„Wie das von Minato."

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Was nun? Sage ich ja, wird er Tsunade sicherlich davon erzählen. Sage ich nein, weiß er das ich lüge. Man kann die Tatsachen jetzt nicht mehr so leicht verleugnen. Ich musste mir also schnell etwas einfallen lassen, vielleicht gab es ja noch eine Chance die Mission irgendwie zu retten.

„Kakashi ich flehe dich an. Du darfst niemanden davon erzählen! Ich kann alles erklären, nur versprich mir hier und jetzt, dass das alles unter uns bleibt!"
Verzweifelt sah ich ihn an.

„Ich kann gar nicht anders." Er grinste. „Ich muss einfach deine Geschichte hören."
Beruhigt nickte ich und plötzlich überkam mich eine Idee: „Lass uns dafür woanders hingehen. Die Gefahr jemand könnte mit hören ist zu groß. Können wir zu dir gehen? Dann bekommst du deine Antworten!"

Kakashi zögerte kurz, doch willigte schließlich ein. Wahrscheinlich war er immer noch unsicher, ob er mir vertrauen konnte. Und die Antwort lag eigentlich klar auf der Hand: Nein konnte er nicht, denn ich hatte bereits einen Weg gefunden die Mission doch noch zu retten.
Die Mittel heiligen den Zweck, hab ich Recht?

Endlich angekommen, musterte ich eine Umgebung. Kakashis Wohnung war relativ geräumig, dennoch sehr minimalistisch eingeräumt. Er besaß nur das nötigste und hatte für Dinge wie Bilder oder Deko keine Verwendung.

„Setz dich doch bitte."
Ohne mich weiter zu beachten ging er in die Küche und kam wenige Minuten später mit zwei Tassen Tee zurück.
Nickend bedankte ich mich und nahm Platz.
„Warum tust du das hier?" Fragte ich ihn nach einigen Sekunden des Schweigens.
„Was meinst du?" Erkundigte sich mein Gegenüber verwundert.
„Warum verrätst du mich nicht an Tsunade, sondern nimmst mich mit zu dir!?"

Kakashi rührte in seinem Tee und lächelte mich an. „Ich vertraue dir."
Kurz zuckte ich zusammen und verlegen sah ich zu Boden. Wenn er nur wüsste.
„Wenn ich dich ansehe. Es ist ... Es ist ... als wäre Minato noch am Leben."

Mein Gesicht wurde rot und mir war die Situation deutlich unangenehm.
Er hatte schon irgendwo recht. Meine markanten hellblauen Augen und dazu noch die langen blonden Haare. In meinem Dorf meinten viele, dass ich sie an ihn erinnern würde, aber selber hatte ich es nie so empfunden. Es waren schließlich nur wenige seiner Zellen in mir.

„Als ich dir gestern die Tür aufhielt habe ich kurz selbst an mir gezweifelt. Minato ist tot, also warum halte ich ihm gerade die Tür auf." Kakashi musste lachen und verlegen fuhr er sich durch sein Haar. Wir sahen uns eine Weile an bevor er wieder das Wort ergriff.
„Also, genug von mir. Ich denke du bist mir noch einige Antworten schuldig, stimmt's?"

Ich stellte die Tasse mit Tee vor mir auf den Tisch und zog langsam mein T-Shirt beiseite. Ich konnte sehen wie rot Kakashi auf einmal wurde und sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Doch ungeniert fuhr ich fort:

„Mein Dorf ist kein normalen Dorf, musst du wissen. Seit vielen Jahrzehnten werden an Neugeborenen Tests durchgeführt, um ihnen Zellen von besonders starken Shinobis der Vergangenheit einzupflanzen. Pro Jahrzehnt gibt es lediglich 5 Kinder, die diese Zellen aufnehmen und mit ihnen zusammenschmelzen können."

Mir war es unangenehm ihm die Wahrheit zu sagen, aber aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, ich sei es ihm schuldig.
Seine Augen folgten meinem Finger, der nun auf eine Stelle an meiner Taille deutete.
„Die Kinder, bei denen der Versuch gelingt, erben dieses Mal hier und werden als Ninjas der Vergangenheit bezeichnet. Wie du sehen kannst bin ich eine von ihnen."

Wortlos stand er auf und kniete sich vor mich hin. „Darf ich?" Flüsterte er. Unsicher nickte ich, während seine Finger hinunter zum Mal wanderten. Zärtlich berührte seine warme Hand die Stelle, sodass er mein Chakra deutlich spüren konnte. Zufrieden lächelte er, „Wie das von Minato." Hörte ich hin sagen, die Hand dabei immer noch auf meinem Körper.

Wieso fühlt sich seine Berührung nur so gut an?

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt