„Konoha braucht dich! Ich brauche dich!"

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Mein Herz raste wie verrückt. Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht wahr sein.
„W-wie.." Stotterte ich, als sich wieder genügend Luft in meiner Brust befand. „Wie ist das möglich? Ich habe dich getötet!" Immer noch wackelig auf den Beinen stand ich mit Kakashis Hilfe auf und musterte mein Gegenüber unglaubwürdig. Das muss ein Traum sein.

„Du solltest mittlerweile selber wissen, wozu unser Dorf alles in der Lage ist." Selbstsicher lächelte er. „Du hast dich damals für das Dorf und deinen Ruf entschieden, nicht für mich. Nur dank Jako und seinen Fähigkeiten bin ich noch am Leben. Du solltest ihm lieber danken, anstatt dich so zu wehren!"

Ich schloss meine Augen und alles um mich herum drehte sich.
„6 Jahre, Hachiko. 6 verdammt lange Jahre musste ich mit dem Gedanken leben, ich hätte dich umgebracht. Und jetzt stehst du auf einmal vor mir." Eine Träne verließ mein Auge und landete auf Kakashis Arm, der mich immer noch schützend aufrecht hielt.
„Wie kannst du mir nur sowas antun?" Schrie ich ihn an. Ich verlor komplett die Kontrolle über meine Stimme und ihren Inhalt und war kurz davor wieder zusammen zu brechen.

Da denkt man wirklich 6 Jahre lang, man hätte die Liebe seines Lebens auf dem Gewissen, doch ganz zufällig steht sie dann, nach all den Jahren, lachend vor einem.

Glücklicherweise riß mich eine warme Hand an meiner Wange zurück in die Realität. Kakashis Blick war tiefgründig, dennoch besorgt. Sein Daumen kreiste auf meinem Gesicht hin und her und wischte dabei die nassen Stellen unter meinen Augen beiseite.

„Ich weiß es ist schwer!" Flüsterte er leise in mein Ohr. Seine Stimme war so tief und beruhigend, dass eine Gänsehaut meinen ganzen Körper verzierte und mir ein Schauer über den Rücken lief. „Aber du darfst jetzt nicht aufgeben. Konoha braucht dich! Ich brauche dich!" Ich schmunzelte und fand die Kraft, mich wieder standhaft aufzurichten.

„Danke, Kakashi!" Murmelte ich, während meine Lippen dankend seine Wange berührten. „Das habe ich gebraucht!"
Doch plötzlich vernahm ich ein Klatschen. Es war Jako, der dem ganzen Theater wohl aufgeregt zugehört hatte. „Ich verstehe immer noch nicht, wie der da mein Ersatz sein kann."
Spöttisch grinste er und wandte seinen Blick zu Hachiko. „Schau dir nur unseren Nachfolger an. Ein billiger Dieb, der seinem besten Freund das Auge stahl. Schon traurig!"

Ich war überzeugt, dass Kakashi, aufgrund dieser grausamen Beschuldigung, vor Wut angreifen würde, doch falsch gedacht.
Ganz entspannt stand er weiterhin neben mir und fing an zu Grinsen, während sich seine Augen zu zwei Schlitzen formten.
„Tut mir leid Jungs, aber das Auge war ein Geschenk. Genau wie Mina auch!"
Verwundert wanderten alle Blicke zu ihm, während er selbstsicher zu mir kam, meine Taille umfasste und mich vor versammelter Mannschaft leidenschaftlich küsste.

Ich war wahrscheinlich genauso überrascht, wie Hachiko und Jako, doch erwiderte den Kuss sofort. Er wollte sie wohl eifersüchtig machen, damit sie im Kampf rücksichtsloser handeln würden. Unfassbar dieser Kakashi!

Als sich unsere Lippen wieder voneinander lösten sah ich, dass sein Plan funktionierte. Wie vom Blitz getroffen funkelten uns 2 Augenpaare böse an. Hachiko war die Situation deutlich unangenehm, während sich Jako verzweifelt auf die Lippe biß. „Genug von diesem Kindergarten! Kaminari, du kommst jetzt mit uns!" Und wie auf Kommando, rannten sie plötzlich auf uns zu.

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt