Draußen angekommen spürte ich einen leichten Windzug auf meinem Gesicht. Die Sonne schien und trieb kleine Schweißperlen auf meine Stirn. Der Himmel war wolkenlos.
„Deine Unterkunft befindet sich da drüben!"
Shizune hielt ihren Zeigefinger in Richtung eines Hauses gegenüber von uns. Es war relativ zentral und natürlich nah beim Hokagen. Sie wollten mich also bei sich. Verständlich eigentlich.Zufrieden nickte ich und bekam 2 Schlüssel in die Hand gedrückt.
„Da du neu bist und wir keinerlei Kenntnis über dich oder deine Herkunft haben ist es sicherlich nachzuvollziehen, dass du unter ständiger Aufsicht stehst."
Sie sah mich unentwegt an und versuchte aus meiner Körperhaltung schlau zu werden, doch das ließ ich nicht zu. Dafür wurde ich schließlich ausgebildet.„Vielen Dank für Ihr ehrliches Wort. Ich kann Ihnen versichern, dass ich für keinerlei Ärger sorgen werde." Ich lächelte wieder.
Wenn sie nur wüsste.„Davon bin ich überzeugt."
Zum Abschied winkte sie mir zu und ließ mich mitten auf dem Platz stehen.Als ich mich zu meiner Unterkunft begab, betrachtete ich meine Umgebung. Alles schien so friedlich und ruhig, dass ich fast vergaß, dass dies nur eine von vielen Missionen war, die mir nachträglich Verachtung des Dorfes einbringen würde. Ich seufzte laut.
Mein Zimmer war recht klein. Ich hatte ein Bett, einen Schrank neben dem Tisch, eine kleine Küche und ein Bad. Mehr konnte ich wohl nicht erwarten.
Bevor ich mich weiter umsehen konnte, klopfte. Kurz zog ich noch mein Kleid zurecht, eilte zur Tür und öffnete sie.„Hallo?" Fragte ich, sah aber keine Menschenseele. Plötzlich klopfte es schon wieder. Verdutzt drehte ich mich um und sah den Mann von vorhin gemütlich in meinem Fensterrahmen sitzen.
„Also wo ich herkomme benutzen Fremde normalerweise die Tür." Rief ich ironisch und mein Gegenüber musste grinsen.
„Ab sofort sind wir auch keine Fremden mehr!"Obwohl er diese alberne Maske trug, konnte ich seine ganze Mimik deutlich sehen und ein breites Lächeln zeichnete sich auf dem Stoff der Maske ab.
„Entschuldige bitte, wo bleibt nur mein Benehmen. Ich bin der von vorhin. Der, der dir netterweise die Tür aufgehalten hat. Erinnerst du dich?" Ich musste schmunzeln. Kontern kann er, dieser Kakashi.
„Natürlich erinnere ich mich. Die Männer hier in Konoha könnten nicht eindrucksvoller sein."„Männer also? Kaum 5 Minuten hier und schon kennt dich das halbe Dorf, was?" Nun sprang er vom Fenster in mein Zimmer und landete wenige Meter vor mir auf dem Boden.
Immer noch lächelnd streckte ich ihm die Hand entgegen. Ich muss zugeben langsam aber sicher schmerzte mein Gesicht vom vielen Grinsen. Normal und höflich sein ist schwieriger als gedacht.
„Ich heiße Mei. Nett dich kennen zu lernen!" Skeptisch betrachtete er meine ausgestreckte Hand. „Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich glatt vermuten, dass du zu Sai gehörst." Er lachte.
„Sai? Was soll das sein?" Erkundigte ich mich, die Hand immer noch vor mir bereit für einen Handschlag.
„Nicht was, sondern wer!" Sagte er, während er endlich meine Geste erwiderte und sich unsere Hände berührten.
„Sai hat genau dasselbe falsche Lachen wie du, seit du im Dorf angekommen bist. Also, findest du alles so witzig oder musst du ein Geheimnis dahinter verstecken?"Ich zuckte kurz zusammen. Weiß er wer ich bin? Ist die Mission bereits jetzt in Gefahr? Er kann Menschen wirklich gut lesen, dieser Kakashi. Kein Wunder, dass sein Ruf über alle Dörfer hinweg bekannt ist.
„Shikamaru war deutlich einladender, als du es jetzt bist. Bekommen wir beide etwa ein Problem?" Ich zog meine Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück.
Verlegen fuhr er sich durch seine silbergrauen Haare, die in alle Richtungen verteilt waren.
„Das gefällt mir schon besser. Etwas Authentizität macht dich direkt viel menschlicher." Er grinste wieder. „Dir gefällt also Shikamaru, huh?"
Ich verzog keine Miene, doch kam nicht an dem Gedanken vorbei, weshalb er so etwas fragen würde.
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Der Auftrag - Mission oder Verstand?
Romance„Informationen sammeln, Dokumente sichern und das möglichst unauffällig. Am Anfang schien der Auftrag wie ein Kinderspiel, lediglich eine belanglose D-Rang-Mission, jedoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals für möglich gehalten, dass er mein Lebe...