Es war bereits taghell, als sich meine Augen plötzlich wie von selbst öffneten. Mit einem lauten Gähnen erhob ich mich von meinem Bett und streckte meinen Oberkörper
Richtung Decke. Müde schlenderte ich ins Badezimmer. Während ich mich fertig machte, entdeckte ich vereinzelt einige blaue Flecke, die meinen Bauch und meine Arme verzierten.
Das Training mit Naruto war wohl doch intensiver als gedacht.Apropos Naruto. Er wartet sicher schon auf mich. Schnell zog ich mich fertig an, putzte meine Zähne und band meine Haare in einen hohen Zopf. Wenig später ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und machte mit auf den Weg zum vereinbarten Training.
Endlich angekommen, empfing mich mein Gegenüber mit einem kurzen Winken aus der Ferne. „Wo ist Kakashi? Erkundigte ich mich, als von meinem Aufpasser keine Spur war.
„Kakashi kann heute nicht." Murmelte Naruto, während er sich bereits dehnte und auf dem Boden wälzte.Warum ist er nicht dabei? Ist ihm Naruto plötzlich egal geworden? Bin ich ihm egal geworden? „Was ist? Trainieren wir nun?"
Riß mich der Blondschopf aus meinen Gedanken. Zustimmend nickte ich und so startete das Training.Es vergingen einige Stunden, bis wir beide erschöpft ins Gras fielen. Naruto macht wirklich große Fortschritte und hat bereits jetzt seinen Vater um Längen übertroffen. Natürlich wird er einige meiner Fähigkeiten nie erlernen können, dennoch sind wir beide durchaus auf einer Wellenlänge. Zufrieden klopfte ich ihm auf die Schulter, während er mich erschöpft anlächelte.
„Naruto, kann ich dich mal was fragen?" Murmelte ich, während ich meine Hände hinter meinem Kopf verschränkte und meinen Oberkörper auf dem warmen Boden platzierte.
Neugierig legte er sich neben mich, den Blick dabei Richtung Himmel gerichtet. „Ja, na klar." Verlegen schloss ich meine Augen.„Wie ist Kakashi so?" Naruto musste schmunzeln. „Du magst ihn, hab ich recht?"
Unsicher zuckte ich mit den Schultern, obwohl ich die Antwort bereits ganz genau wusste.
„Hm, wo soll man da nur anfangen."
Er stoppte kurz, um sich am Kopf zu kratzen und einige Schweißperlen von seiner Stirn zu wischen.„Kakashi war lange bei ANBU tätig, bis er sich entschloss ein Team auszubilden. Er erzählt niemanden etwas von seinem Privatleben und ließt die meiste Zeit eigentlich nur die Bücher vom perversen Bergerimiten. Und trotzdem ist er ..." In Erinnerungen schwelgend, schloss Naruto seine Augen.
„Es ist komisch zu erklären, aber er ist mein Vorbild. Mein Aufpasser. Meine Familie."
Er musste seufzen. „Es ist unfassbar, dass er tatsächlich eher als ich Hokage wird. Aber um ehrlich zu sein wäre niemand besser geeignet als er. Außer mir natürlich."Überrascht öffneten sich meine Augen und wie auf Kommando richtete ich mich wieder auf.
„Kakashi soll Hokage werden?"
Rief ich skeptisch, während Naruto zustimmend nickte. „Hat er es dir nicht gesagt?" Enttäuscht wanderte mein Blick zu Boden. Wie es aussieht, vertraut er mir immer noch nicht.„In Ordnung. Ich werde nun langsam wieder nach Hause gehen." Erschöpft stand ich auf und strich den Schmutz von meiner Kleidung.
„Morgen gehts weiter, also erhol dich gut, sonst verlierst du wieder gegen mich!"
Wir beide schmunzelten, bevor ich langsam aus seinem Blickfeld verschwand.Irgendwie fühlte ich mich seltsam. Seit ich im Dorf angekommen bin, war Kakashi stets bei mir, doch jetzt soll er plötzlich Hokage werden und hält sich von mir fern. Warum nur?
Mich überkam die Neugierde und so machte ich mich auf den Weg zu Kakashis Wohnung.Endlich angekommen, sah ich wie eines seiner Fenster offen stand und so entschied ich mich darüber hinein zu gelangen. Was er kann, kann ich schon lange. Mit einigen kräftigen Sprüngen nach oben, gelangte ich schnell zum Fenster, doch wurde sofort von Kakashis überraschtem Blick abgefangen.
Er saß in seinem Bett, eine Hand hielt ein Buch, die andere war neben ihm positioniert.
Sein Ganzkörperanzug verdeckte die Hälfte seines Gesichts, während die andere sichtbare Hälfte mich verwundert anstarrte.
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Der Auftrag - Mission oder Verstand?
Romance„Informationen sammeln, Dokumente sichern und das möglichst unauffällig. Am Anfang schien der Auftrag wie ein Kinderspiel, lediglich eine belanglose D-Rang-Mission, jedoch hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals für möglich gehalten, dass er mein Lebe...