„Es gibt Dinge, die sind zu groß für dich Kakashi!"

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Ohne großartig drüber nachzudenken setzte ich mein Jutsu ein, um gerade noch so seinem Schlag zu entkommen. Ich landete ein paar Meter hinter ihm, wo ich bereits eins meiner Kunais versteckt hatte.

„Sag mal spinnst du? Warum greifst du mich einfach so an?" Schrie ich empört. Er hatte mich aus meiner Deckung gelockt. Für eine Sekunde war ich unachtsam und meine Fassade fiel Stück für Stück.

„Jemand der meine Akte gelesen hat, müsste eigentlich wissen, dass ich auf solche schlechten Tarnungen nicht hereinfalle." Kakashi grinste selbstsicher.
Seine Akte gelesen... Oh nein, er weiß es!
Was nun?

„Was für Akten, was redest du da bitte?" Ich versuchte mich dumm zu stellen, was im Nachhinein nicht wirklich hilfreich war.
„Wer bist du und was willst du hier in Konoha?" Er zog ein Kunai aus seiner Tasche und ging in Kampfposition, eine Hand dabei stets an seinem Stirnband.

„Es gibt Dinge, die sind zu groß für dich Kakashi!" Ich tat es ihm gleich und bereitete mich mental wie auch physisch auf einen Kampf vor.

„Dieses Jutsu von eben. Wie konntest du meinem Schlag so schnell und präzise auswei- ...?" Zufällig fiel sein Blick neben mich auf das bereits am Vortag angebrachte Hiraishin-Kunai im Boden.
„Unmöglich!" Flüsterte er fassungslos als er den Schriftzug darauf laß.
Ich folgte seinem Blick und langsam wurde mir klar, dass sich meine Mission dem Ende zuneigen würde. Er weiß es.

Bevor ich etwas sagen konnte fiel er mir ins Wort. „Dasselbe Kunai." Schnell steckte er es in seine Tasche und lief langsam auf mich zu.
„K- keinen Schritt weiter!" Stotterte ich, doch Kakashi hörte nicht.

Er weiß es. Verdammt, er weiß es. Die Mission ist vorbei. Und alles nur, weil ich dem Schlag mit meinem Hiraishin no Jutsu ausgewichen bin. Ich hätte mich einfach schlagen lassen sollen. Verzweifelt ließ ich mich zu Boden fallen, den Kopf tief in meine Hände versunken. Warum ist mir nur so ein gravierender Fehler unterlaufen?!

Ich hörte seine Schritte immer näher kommen, doch rührte mich keinen Meter.
Diese Haare, diese Augen!"
Verdutzt hob ich meinen Kopf und sah Kakashi, der sich mittlerweile zu mir hinunter gekniet hatte. „Wieso bin ich da nicht schon viel früher draufgekommen?!"

Er nahm eine meiner Haarsträhnen und ließ sie durch zwei seiner Finger gleiten. Gerade als ich aufstehen wollte, umarmte Kakashi mich.
Geschockt riss ich meinen Mund auf und meine Glieder waren wie erstarrt. Ich hatte mit allem gerechnet. Wirklich mit allem. Aber nicht mit einer Umarmung von dem Mann, der gerade dabei war mich umzubringen.

„Es tut mir leid Sensei."
Hörte ich ihn leise in meine Haare murmeln. Sensei? Nach einigen Momenten peinlicher Stille hob er seinen Kopf, seine Hände jedoch immer noch auf meinen Schultern. Das nicht von der Maske bedeckte Auge strahlte und sein Mund hörte nicht auf zu lächeln.

Kennt ihr das Gefühl, wenn 1000 Gedanken in eurem Kopf herum kreisen, man seinen Mund aufmacht um etwas zu sagen, aber einfach kein Ton herauskommen will. Genau so erging es mir. Mal davon abgesehen, dass ich schon lange nicht mehr umarmt wurde und er einfach fantastisch roch, wusste ich nicht genau warum das alles. Kannte er meinen Vater oder meine Mutter? Wusste er, wer ich war?

Wenige Sekunden später stand er auf und streckte mir seine Hand entgegen.
Widerwillig nahm ich seine Hilfe an und wurde von ihm aufgerichtet. Nun fehlten auch ihm die Worte und er wurde rot im Gesicht, als er bemerkte, was er eigentlich gerade gemacht hatte. „Normalerweise umarme ich meine Gegner nicht...". Lachte er verlegen. „Aber ich muss dich einfach etwas fragen." Sein Blick wurde nun immer intensiver, bis er endlich fragte:

„Bist du mit Minato Namikaze verwandt?"

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt