Prolog

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Hinweise!
Vorweg gesagt bin ich kein extremer Fan, der jedes Detail über Johnny kennt. Dort und da bekomme ich etwas mit, einige News über ihn und Details. Aber ich verfolge nicht gezielt seine Karriere und sein Leben. Diese Story hier ist meine Ansicht von Johnny Depp. Einem Mann, der so viele Herzen berührt, so viele Gesichter zum lachen gebracht hat und so viel Mist erleben musste. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen :) Hinterlasst doch bei Interesse ein Review, dies gibt mir die notwendige Motivation weiterzuschreiben!

~Prolog~

Mein Umzug nach Irland lag nun ein gutes Jahr zurück. Malice, meine beste Freundin, die ich damals kennengelernt hatte, bestand darauf, dass wir dies feierten. Da sie aber wusste, dass ich Party und dergleichen hasste und mehr der ruhige Mensch war, schlug sie vor, einen gemeinsamen Spieleabend bei mir zu machen. Alle liebten mein kleines Cottage mitten am Land. Drei Kilometer bis zu meinem ersten Nachbarn und zwei weitere bis in das Dorf. Noch vor über einem Jahr hätte ich nie geglaubt, dass ich tatsächlich mit meinen Büchern solch einen Erfolg haben würde, dass ich davon quasi reich werde. Ich war zwar keine Millionärin, aber ich hatte mir mein langersehntes Haus in Irland bauen können und wohnte seitdem mit meinem Wolfshybriden Scar und meinen zwei Faltohrkatzen Trix und Tips.
Scar war mein Assistenzhund. Vor einigen Jahren hatte mich ein Burn-Out in die Knie gezwungen. Fortan lebte ich mit den Folgen. Dank Irland und den wundervollen Menschen hier gelang es mir, meine Angstzustände, Panikattacken und Schlafprobleme zu bewältigen. Ab und an schlief ich zwar immer noch scheiße, aber das schob ich auf mein „Künstlerleben".
Nie hatte ich mich für etwas Besonderes gehalten. Irgendwann realisierte ich, dass jeder auf seine Art und Weise einzigartig war. Selbst ich. Jeder hatte ein schönes Leben verdient. Obgleich ich keinen Partner hatte und der Meinung war, nach etlichen Fehlschlägen gäbe es den Richtigen für mich nicht, so war ich mit meinem Leben vollkommen zufrieden. Ich hatte endlich eine beste Freundin, auf die ich mich voll und ganz verlassen konnte. Was wollte ich mehr?
Selbst nach einem halben Jahr war ich mehr als stolz auf mein kleines Häuschen mit Garten. Das Obergeschoss war ein einziges Zimmer. Das Dach hatte riesige Fenster und mein Bett füllte beinahe den ganzen Boden aus. Das war mein liebstes Zimmer. Man konnte gemütlich auf der riesigen Matratze liegen und in den Himmel bewundern. Gleichzeitig hörte man fast jede Nacht den Regen gegen die Scheiben prasseln. Ich liebte Regen. Einer der Hauptgründe für meinen Umzug nach Irland.

Schmunzelnd richtete ich in meiner offenen Küche alles her, was man zum Naschen für einen Spieleabend benötigte. Das Untergeschoss bestand aus drei Räumen. Durch die Eingangstür kam man direkt in den Wohnbereich, der mit der Küche verbunden war. Ein großer Esstisch stand in einem Erker mit hohen Fenstern auf der rechten Seite. Mittig befand sich ein Kamin. Direkt gegenüber von der Eingangstür war die Küche. Links ein großes Bad und mein Ankleidezimmer. Das Haus war komplett im ländlichen Stil gestaltet. Holz, Holz, Glas, Holz. Und sah man sich um, entdeckte man jede Menge Skurriles und Okkultes. Ich liebte solche Dinge. Nicht ohne Grund nannte man mein Häuschen nach dem Bau Witch's Cottage.
Meine Eingangstür war rot und die Außenwände sowie das Dach übersät mit Efeu. Ja, ich liebte mein Haus.
Der Türklopfer in Form eines Wolfes wurde betätigt. Grinsend lief ich durch den Raum und empfing meine Freunde.
„Apple Pie!", rief ich gut gelaunt und umarmte meine beste Freundin Malice.
„Pumpkin!", lachte die rothaarige, schmale Frau und schloss mich in ihre Arme.
„Warum nennt ihr euch nochmal bei komischen Namen?", hörte man Connor. Der großgewachsene Mann mit dem roten Vollbart und den rot-braunen Haaren stimmte in unser Lachen ein.
„Malice meinte, sie liebe Kosenamen unter Pärchen. Da wir single sind, nennen wir uns eben so", erklärte ich und ließ meine Freunde herein. Kurz nach ihnen kamen noch zwei weitere Männer. Flynn, der dunkelhaarige mit den breiten Schultern und Jamie, der kräftige Holzfäller mit den braunen, langen Haaren und dem dichtesten Vollbart.
Allesamt hatten mich sofort während meines ersten Urlaubs hier herzlich aufgenommen. Als ich ihnen von meiner Geschichte und meinen Plänen erzählte, waren sie alle gewillt gewesen, mich zu unterstützen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie haben mir geholfen das Haus zu errichten und mich in Irland einzufinden. Noch nie hatte ich einen solch lustigen und hilfsbereiten Haufen wie diesen kennengelernt.
Wir setzten uns vor den Kamin. Wie immer nahm keiner am Sofa oder im Ohrensessel Platz. Obwohl Malice und ich die Jüngsten mit 26 waren und die Männer Anfang bis Mitte 40, so saßen wir jedes Mal am Boden mit Decken und Kissen.
„Was spielen wir zuerst?", fragte meine Freundin und rieb sich euphorisch die Hände.
„Was zu trinken!", rief Jamie und goss den Whiskey in Gläser.
Wir fünf teilten viele Gemeinsamkeiten. Unter anderem die typisch irische Vorliebe für Whiskey. Was mich allerdings viel mehr freute, war, dass keiner von ihnen sich gern betrank. Wir tranken aus Genuss heraus und hörten zeitig auf. Auch ohne Alkohol konnte man Spaß haben. Zudem hatte meine Familie, vor allem aber mein Vater, immer wieder tief ins Glas geschaut. Das war einer der Gründe warum ich betrunkene Menschen nicht ausstehen konnte.
„Mir tut Johnny Depp so leid...", murmelte Malice.
„Wie zum Fuchs kommst du denn jetzt auf den Typen?", raunte Flynn und würfelte.
„Eine Bekannte von mir aus Dublin erzählte mir heute morgen, dass die Ex von ihm weiterhin Stress macht. Sie gibt einfach nicht auf. Beharrt darauf, dass er gewalttätig gegenüber ihr war.", erklärte sie betrübt.
Ich war als nächstes dran und würfelte. Als ich meine Figur bewegen wollte, ließen mich Malices nächste Worte inne halten.
„Er soll angeblich wieder trinken...Die Leute schließen schon Wetten ab, wie lange er noch lebt. Könnt ihr euch das vorstellen? Wie kann man nur so grausam sein..."
„Er is 'n Hollywood Pinkel.", argumentierte Connor mit typisch schottischem Akzent. „Die such'n sich das Leben aus, das sie führ'n. Da landet man eben in jedem Fettnäpfchen."
„Honeycake? Was meinst du dazu?", fragte Malice und schubste mich leicht.
„Hm?" Mir war das Gespräch unangenehm. Meine Freundin war die Einzige, die wusste, dass ich unbedingt wollte, dass Johnny glücklich war. Warum, das wusste ich selbst nicht genau. Aber jedes Mal, wenn ich in seine Augen sah, kam es mir vor als würde ich in einen Spiegel blicken.
„Ich denke nicht, dass er wieder angefangen hat.", meinte ich schließlich.
„Was macht dich da so sicher?", wollte Jamie wissen.
„Nichts. Aber mein Bauchgefühl täuscht mich selten.", entgegnete ich. „Er wird bestimmt bald die richtige Frau finden."
„Naja, lang hat der ja nicht mehr", brummte der Schwarzhaarige.
„Flynn!", rief Malice empört.
„Was denn?", raunte dieser. „Ist doch so. Wir sind zwar auch nicht mehr die Jüngsten, aber der Kerl geht auf die Sechzig zu."
„Er sieht aber jünger aus als du!", warf meine Freundin ein, woraufhin alle lachen mussten.

So sehr ich mein Haus liebte, manchmal wünschte ich mir einen weiteren Raum, damit meine Freunde bei mir übernachten konnten. Vielleicht würde ich eine kleine Hütte dazu bauen. Groß genug war das Grundstück ja.
Die nächsten Tage verbrachte ich mit Schreiben und vielen Spaziergängen. Irland war für mich das schönste Land.
Eine Woche nach dem Spieleabend zog ein Gewitter auf. Die perfekte Gelegenheit, um frische Luft zu tanken. Ich spazierte mit Scar durch den nahegelegenen Wald und über die grünen Hügel. 50 shades of green nannte ich diese Gegend. In der Nähe des Dorfes erblickte ich einen Mann, der ziemlich hilflos auf eine Karte in seiner Hand und dann wieder in der Gegend herum sah. Er trug eine Mütze und schwarze Kleidung von Kopf bis Fuß.
Ein Detail brachte mich zum Lachen. Er hatte tatsächlich einen Koffer dabei. Ein Tourie mitten in der Pampa. Dachte wohl, er könnte den Weg zu Fuß gehen. Grinsend ging ich mit Scar in seine Richtung. Zu meiner Überraschung rannte mein Vierbeiner plötzlich hin zu dem Fremden. Sofort eilte ich ihm nach, doch Scar hatte den Tourie bereits umgeschmissen und leckte ihm übers Gesicht.
„Oh Gott!", rief ich und zerrte meinen Hund von dem Mann runter. „Tut mir schrecklich leid! Normalerweise mag er keine anderen Menschen!"
Ich half dem Tourist auf die Beine und war froh, dass dieser leicht lachte. „Alles gut. Ich lebe ja noch.", antwortete der Mann.
Seine Stimme kam mir bekannt vor, jedoch drehte er sein Gesicht leicht von mir weg. Zudem trug er eine Sonnenbrille. Dieser Kerl versuchte definitiv, nicht erkannt zu werden. Wir hatten einmal einen Schlagerstar im Dorf gehabt. Nur mochte hier niemand Schlager, also hatte jener sich völlig umsonst verkleidet. Ob dieser hier ebenfalls ein Schlagersänger war? Nein, dazu passten seine Klamotten nicht. Er trug Boots und an seiner Jeans hingen Ketten. Selbst sein Mantel war schwarz, der Kragen hoch, um sein Gesicht zu verbergen. Dazu noch ein dicker Schal. Wie so oft machte ich einen auf Sherlock Holmes und musterte den Fremden bis ins Detail. Er trug definitiv Markenklamotten. Die Sachen sahen so teuer aus, dass er berühmter als ein Schlagerstar sein musste. Selbst sein Koffer sah aus, als wäre er eine Million wert. Leider trug der Mann Handschuhe. Hände sagten sehr viel über eine Person aus.
„Kann ich vielleicht behilflich sein?", fragte ich und lächelte, ganz gleich, ob er mich ansah oder nicht. Meine feuerroten Locken klebten in meinem Gesicht, da es wie aus Eimern regnete. Das kümmerte mich allerdings nicht. Immer wieder ertönte ein Donner und hallte über die Hügel.
„Ehm...naja...", murmelte der Mann und hielt die halb zerrissene Karte hoch. „Ich glaub, etwas Hilfe wär tatsächlich gut..."
„Wohin geht's denn?", fragte ich weiter und versuchte dabei einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen.
„Ein Bekannter sagte, hier gäbe es ein nettes Bed & Breakfast...", raunte der Unbekannte. „Ros...Rosies oder so..."
„Rosemary's Bed & Breakfast? Aye, das beste und einzige B&B im Dorf.", erklärte ich. „Aber bis dahin ist es noch ein Stück. Warum in Gottes Namen bist du nicht mit dem Taxi bei dem Wetter gefahren?"
Da es in Irland, vor allem am Land, üblich war, informell zu sprechen, achtete ich gar nicht darauf.
„Nun ja...", murmelte er, wobei ich meine Stirn in Falten legte. „Jemand wollte mich bringen, aber ich hab mich dann ... umentschieden."
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Umentschieden also? Na komm. Ich bring dich ins Dorf, bevor du dir hier noch den Tod holst." Schmunzelnd ging ich mit Scar voran. Der Mann nahm seinen Koffer und holte flott auf.
„Was machst du bei dem Wetter draußen?", wollte er wissen.
„Ich liebe es. Für mich gibt es nichts, das entspannender wäre.", antwortete ich und sah wieder zu ihm.
Er hatte mich angesehen und reagierte nicht schnell genug. Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht. Wie angewurzelt blieb ich stehen.
„Was ... Was macht jemand wie du ... hier? Kaum jemand kennt das Dorf...", fragte ich völlig neben mir.
Der Unbekannte fasste sich nervös an den Nacken und sah mich schließlich direkt an. Dabei nahm er auch seine Sonnenbrille ab.
„Du beobachtest gut...", meinte er.
Immer noch völlig überrascht und ungläubig fuhr ich mir durchs nasse Haar. Ich atmete tief ein und lange aus, ehe ich mich wieder in Gang setzte.
„Keine Sorge. Ich sage kein Wort.", meinte ich schließlich und lächelte ihn sanft an. „Aber warum bist du ausgerechnet hier?"
Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben. „Das ist eine lange Geschichte... Ein Bekannter hat mir von diesem Ort erzählt. Desto abgeschiedener, desto besser."
„Du willst deine Ruhe, hm?", schlussfolgerte ich. „Ziemlich verständlich bei dem ganzen Mist, den du gerade um dich hast."
Ein leichtes Nicken war seine Antwort. Ich war froh, dass Irland mir den Großteil meiner Schüchternheit ausgetrieben hatte. Grinsend hielt ich ihm meine Hand hin.
„Meine Freunde nennen mich Lu.", stellte ich mich vor.
Jetzt lächelte auch er aufrichtig und schüttelte meine Hand. „Johnny."

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