Als ich mich erschöpft ins Bett legte und das Licht dimmte war es schon dunkel. Ich sah aus dem Fenster nach drüben zu den 'Holmes‘, warum wusste ich nicht so genau, und erkannte, wie jemand in seinem Zimmer auf und ab lief. War das Sherlock? Ich kniff die Augen zusammen. Doch das Bild verschwommen nur noch mehr. Plötzlich sah er auch aus dem Fenster und ich warf mich reflexartig auf den Boden. Wie blöd war ich eigentlich?! Er hatte mich sowieso gesehen. Ich krabbelte auf allen Vieren zu meinem Bett und legte mich hinein.
Es war immernoch etwas frisch im Zimmer. Dadurch, dass der Frühling vor der Tür stand warteten alle darauf, das es endlich wärmer wurde. Allerdings kam man um die Heizung nicht herum. Direkt kuschelte ich mich nochmal mehr in meine Decke ein.
Als ich so an die Decke starrte sah ich das Licht flackern. Aber nicht von mir, sondern eher von gegenüber. Es kam mir vor, wie als wäre nicht die Sicherung defekt, sondern wie als würde jemand immer wieder den Lichtschalter an und aus knipsen. Ich stand auf und sah aus dem Fenster, wo Sherlock mir entgegenlächelte. Irgendwas an ihm war interessant. Er schien irgendetwas aufzuschreiben. Immer wieder hielt er einen Finger hoch. Ich runzelte die Stirn und musste kurz schmunzeln. Als er fertig war hielt er mir zwei A4 Blätter entgegen, auf denen er groß und breit seine Telefonnummer niedergeschrieben hatte. Nun war ich der, der einen Finger hochhielt. Ich ging zu meinem Schreibtisch, wo ich mein Handy hingelegt hatte und tippte die Nummer ein. Neuer Kontakt erstellt würde ich behaupten. Als ich meinen Daumen hochhielt und ihm über WhatsApp ein ‚Hey‘ schrieb ließ er die Blätter sinken und schaltete sein Licht aus. Ich tat es ihm nach und legte mich wieder ins Bett, wo ich vor Erschöpfung direkt einschlief.
Am nächsten Morgen kam Harry mal wieder aus ihrem Zimmer um mich zu wecken. Sehr unsanft um ehrlich zu sein. Sie riss die Abdunklungsrollos nach oben und ließ mir die Morgensonne direkt ins Gesicht scheinen. Ich als eigentlicher Langschläfer hätte ausrasten können. Aber ich versuchte mich zu beherrschen. Als ich auf mein Display im Handy sah war ich absolut schockiert. Ich hatte mir gestern vergessen den Wecker zu stellen! Es war kurz vor viertel 8! Ich hatte noch eine Viertel Stunde um mich an zuziehen, mich fertig zu machen und zu frühstücken. Perfekt.
Ich zog panisch irgdwelche Klamotten aus dem Schrank, von denen ich kurzfristig der Meinung war, sie könnten eventuell passen und zog sie mir rasch drüber. Während ich noch mit dem einen Ärmel festhing stürmte ich ins Bad und putzte meine Zähne, wusch mein Gesicht und sprühte mich mit Deo ein. Beinahe hätte ich meinen Ranzen vergessen, da schrie meine Mutter von unten, dass sie auf Arbeit ging.
Davon hatte sie uns noch gar nicht erzählt. Ich hätte es mir aber auch denken können. Sie arbeitete im Krankenhaus und hier in der Nähe ist das Barts Hospital.
Ich schnappte mir mein Handy und meinen Ranzen und lief hektisch nach unten, wo meine Schwester gemütlich frühstückend am Tisch saß und mich kurz belustigt ansah. „Sei froh, dass ich dich geweckt hab kleiner, dein Kumpel ist schon seit 10 Minuten da und wartet auf dich.“ Ging meine Uhr falsch? Nein eindeutig nicht, ich war wieder im Zeitplan. Zwar ohne Frühstück und Dusche, aber im Zeitplan.
Ich griff nach meiner Jacke und zog sie drüber, bevor ich die Tür aufsperrte und nach draußen ging.
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Addicted to love - a Teenlock story
FanfictionAls John, dessen Vater vor einem Monat im Afghanistan Krieg gefallen war, mit seiner Mutter und Schwester nach London direkt gegenüber der Holmes' einzieht, wird der Junkie und hochfunktionale Soziopath auf ihn aufmerksam...