Nur, weil ich ihm verzieh, hieß das nicht, dass ich nicht noch unheimlich sauer auf ihn war. Doch ich wollte ihn nie wieder verlieren.
Als wir wieder zu Hause waren stellte Mycroft sein Auto ab. „So... was erzählen wir unseren Eltern Sherlock?" Sie hatten anscheinend keine Ahnung von Sherlocks Problemen. Das erklärt auch, warum Myc ihn gesucht hat und nicht die Polizei oder eben seine Eltern.
„Ich war bei John." Mycroft führte sich seine Hand an die Stirn und seufzte. „Sie wissen, dass du nicht bei ihm warst. Er kam jeden Tag vorbei und hat nach dir gefragt." „Meine Güte Mycroft! Denk dir was aus. Das kannst du doch so gut!" Er stieg aus und ging nach drinnen. Mycroft und ich saßen noch im Auto und sahen ihm nach. „Mach dir nichts draus... so ist er nun mal, wenn er high ist." Ich sagte nichts darauf. Irgendwie war es mir unangenehm. „Wie wäre es, wenn du ihnen sagst, Sherlock hat für ein Experiment etwas recherchiert?" „Ich glaube der Zug ist schon länger abgefahren. Experiment haben sie schon länger aufgehört zu glauben." „Na gut... dann die Wahrheit?" Mycroft sah mich geschockt an. „Bist du des Wahnsinns?! Willst du, dass er in eine Klinik geht?! Wir brauchen eine bessere Ausrede... Mir wird schon was einfallen. Geh am besten nach Hause. Sherlock wird sich bestimmt bei dir melden." Er zwinkerte mir zu und verließ das Auto. So ein abruptes Ende eines Gespräches hatte ich selten.Als ich ausstieg atmete ich die frische Abendluft. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen, ich erinnerte mich an den Tag mit Sherlock. Ob er das Bild noch hatte?
Ich ging ins Haus und wer mir mit verweintem Gesicht entgegen kam war meine Mutter. Ich war noch immer nicht darüber hinweg, dass sie sich in meine Beziehung einmischen wollte. „John... wo warst du schon wieder. Ich hab mir Sorgen gemacht!" Ich sah ihr ins Gesicht. „Ich war bei Sherlock. Also ich habe ihn gesucht und gefunden... mit seinem Bruder Mycroft." Sie sah mich enttäuscht an. „Hab ich dir nicht ans Herz gelegt, dich von ihm fern zu halten...er..." Ich fiel ihr wieder schreiend ins Wort. „ER IST VERDAMMT NOCHMAL DAS BESTE WAS MIR JE PASSIERT IST!" Mit diesen Worten ließ ich sie stehen und ging in mein Zimmer. Ich war wieder außer mir. Irgendwie musste ich mich ablenken.Harry hatte ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Vielleicht sollte ich mal bei ihr klopfen. Ich musste jemandem erzählen, was los war. Und sie war meine Schwester. Vielleicht konnte sie das alles besser verstehen.
Als ich an ihre Tür klopfte hörte ich, wie sie etwas rief. „Ehm... Ich bin's John." Sie ging zur Tür und machte auf. „John! Hi... was gibt's?" Ich sah nach unten. „Ich brauche deinen Rat..." Sie runzelte die Stirn, aber ließ mich zu ihr rein. „Also... Sherlock und ich sind..." „Zusammen... ich weiß. Ich wusste es von Anfang an... wie ihr einander angesehen habt." Sie fing an zu kichern. „Aber... ich weiß nicht, was ich tun soll. Mom ist dagegen. Die Schule mach dumme Witze... Sherlock hat da so ein Problem...mit Drogen." Sie sah bei meinen letzten Worten geschockt aus. „Also erstmal beruhigst du dich... Mom fängt sich sicher wieder. Auf die Kommentare von deinen Klassenkameraden gibst du ab jetzt nh Scheiß und Sherlock...warum hat er dieses Problem?" Ich erzählte ihr alles von Anfang an.
„John! Jackpot! Das ist dein Mann. Das mit den Drogen gibt sicher wieder. Ich bin sicher, er hat das nur gemacht, weil er eben nicht wollte, dass du nochmal verletzt wirst." Sie nahm mich in den Arm, so wie sie es damals gemacht hatte, als wir noch Kinder waren. Und es tat mir unheimlich gut.
Als ich heute Abend aus dem Fenster sah konnte ich erkennen, wie er mich die ganze Zeit beobachtet hatte. Ich war heute nicht zum Abendessen aufgetaucht. Ich wollte nicht wieder reden. Plötzlich klopfte es diesmal an meiner Tür. „Harry hier... vielleicht hast du Hunger." Ich ließ sie rein und nahm den Teller entgegen.
Sherlock öffnete sein Fenster. Erst jetzt bemerkte ich, wie breit mein Fensterbrett war. Ich öffnete mein Fenster auch und setzte mich mit meinem Essen im Schneidersitz hin und genoss es wieder mit Sherlock zu reden. Wie als wäre nichts passiert.Am nächsten Morgen hätte ich eigentlich ausschlafen können, doch um 9 hörte ich Geräusche an meiner Fensterscheibe. Als ich, verschlafen wie ich war, zum Fenster taumelte und die Rollos hochzug sah ich Sherlock, der unten am Haus stand und Kieselsteine warf. Ich öffnete das Fenster. „Was machst du denn?" „Ich dachte du lenkst mich ein bisschen von meinem Problem ab?" Ich schüttelte den Kopf und musste kichern. „Ich bin gleich bei dir." Also zog ich mich an, packte meinen Rucksack mit Proviant, etwas Geld und Wechselsachen und schrieb einen Zettel, den ich auf mein Bett legte.
Ich bin unterwegs. Komme irgendwann wieder.
Das reichte schon. Ich wollte nicht nach unten durch die Tür gehen, am Ende hätte ich noch jemanden geweckt. Stattdessen warf ich Sherlock meinen Rucksack nach unten und kletterte hinaus. Unten angekommen sah ich, dass er sein Fahrrad bereits bereit hatte. Meins stand immer noch hinterm Haus. „Was heute Sherlock?" Er grinste und zog mich in einen Kuss. „Überraschung." Ich verdrehte die Augen.
Als ich mein Fahrrad nun auch fertig hatte konnten wir losfahren.
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Addicted to love - a Teenlock story
Fiksi PenggemarAls John, dessen Vater vor einem Monat im Afghanistan Krieg gefallen war, mit seiner Mutter und Schwester nach London direkt gegenüber der Holmes' einzieht, wird der Junkie und hochfunktionale Soziopath auf ihn aufmerksam...