„Sowas tut weh, aber nichts passiert umsonst."

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„Naruto!" Schrie ich aus Angst, ihm könnte etwas passiert sein. „Keine Sorge." Beruhigte mich eine warme Hand auf meiner Schulter. „Naruto hat schon viel schlimmere Jungs besiegt, als den da, glaub mir!" Mein Blick wanderte vom Loch im Boden zu Kakashis blutigem Gesicht.

Sein Auge hörte nicht auf zu Bluten, was mir ernsthafte Sorgen bereitete. „Wir müssen uns erst mal um dein Auge kümmern, Kakashi." Vorsichtig berührte ich mit meiner Hand sein Kinn und drehte so sein Gesicht zu mir.
Schnell zog ich einen Verband und Desinfektionsmittel aus meiner Tasche. Ich hatte in solchen Sachen keinerlei Erfahrung, sodass ich etwas unsicher war, was die Reihenfolge angeht. Kakashi sollte von meiner Unerfahrenheit nichts mitbekommen, also tat ich so, als hätte ich in meinem Leben noch nie was anderes gemacht.

Vorsichtig reinigte ich also zuerst die Wunden um sein Auge, wickelte anschließend den weißen Stoff um seinen Kopf, sodass dieser seine linke Hälfte des Gesichts verdeckte.
Dankend lächelte mir Kakashi zu. „Falls mir mal wieder was passiert, weiß ich ja jetzt zu wem ich muss." Scherzte er, während meine Wangen leicht erröteten. „Immer einen Spruch parat, was?" Zufrieden schmunzelte ich, während ich alles wieder ordentlich in meine Hosentasche packte. „Mina?" Überrascht hob ich meinen Kopf und sah in Kakashis besorgtes Gesicht.

„Das was du vorhin gesagt hast ..." Vorsichtig nahm er meine Hand in seine, während
mein Blick peinlich berührt zu Boden sank. Woher hätte ich wissen sollen, dass Kakashi das Gespräch mit Jako vorhin mithören würde? Unangenehm.

„Hast du das ernst gemeint?" Erkundigte sich mein Gegenüber, nachdem er anfing zu grinsen. Zaghaft nickte ich, vermied jedoch jeglichen Blickkontakt. Noch nie hatte ich jemanden, außer Hachiko, meine Liebe gestanden. Ich hätte auch niemals gedacht, dass ich jemals wieder jemanden so lieben würde wie ihn. Doch hier steht er nun vor mir und lächelt mich an. Das Schicksal ist verrückt.

„Ich bin froh, dass du es endlich ausgesprochen hast. Mir geht es genauso."
Erwiderte Kakashi strahlend, während er mein Gesicht in beide Hände nahm. „So wie du dachtest, du könntest niemand mehr so lieben wie Hachiko, ging es mir einst mit einem Mädchen namens Rin." Verwundert musterte ich seine Mimik, die plötzlich wieder ernst wurde. „Obwohl sie sich für das Wohl des Dorfes entschied, klebte für immer ihr Blut an meinen Händen. Sowas tut weh, aber nichts passiert umsonst." Zärtlich streichelte er meine Wange.

„So wie du redest und dich verhältst, erinnerst du mich von Tag zu Tag mehr und mehr an ihn." Kakashi deutete auf sein Auge hinter dem Verband. „Er gab mir einst sein Auge und vertraute mir Rins Leben an. Vielleicht musste ich damals versagen, damit ich dich kennen lernen durfte."  Er stockte kurz und holte tief Luft. „Bitte bleib in Konoha und sei an meiner Seite. Das Dorf braucht nicht nur einen Hokagen, sondern auch starke Shinobi wie dich, die es um jeden Preis beschützen!"

Erwartungsvoll sah er mich an. Eine kleine Träne verließ sein Auge und ließ mich schmunzeln. „Du musst nicht extra weinen, Kakashi!" Scherzte ich spöttisch. „Ich bleibe!"
Und wie auf die Sekunde genau, trafen seine Lippen auf meine, während sich unsere Körper gegeneinander pressten.
Obwohl es nicht gerade der beste Moment für solche Intimitäten war, fühlte ich mich wie auf Wolke 7.

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt