, wieder an seinem Büro an.

"So. Erledigt. Und bei dir? Bist du fertig?" Ich legte die letzte Akte ab und trug ihn die Nachrichten vor.

"Ein Anruf von Miss Colding. Sie meinte Terminverschiebung um ein Tag. Ich hab es eingetragen, soll ich es so lassen? Oder musst du noch mal anrufen? Und eine Absage. Eine Französische Firma, wo ich den Namen nicht aussprechen kann. Sie danken aber für das Angebot, was sie leider ablehnen müssen. So wie ein Paketverlust. Irgendwas mit Fracht wird wohl ein paar Wochen länger dauern. Sie sagten kein Namen."
Ich spielte ihm diese Nachricht noch mal vor.

"Schon wieder? Langsam reicht es mir. Ich ruf da noch mal an! Du kannst schon mal vor gehen, dauert nicht lange." Er warf mir den Autoschlüssel zu und setzte sich genervt an seinen Schreibtisch.
Ich ging zum Wagen, stieg aber nicht ein. Ich blieb draußen stehen und beobachtete wieder die Menschen. Er brauchte nicht mal fünf Minuten und er kam aus dem Gebäube. Er stellte sich neben mich und schaute in die Richtung, in die auch ich blickte.

"Steelway. So heißt die Firma. Transport von Geräten. Schon das zweite mal, das sie nicht liefern können, oder angeblich Pakete verloren haben. Es gab schon viele Ausreden. Ich habe den Vertrag jetzt komplett für Nichtig erklärt. Ich brauche zuverlässige Dienste." Dann schaute er zu mir.

"Danke. Für die Hilfe. Hättest aber ruhig auch ans Telefon gehen können. Miss Colding hätte sich sicher über deine Charmante Stimme gefreut." Er Grinste Schelmisch und lief dann zur Beifahrerseite.

"Komm, steig ein." Er hielt mir wieder die Tür auf. Ich atmete kurz tief durch, schaute noch mal in die Menschenmengen, die sich auf den Straßen tummelten und stieg dann ein.
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Die fahrt schien nicht zu ihm nach Hause zu führen. Ich schaute etwas verdutzt, blieb aber Schweigsam.
Er hielt auf einem Parkplatz in der Altstadt. Runter rum waren Cafés, Restaurants und kleine Boutiquen.

"Ich sagte doch, erst essen gehen, dann können wir gern Heiraten." Wieder zog er mich damit auf. Er machte sich auch nicht die Mühe ernst zu bleiben und lachte.
Dann beugte er sich zu mir rüber. Ich sah ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen. Verführerisch schaute er mich an.

"Was ist los? Angst, du könntest der Nachtisch werden?" Wieder musste meine Unterlippe dran glauben und ich spielte mir vor Aufregung, am Saumen meiner Bluse rum.

The Nanny - Daddys kleines Spielzeug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt