Jeden Tag, wenn ich nach Hause kam und die Tür aufsperrte freute ich mich auf Sherlock. Auch noch nach einen Monat zusammen konnte ich mir nichts schöneres vorstellen.
Da waren nur diese kleinen Dinge, die mich störten:
Ich kam nach Hause und wollte mir eben etwas aus dem Kühlschrank holen, da bemerkte ich, wie neben meinem Jogurt ein einzelner Daumen lag. EIN DAUMEN! Ich wusste, er arbeitete nebenbei in der Gerichtsmedizin. Doch warum legte er einfach einen Daumen in den Kühlschrank?
Ich hatte an diesem Abend nicht gekocht. Und ich kochte immer. Doch mir war der Appetit vergangen. Also setzte ich mich an meinen Schreibtisch und las mir meine heutigen Aufzeichnung nochmal durch.
Ich hörte wie er die Tür aufsperrte. „John?“ Er sah irritiert aus. Um diese Zeit stand ich immer in der Küche. „Der Daumen Sherlock… was soll dieser Daumen.“ Ich stand auf und nahm ihm seine Tasche aus der Hand. Er sah mich nur an. „Ein Experiment.“ Ich kicherte. „Das ist ein Daumen Sherlock… im Kühlschrank!“ „Ja sonst hält er sich ja nicht.“ Sonst hält er sich nicht. Ich lächelte. „Das… Sherlock…. Ist nicht das, was ich mir unter Lebensmitteln vorstelle. Lebensmittel laufen ab. Lebensmittel gehören in den Kühlschrank… Körperteile gehören ins Krematorium.“ Er schmunzelte. „Entschuldigung, nächstes Mal packe ich ihn in Alufolie ein.“ Ich ließ das einfach so im Raum stehen und stellte mich in die Küche. Die Arbeitsplatte in der Mitte war zur Hälfte mit seinen ‚Schulsachen‘ zugestellt, wodurch ich weniger Platz zum Kochen hatte. Sherlock hingegen setzte sich auf seinen Sessel und faltete die Hände unter dem Kinn zusammen und dachte nach. Worüber wusste ich nicht. Doch, wenn er so da saß machte es keinen Sinn ihn anzusprechen. Er war in seinem Gedächtnispalst.Am Wochenende hatte er einmal einfach so, aus dem Nichts eine Banane genommen und in die Mikrowelle gelegt. Irgendwann hatte ich mal gelesen, dass die explodieren. „SHERLOCK!“ Er erschrak. Er war schon kurz davor die Zeit einzustellen, da holte ich die Banane wieder raus. „Das explodiert!“ „Ja John… das ist ein Ex…“ Ich fiel ihm ins Wort. „Nein! Nicht in dieser Mikrowelle!“ Dann setzte er sich auf das Sofa und sah in meine Richtung. „Mir ist aber langweilig John!“ Ich ging auf ihn zu und küsste ihn auf die Nase. Das machte ich zu gern. Ich mochte das Gesicht, das er machte. Aber er schmollte anscheinend. „Och komm schon…“ Er fing an zu schmunzeln und zerrte mich in seine Arme.
Eine weitere Sache, die mich störte, war, dass er einfach mitten in der Nacht aufstand und in der Küche hantierte. Jedes Mal ein Experiment. Ich konnte dieses Wort nicht mehr hören. Als ich einmal in die Küche kam und ihn einfach ansah wurde mir klar. Ich liebe ihn sogar, wenn er völlig den Verstand verlor und mich zur Weißglut brachte. Er bemerkte mich und es sah irgendwie so aus, als täte es ihm leid, dass ich aufgewacht war. „John… war ich zu laut? Soll ich wieder mit ins Bett kommen?“ Er stellte alles weg und nahm mich in den Arm. Ich war so müde und verschlafen, dass ich beinahe wieder eingeschlafen wäre, doch er brachte mich ins Bett, deckte mich zu und kuschelte sich an mich.
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Addicted to love - a Teenlock story
FanfictionAls John, dessen Vater vor einem Monat im Afghanistan Krieg gefallen war, mit seiner Mutter und Schwester nach London direkt gegenüber der Holmes' einzieht, wird der Junkie und hochfunktionale Soziopath auf ihn aufmerksam...