Und da saßen wir nun. Zwei Erwachsene auf der Suche nach ihren Gefühlen.
Echt traurig eigentlich.
„Kakashi..." Ich unterbrach die Stille. „Ich muss dich nicht küssen, um zu wissen was ich für dich empfinde." Vorsichtig griff ich nach seiner Maske, welche ich nun langsam nach unten zog.„Ich werde wohl nie verstehen, warum man so ein hübsches Gesicht hinter einer Maske versteckt." Verlegen schmunzelte er kurz, griff anschließend nach meiner Hand und betrachtete sie ganz genau. „Als er vorhin deine Hand nahm und sie küsste..." Kakashi stockte kurz, während er sich einen Seufzer verkneifen musste.
„Ich wurde auf einmal so eifersüchtig und wütend. Sowas hatte ich noch nie."Seine bipolaren Augen sahen nun genau in meine und mir war, als würde die Zeit plötzlich stehen bleiben. Langsam spürte ich, wie sich unsere Gesichter nun immer näher kamen, doch kurz bevor seine Lippen meine erreichten drehte ich meinen Kopf zur Seite.
„Kakashi." Flüsterte ich verlegen. „Ich kann nicht." Verwundert griff seine Hand an meine Wange. „Was kannst du nicht?"
Ich holte tief Luft, denn was ich nun bereit war zu sagen, war wahrscheinlich das Ehrlichste, was je meinen Mund verlassen wird.
„Ich kann nicht mit jemanden zusammen sein, der nicht zu mir steht. Wenn ich dich jetzt Küsse kann ich Shikamaru nie wieder in die Augen sehen. Das hat er nicht verdient!"Niedergeschlagen ließ sich Kakashi auf mein Bett fallen und wenige Sekunden später tat ich es ihm gleich. „Hör mir zu." Erwiderte er plötzlich, während seine Fingerspitzen seinen Kopf massierten. „Morgen werde ich zu Lady Tsunade gehen und ihr sagen, dass ich mehr als dein Aufpasser sein will."
Überrascht drehte ich mich zu ihm.
„Echt?" Murmelte ich verlegen. Er nickte selbstsicher.„Dann sehen wir uns morgen, wenn ..." Gerade als er dabei war aufzustehen, griff ich nach seinem Handgelenk und zog ihn zurück aufs Bett. „Ich äh." Stotterte ich verlegen.
„Es wäre vielleicht besser, wenn du heute Nacht hier bleibst. F-falls Jako wieder kommt, weißt du." Zufrieden grinste Kakashi, während er die roten Spuren auf meiner Wange streichelte und sich neben mich lag.Es dauerte nicht lange bis sich meine Augenlider schloßen und mich die Müdigkeit überwältigte. Das letzte was ich spürte war die Wärme von Kakashis Brust an meinem Rücken und seine Hand um meine Taille.
Wer hätte gedacht, dass Einschlafen so schön sein kann.Nicht so schön wiederum ist das plötzliche Erwachen aus einem Alptraum.
Erschrocken sprangen meine Augen weit auf und ich rang nach Luft. Nach einigen Momenten des Durchatmens senkte ich meinen Oberkörper zurück aufs Bett. „Alptraum?"
Murmelte ein verschlafender Kakashi neben mir. Seine Augen waren noch geschlossen und sein Arm noch immer um meiner Taille.
Ich seufzte laut, was ihm als Antwort genügte.„Worum ging's? Hab ich dich etwa geküsst?"
Scherzte Kakashi, während sich seine Augen nun nach und nach öffneten. „Vergiss es."
Murmelte ich genervt, als ich die Bettdecke von mir warf, aufstand und zum Fenster ging.
Es war ein sonniger Morgen und die Vögel sangen bereits laut ihre Lieder. Für einen Moment schloß ich die Augen und genoss die frische Luft auf meinen Gesicht und die Ruhe in meinen Ohren. Alles war so ungewohnt friedlich.Plötzlich spürte ich einen Kopf in meinem Nacken und zwei starke Arme um meinen Bauch. Es war Kakashi, der nun hinter mir stand und mit seinem Mund meinen Hals erforschte. Eigentlich war es genau das, was ich in diesem Moment brauchte, aber mein Gewissen wurde immer von Shikamarus Lächeln heimgesucht, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als Kakashi von mir zu stoßen. „Tut mir leid, aber das muss warten."
Zustimmend, dennoch etwas enttäuscht, sammelte er seine Sachen vom Boden und zog sie sich an. Er war gerade dabei zu gehen, als er plötzlich mitten in der Tür stoppte und mir zuwinkte. Verwundert stellte ich mich vor ihn und ohne jegliche Vorwarnung presste er seine Lippen auf meine. Bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich den Kuss erwidern oder abbrechen sollte, löste Kakashis Mund sich wieder von meinem.
„Ich gehe nun zu Lady Tsunade und hole mir zurück, was mir gehört." Erwiderte er selbstsicher und verschwand hinter der Tür.
„Was dir gehört?"
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Der Auftrag - Mission oder Verstand?
Romance„Informationen sammeln, Dokumente sichern und das möglichst unauffällig. Am Anfang schien der Auftrag wie ein Kinderspiel, lediglich eine belanglose D-Rang-Mission, jedoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals für möglich gehalten, dass er mein Lebe...