Kapitel 28 ÷÷÷

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Ich wachte im Krankenhaus auf. Meine Mutter saß an meinem Bett und hielt meine Hand. Wo war Sherlock? „Wo ist er?“ „Ich habe ihn nach Hause geschickt…“ Warum tat sie sowas?! „Warum?!“ Sie ließ meine Hand los. „Er hat mir alles erzählt.“ „Und?!“ Dann waren wir eben zusammen. Wo war das Problem? „Ihr seid also echt zusammen. John mein Schatz, er ist nicht gut für dich, siehst du es denn nicht?“ Ich versuchte mich aufzusetzen. Doch mir tat alles weh.
„Mom! Hat er dir erzählt, was er für mich getan hat? Was für einen perfekten Tag er mir geschenkt hat? Nein? Hast du Harry mal gefragt wie ihre Freundin so ist? Verdammt Mom! SIE IST LESBISCH UND DU HAST NICHTS DAGEGEN!“ Sie sah mich nur an, wie ich mich aufregte. „Es ist besser so John, glaub mir.“

Als eine Ärztin ins Zimmer kam schien sie die Anspannung gefühlt zu haben. „Hallo John… ehm… soll ich Sie beide vielleicht noch kurz allein lassen?“ Bevor meine Mutter antworten konnte tat ich es. „Nein bitte. Führen Sie die Untersuchung durch.“ Ich konnte sie nicht einmal mehr ansehen.

Die ganze Woche sollte ich noch im Krankenhaus bleiben. Kein einziges Mal hatte mich Sherlock besucht. Er hatte nicht auf meine Nachrichten geantwortet. Er hatte sie nicht einmal gelesen. Ich war am Ende. Ich machte mir Sorgen um ihn und schwor mir, sobald ich wieder nach Hause konnte, ihn zu besuchen.

Meine Mutter kam jeden Tag immer mal in der Pause vorbei, doch ich wollte nicht sie sehen. Ich wollte Sherlock. Jedes Mal, wenn sie den Raum verließ lief eine Träne meine Wange hinunter.

Die Fahrt nach Hause war still. Wir redeten kein Wort mit einander. Ich sah die ganze Zeit aus dem Fenster. Als wir angekommen waren lief ich sofort zum Haus der Holmes‘ und klingelte. Wer aufmachte musste sein Bruder gewesen sein. Er sah besorgt aus. „Hi… ich bin…“ „Ich weiß wer du bist John… mein Name ist Mycroft, ich bin Sherlocks Bruder… er ist nicht da.“ Damit schlug er mir die Tür vor der Nase zu und ließ mich stehen. Ich hätte schreien können.

Morgen sollte ich wieder zur Schule. Allein nahm ich an. Das machte mich fertig. Ich vermisste ihn. Ich wollte ihn wiedersehen. Aber ich konnte nichts tun. Als ich wieder in mein Zimmer ging sah ich aus dem Fenster in Sherlocks Zimmer. Niemand war da. Ich hätte weinen können. Zusammen reißen.

Am nächsten Tag ging ich allein zur Schule. Ich saß allein am Platz und wurde von niemandem beachtet. Ich war aus dem Team geflogen. Warum auch immer. Es interessierte mich nicht. Ich wollte dort sowieso nicht mehr spielen.

Ich sah Sherlock die ganze Woche nicht. Jeden Nachmittag fragte ich seinen Bruder, ob er da war, doch jedes Mal antwortete er mit einem 'Nein' und schlug mir wieder die Tür zu. Heute war Freitag und ich beschloss diesmal nicht zu fragen, ob er da war, sondern wo er war.

Ich klingelte. „John er ist nicht da…“ Kurz bevor er mich wieder aussperren wollte schob ich meinen Fuß in den Türspalt und drückte sie dann auf. Nun stand ich vor dem großen schlanken Typ, der mir einfach nicht sagen wollte, wo sein Bruder war. Beinahe hätte ich ihm eine gescheuert. „Wo ist er!“ Ich schrie ihn an und er senkte den Kopf. „John… ich habe ihn auch seit einer Woche nicht gesehen… ich weiß es nicht…aber, es gibt da was, das du vielleicht endlich erfahren solltest.“ Was? Ich war verwirrt, als er mir einen Stuhl anbot. Doch ich setzte mich ihm gegenüber.

„Mein Bruder… er hat ein Problem damit von einer bestimmten Sache loszukommen…“ Ich kam nicht ganz mit. „Mycroft… was ist mit meinem Freund?“ Er atmete aus. „Er ist ein Drogenjunkie…“ Er war was?! Das glaubte ich nicht. Das konnte nicht… doch. Deswegen versteckte er seinen Unterarm… deswegen musste er am Tag meine Ankunft hier nach drinnen geschleppt werden! „Sonst war er immer in der Bakerstreet, wenn er… aber dort war er die letzte Woche nicht. Er ist nicht nach Hause gekommen und reagiert nicht auf Anrufe und Nachrichten.“ „Wo könnte er noch sein?! Wir müssen ihn finden!“ Ich sprang auf. „John… in London ist Sherlock im Vorteil… wenn er nicht gefunden werden will… dann wird er nicht gefunden.“ Er stützte sein Gesicht in die Hände. Wo würde Sherlock hingehen, wenn er allein sein wollte. Welchen Ort hatte er noch nie jemanden gezeigt… welcher Ort war perfekt? „Ich hab eine Idee, wo er sein könnte!“

Addicted to love - a Teenlock story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt