Schnell wechselte ich das Thema, um Peinlichkeiten aus dem Weg zu gehen und vor allem, um nicht aus meiner Rolle zu fallen.
„Also, was genau möchtest du?"
Es war hart jemand zu sein, der man eigentlich nicht ist. Eine Rolle zu spielen, die jeder ohne ein Fünkchen Zweifel hinnehmen muss. Normalerweise hätte ich mein Gegenüber bereits beim unerlaubten Eintritt geohrfeigt. So redet und behandelt man keine fremde Frau, hab ich recht?„Hier versteht echt niemand ein wenig Spaß." Er seufzte laut. „Naja wie dem auch sei, Tsunade bat mich ein Auge auf dich zu werfen während du hier bist. Hier ist viel passiert, weswegen wir auf Fremde nicht so gut zu sprechen sind."
Meine Zielperson soll mein Aufpasser sein? Besser hätte es nicht laufen können. Tsunade spielte mir mit dieser Entscheidung nur noch mehr in die Karten. Ich musste schmunzeln.
„Dir scheint es also nichts auszumachen unter meiner Kontrolle zu stehen. Verstehe."
Er runzelte die Stirn.
„Keine Sorge Kakashi. Ich werde dir keine Schwierigkeiten bereiten. Ich erledige meine Aufgaben, helfe im Dorf und wenn die Zeit gekommen ist gehe ich wieder meiner Wege. So wie geplant."Wir nickten uns zustimmend zu und verabschiedeten uns mit einem erneuten Händeschlag.
„Bis morgen um 6. Ich erwarte dich topfit für ein kleines Training."
Hörte ich ihn rufen, während er wieder aus meinem Fenster verschwand ohne auch nur eine Antwort von mir zu erwarten.
Was ich jedoch bis dato nicht wusste: Ich hatte mich verplappert.„Erstatte Bericht." Wie aus dem nichts erschien Kakashi vor dem Schreibtisch des Hokages.
„Du hast Neuigkeiten zu unserem Gast?" Erkundigte sich Tsunade, die Ellenbogen dabei auf dem Tisch platziert.
„Mei ist nicht die, die sie vorgibt zu sein. Sie kannte bereits meinen Namen, ohne das ich mich ihr je vorgestellt habe. Außerdem gleicht ihr Lächeln dem von Sai.
Sie spielt ganz klar eine Rolle."
Kakashi hob den Kopf und wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers.„Habe ich es mir doch gedacht! Aber was hat sie bloß vor?" Tsunade schloß nachdenklich ihre Augen. „Ich werde ihr nicht von der Seite weichen. Morgen im Training werde ich ihre Kräfte auf die Probe stellen. Möglicherweise stellt sie eine Gefahr für das Dorf dar."
Lady Tsunade nickte zustimmend und so schnell wie Kakashi gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden.Es war 2 und ich konnte einfach nicht schlafen. Ich ging nun schon zum 6. Mal den Plan von vorne bis hinten durch, doch wurde von Mal zu Mal wacher.
Ich entschied mich den jämmerlichen Versuch des Einschlafens abzubrechen und setzte mich so aufs Fenster, wie Kakashi es vor mir tat. Alles war so ruhig. So friedlich. Ich schloß meine Augen und dachte an mein Dorf. Im Gegensatz zu ihm sieht Konoha 100 mal besser aus. Und selbst die Männer. Hier könnte man glatt vergessen, dass man ein niemand auf einer Mission ist. Schade eigentlich.
Die Sonne ging bereits auf, als ich mich auf den Weg zum Training machte. Obwohl die Uhr erst 6 schlug, war bereits das halbe Dorf putzmunter auf den Straßen unterwegs. Von überall her hörte man Stimmen und ein Geruch von frischem Brot lag in der Luft. Ich schloß meine Augen und holte tief Luft. Wer weiß, wann mein letzter Atemzug meine Lungen verlassen würde.
Da stand ich nun, wie auf die Sekunde genau und am Vortag vereinbart um 6 Uhr am Treffpunkt. Doch von Kakashi keine Spur. Die Zeit verging schnell und irgendwann überkam mich die Müdigkeit und, angelehnt an einer Hauswand, schlief ich ein.
Das nächste an was ich mich erinnerte war ein leichtes Rütteln an meiner Schulter, gefolgt von einer leisen Männerstimme. Als ich langsam wieder zu mir kam wurde die Stimme immer lauter und erschrocken riss ich die Augen auf.
„Entschuldige bitte die Verspätung, aber damit muss man bei mir einfach rechnen." Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und zog mich vom Boden. „Ka- Kakashi... wie spät ist es?"
Murmelte ich noch nicht ganz bei Sinnen, doch bevor ich eine Antwort bekam, landete seine Faust in meiner Magengrube.
DU LIEST GERADE
Der Auftrag - Mission oder Verstand?
Romance„Informationen sammeln, Dokumente sichern und das möglichst unauffällig. Am Anfang schien der Auftrag wie ein Kinderspiel, lediglich eine belanglose D-Rang-Mission, jedoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals für möglich gehalten, dass er mein Lebe...