„Wenn es drauf ankommt, werde ich zu dir stehen."

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„Nun... Ich äh." Verlegen kratzte sich Kakashi an seinem Hinterkopf, den Blick aber stets auf den Weg gerichtet. „Wir werden sehen wie sich alles entwickelt."

Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, er wollte der Frage von Anfang an aus dem Weg gehen. „Nur zur Info. Ich bin nicht so eine zu der du kommst, wenn du dich gerade einsam fühlst. Entweder du stehst zu mir oder wir lassen es gleich." Etwas genervt verschränkte ich beide Arme vor der Brust.

„Keine Sorge." Erwiderte Kakashi während er selbstsicher seinen Arm um meine Taille platzierte. „Wenn es drauf ankommt, werde ich zu dir stehen."

Die Zeit verging wie im Flug, als wir schließlich Konoha erreichten. Kurz vor dem großen Torbogen stoppte Kakashi, zog seinen Arm von mir und drehte sich in meine Richtung.
„Bevor wir rein gehen..." Er stoppte und griff nach meinen Händen. „Bevor wir rein gehen, wäre es vielleicht besser, wenn ich dich fessele."

Verwundert starrte ich ihn an.
„Fesseln? Wieso das denn?"
Kakashi sah zu Boden. „Wir sollten das zwischen uns erstmal geheim halten, bis sich die Sache beruhigt hat.
Für jetzt bist du meine Gefangene, die ich gerettet habe, in Ordnung?"
Genervt verdrehte ich meine Augen und seufzte.

Die Idee gefiel mir gar nicht. Zumal Kakashi eigentlich zu mir stehen wollte. „Ich verspreche dir, ich regel das. Vertrau mir einfach!"
Sein Lächeln gab mir Hoffnung und widerwillig streckte ich beide Arme nach vorne, während er sie fest mit einem Strick zusammen band.

Als wir durch das Dorf liefen wurden wir von Blicken regelrecht durchbohrt. Von überall her hörte man Getuschel und die Menschen hielten großzügig Abstand zu mir. „Keine Sorge." Flüsterte Kakashi, der dicht hinter mir lief.
„Alles wird gut." Hoffentlich hast du recht, sonst war das alles umsonst.

„Herein!" Hörte man Tsunade aus dem gegenüberliegenden Raum schreien, kurz nachdem Kakashi klopfte.
Als sich die Tür öffnete staunten die anwesenden Gesichter nicht schlecht, als sie mich vor ihnen sahen.
„Ka-kashi. W-was macht sie denn hier?" Fragte Lady Tsunade sichtlich überrascht.

„Die Mission wurde erledigt, Hokage."
Er verbeugte sich kurz, richtete den Blick dann aber wieder in Richtung Tsunade.
„Mei, äh ich meine Kaminari, schwebte in großer Gefahr, sodass ich nicht nur Dokumente, sondern auch sie gerettet habe und mit nach Konoha nahm. Sie ist bereit für ihre Fehler die Konsequenzen zu tragen und unserem Dorf zur Seite zu stehen, stimmt's?!"

„Äh ... ja. Selbstverständlich." Erwiderte ich überrascht, als Kakashi mir einen Stoß mit dem Ellenbogen verpasste.
„Ich würde mich gerne freiwillig dafür bereitstellen auf sie aufzupassen, um sie zu einem Mitglied unseres Dorfes machen. Natürlich nur mit ihrem Einverständnis,
Lady Hokage!"

Eins musste man Kakashi wirklich lassen. Seine Worte klangen stets überzeugend, selbst, wenn es die dümmste Idee der Welt gewesen wäre, man hört ihm einfach gerne zu.
Und so tat es auch Tsunade, als sie nachdenklich ihre Augen schloß und ihr Kinn auf einer Hand abstützte.

„Ich weiß deine Mühe wirklich zu schätzen, aber können wir ihr denn vertrauen?"
Skeptisch musterte mich ihr Blick und verlegen lächelte ich. „Wie bereits gesagt. Ihr habt mein Wort, dass ich auf sie aufpassen werde."
Ich sah zu Kakashi, der wie ein Hund sein Frauchen anbettelte, während ich mit der Situation sichtlich überfordert war. Aber was hätte ich auch großartig machen sollen?

Es vergingen einige Minuten bis Tsunade uns wieder ins Zimmer rief, nachdem sie ein beratendes Gespräch mit ihrer Assistentin führte. „Kakashi. Ich bin einverstanden."
Erleichtert atmeten wir beide auf.

„Aber nur unter einer Bedingung."
Verdutzt wanderten unsere Blicke zum Hokagen. „Kaminari wird uns ihr Wissen über sämtliche Jutsus mitteilen und ihre Fähigkeiten an Schüler weiter geben, mit besonderen Augenmerk auf Naruto."

„Was?" Erwiderte ich verdutzt. „Ich soll Kindern etwas beibringen?"
„Genau. Oder hast du etwa ein Problem damit?"
Genervt schüttelte ich den Kopf, als Kakashi mich bittend anstarrte. Ich als Sensei? Das kann nicht gut gehen.

„Achso, und bevor ich es vergesse..."
Wie waren gerade dabei zu gehen, als Tsunade uns vor der Tür abfing.
„Da Kakashi als dein Beobachter und Lehrer fungiert, erwarte ich von euch ein professionelles Verhalten. Sollte ich herausfinden, dass ihr die Hände nicht voneinander lassen könnt, werde ich dich höchstpersönlich wieder raus schmeißen,
ist das klar?!"

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt