„Versprich mir ..."

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Es wurde bereits dunkel, als es plötzlich an der Tür klopfte. Schnell sprang ich aus der Dusche, wickelte mir ein Handtuch um den Körper und eilte zur Tür. Obwohl es schon so spät war, war ich immer noch nicht fertig, weswegen sich mein Date wohl noch etwas gedulden musste.

„Entschuldige Shikamaru, aber ich bin..."
Murmelte ich während ich halb blind die Tür öffnete, doch weiter kam ich nicht, als ich sah, wer eigentlich vor mir stand.
„Kakashi? Was machst du hier?"
Fragte ich einerseits überrascht von seinem Besuch, andererseits genervt von seiner bloßen Existenz.

„Shikamaru also." Erwiderte er, als er sich an mir vorbei in meine Wohnung schob.
„Ja klar, komm doch rein." Flüsterte ich spöttisch, als ich langsam die Tür wieder schloß. Wütend stemmte Kakashi beide Arme in die Taille und fixierte mich an Ort und Stelle.

„Was ist dein Problem, Kaminari?"
Unberührt zuckte ich mit den Schultern.
„Du bist einen Tag hier, dank meiner Hilfe übrigens, und schon suchst du dir dein neues Opfer? Wirklich sehr erwachsen."
Ich grinste. „Du bist eifersüchtig?!"
Verneinend schüttelte Kakashi seinen Kopf und ließ sich aufs Sofa fallen.

„Ich hab dir gesagt, dass ich dich gerne bei mir haben will. Die momentane Situation lässt es nur nicht zu, warum willst du das nicht verstehen?"  Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und legte bewusste eine Hand auf sein Bein.

„Die Sache ist, dass du mich nicht verstehst, Kakashi. Ich will dich am liebsten hier und jetzt haben und nicht, wenn Tsunade es entscheidet. Mein Partner soll zu mir stehen, egal was andere sagen."

Verlegen sah Kakashi zu Boden. Er wusste genau, dass ich recht hatte. Er wusste es, weil er genauso fühlt wie ich. Nun sah auch ich zu Boden. Ich konnte verstehen warum er hier war, aber was sollte ich tun? Shikamaru könnte jeden Moment hier sein. Wenn er Kakashi sieht, denkt er bestimmt da läuft was.

„Ich denke du solltest jetzt gehen, Kakashi. Shikamaru kommt bestimmt jeden Moment."
Er nickte kurz und richtete sich auf, während er zur Tür ging, sie öffnete, doch kurz inne hielt. „Versprich mir.." Murmelte er. „Versprich mir, dass du heute Abend nichts mit ihm machst, dass mich verletzen würde."

„Kakashi, ich ..." Ich stockte kurz. „Ich habe gegenüber dir keinerlei Verpflichtungen. Du bist weder mein Freund noch jemand der mit mir zusammen sein kann."
Niedergeschlagen nickte er.
Bevor er ging legte er seine warme, starke Hand an meine Wange und streichelte sie mit seinem Daumen. „Warte auf mich!"

Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloß und das letzte was ich hörte, war ein seufzender Kakashi. Und nun stand ich da. Halbnackt in ein Handtuch eingewickelt und mit den Gefühlen am Ende. Am liebsten wäre ich ihm hinterher gerannt und hätte ihm versprochen auf ihn zu warten. Aber so bin ich nicht und war es auch nie gewesen.

Schon immer war ich ein Feigling, der nie zu seinen Gefühlen stehen konnte. Ich wollte unverwundbar wirken, was ich in Wahrheit einfach nicht bin. In Wahrheit bin ich zerbrechlich. In Wahrheit suche ich jemanden, der mich und meine Last stemmen kann. In Wahrheit stoße ich jeden von mir weg, der mir zu nahe kommt. So, wie damals mit Hachiko.

Was ich brauche ist Kakashi.
Doch plötzlich klopfte es.

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt