Der Auftrag - Mission oder Verstand?

„Da war eine Frau."

Konoha
Es war bereits später Nachmittag als Kakashi endlich aufwachte. Langsam öffneten sich seine Augen und begannen sich an das Sonnenlicht, das hell durch sein Fenster schien, zu gewönnen. Mit einer Hand tastete er sein Bett neben sich ab, in der Hoffnung auf mich zu stoßen. Fehlanzeige.

Etwas durch den Wind stand er auf, ging ins Badezimmer und wusch sich die letzten Erinnerungen der gestrigen Nacht von seinem Körper. Schnell zog er sich an und kurz bevor er seine Wohnung verlassen wollte, fiel ihm das lockere Brett im Boden auf, was er seit vielen Jahren als Versteck nutzte. Er hob es an und musste schlucken, als er realisierte, dass alle Dokumente verschwunden waren.
„Mei!" Stöhnte er verzweifelt.

Draußen angekommen kreisten die Gedanken in seinem Kopf wie wild umher. Sehr untypisch eigentlich, da Kakashi ein sehr strukturierter  Mann ist.

Das erste mal in seinem Leben wusste er nicht so recht, was er nun machen sollte. Mei war verschwunden und zurück blieben Fragen und ihr Geruch an seinem Laken.

„Yo Kakashi Sensei!" Hörte er eine Stimme lauthals hinter sich her rufen.
„Naruto! Schon wieder zurück?"
Sein Gegenüber nickte, über beide Ohren grinsend.
„Es war so cool Sensei. Sie hätten das sehen sollen." Eigentlich war Kakashi recht froh, dass er nicht mit war und Yamato die Kinder überlassen hatte. Eine Auszeit hatte er einfach dringend nötig gehabt. Zu vieles war passiert.

„Achso übrigens" Unterbrach ihn Naruto aus seinen Gedanken. „Da war eine Frau."
Kakashi runzelte die Stirn.
„Was für eine Frau meinst du Naruto."
„Sie war sehr hübsch. Hatte blonde lange Haare und sprach Sai an, als wir auf dem Rückweg waren." Kakashi seufzte laut, was Narutos Neugier nur noch mehr weckte.

„Wer war die Frau, Sensei? Etwa ihre Freundin?" Schnell schüttelte er den Kopf. „Nein Naruto, du kennst mich doch. Beziehungen sind nichts für mich."
Beruhigt lächelte der Blondschopf wieder.
„Also wie gesagt, sie wollte das ich ihnen ausrichte, dass sie jetzt die Ähnlichkeit sieht. Keine Ahnung was sie damit sagen wollte. Sai wusste auch nicht worum es gehen könnte, obwohl sie nur ihn angesprochen hat."

Verzweifelt sah Kakashi zum Himmel.
„Danke für die Nachricht, Naruto. Wir sehen uns später, in Ordnung? Ich muss dringend zum Hokagen."
Widerwillig verabschiedete sich der Schüler von seinem Sensei und beide gingen wieder ihrer Wege .

„Warum ist sie einfach so abgehauen?" Wütend trat Kakashi nach einem Stein.
„Mir bleibt wohl nichts anderes mehr übrig, als Tsunade alles zu gestehen."

„WAAASSS?" Empört schlug Tsunade beide Fäuste auf ihren Schreibtisch.
„Erst verheimlichst du dem Dorf die wahre Identität von Mei, dann schläfst du mit ihr und zu allem Überfluss lässt du dir auch noch geheime Dokumente entnehmen. Jedem hätte ich so ein unprofessionelles Verhalten zugetraut, aber dir nicht. Kakashi, du bist einer meiner besten Shinobi hier, potentieller Hokage und dann lässt du dich so über den Tisch ziehen."
Wütend ließ sie sich zurück in ihren Stuhl fallen. „Das hast du wieder auszubaden, ist das klar?!" Kakashi nickte.

Es kam nicht häufig vor, dass er Konsequenzen von seinem Handeln zu tragen hatte. Normalerweise war es Naruto, der in Schwierigkeiten steckte und nicht wusste was er tun sollte.

„Wir haben es hier also mit einem geheimen Ninjadorf zu tun, was im Besitz von Shinobizellen ist. Wenn Mei, oder wie immer sie auch heißt, Minatos Zellen in sich trägt, welche Kräfte haben sie wohl noch alles?"

Etwas niedergeschlagen legte Tsunade ihr Kinn auf ihre zusammengefalteten Hände.
„Wer hätte gedacht, dass außer Orochimaru noch weitere die Technologie für solch eine Transplantation besitzen. Wir müssen dieses Dorf auf jeden Fall finden, ist das klar?!" Kakashi nickte wieder.

„Ich werde mich auf der Stelle auf die Suche machen. Möglicherweise planen sie einen Hinterhalt." Tsunade holte tief Luft, als plötzlich Shikamaru in ihr Büro platzte.

„Ich weiß wo sie ist!"