Kapitel 8 ÷÷÷

79 10 1
                                    

Als wir den Klassenraum betraten hatte ich wirklich mit Allem gerechnet. Aber damit nicht.

Ich ging voraus und Sherlock hinter mir. Ich sah mich im Klassenraum um und sofort fiel mir auf, dass wirklich jeder Tisch sauber war, bis auf den von Sherlock. Dort klebten Kaugummis, Beleidigungen wurden mit Edding festgehalten, auf seinem Stuhl lag ein Zettel mit der Aufschrift ‚Hier sitzt der Freak‘. Alle starrten uns an, als wir uns an seinen Platz setzten. Nur wenig später ging es richtig los.

„Das dort hinten, der mit der Capi ist Jim Moriarty, der der neben ihm sitzt heißt Sebastian…siehst du das Mädchen mit den dunkelbraunen Haaren? Sally und der Typ daneben… Anderson. Wenn du mit mir befreundet sein willst, halte dich lieber von denen fern…“ Er stellte seine Tasche ab und als er sich runter beugte bekam er direkt einen Schlag auf den Hinterkopf. Wenn ich richtig hinsah war es Anderson. „Na, Freak, hast du endlich nh Freund gefunden oder fühlt sich der Neue unwohl neben dir?“ Provozierend sah er mich an. „Anderson. So heißt du doch oder? Wo genau liegt dein Problem?“ Ich stand auf und bewegte mich direkt auf ihn zu. „Es steht gerade vor mir...Wie heißt du?“  Sherlock hielt mich am Arm fest. Die Berührung gab mir aber nur noch mehr Mut. Sie tat gut. „John, du musst das nicht machen, setzt dich einfach wieder hin.“ Sherlock ließ sich das gefallen, aber die Zeiten, in denen er grundlos gemobbt wurde waren vorbei. „John heiß ich. Und du lässt ihn in Ruhe klar.“ Anderson und ich waren gleich groß, doch je näher er kahm, desto mehr schüchterte er mich ein. „Hast du ihn noch nicht erlebt, wie er dir deine gesamte Lebensgeschichte erzählt, wie ein beschissener Stalker?“ Wut kochte in mir hoch. Hinter Anderson hatten sich nun auch noch Sally gestellt, sowie Jim und Sebastian. Als Sherlock aufstand und sich vor mich stellte hörte ich nur noch einen dumpfen Knall. Anderson hatte Sherlock mit voller Kraft auf den Brustkorb geschlagen und hielt sich jetzt die Hand, während ich meinen Freund festhielt. Er schnappte nach Luft und klammerte sich an mir fest. Ich zitterte vor Wut. Nachdem ich Sherlock auf seinen Stuhl gesetzt hatte trat ich vor Anderson und holte zu einem Faustschlag aus, der ihn am Kiefer traf. Die Knöchel Taten mir weh, so stark hatte ich ihn getroffen. Als Jim nun aus dem kleinem Haufen hervortrat kam der Lehrer ins Klassenzimmer. Wie die Engel standen wir nun alle da und lächelten ihm entgegen. Wer wollte schon einen Schulverweis.

Sherlock hatte sich nun wieder einigermaßen beruhigt, als ich mich neben ihm auf den Stuhl fallen ließ. „Du hast… dir gerade… deine gesamte Schulzeit ruiniert John.“ Hörte ich es neben mir flüstern. Doch alles was ich tat war zu lächeln und ihm über den Rücken zu streichen. Denn diese kleinen unbedeutenden Berührungen ließen meinen Pulls höher schlagen. Und ich wusste nicht warum. Ich wusste nur mit Sicherheit, dass es gut tat.

Er hatte sich vor mich gestellt, weil er wusste, dass Anderson gleich ausholen würde. Ich dachte nach.
Warum machte er das. Warum war er überhaupt nett zu mir. Alles was wir waren, sind Nachbarn. Ich verstand es nicht so ganz, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer wurde es. Er hatte keine Freunde. Hier war er allein. Logisch, dass er die Chance ergreifen wollte nicht mehr komplett verlassen zu sein.

Plötzlich rief der Lehrer mich auf und riss mich damit aus meinen Gedanken. „John Watson, würdest du uns vielleicht ein bisschen was über dich erzählen? Am besten stehst du auf.“ Ich schob meinen Stuhl zurück und stand auf, wie er es verlangte. Im improvisieren war ich schon immer schrecklich. „Hey, ich bin John und bin gestern hier her gezogen. Ich habe in meiner alten Schule im Fußball Verein gespielt und interessiere mich für Biologie… ich habe eine ältere Schwester und… ja…“ Damit setzte ich mich wieder. "Klasse John, danke. Vielleicht möchtest du ja unserem Rugby Team beitreten? Ich denke du hättest das Zeug dazu." Ich antworte nichts, sondern lies dem Lehrer seinen Augenblick der Hoffnung noch ein anderes armes Schwein für diesen Sport begeistern zu wollen.

Addicted to love - a Teenlock story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt