„Also... was sind wir nun?"

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„Jemand... jemand der dir w-wichtig ist?"
Stotterte ich verlegen. „Ich bin dir... wichtig?"
Meine Augen weiteten sich bei dem Gedanken, dass Kakashi mich tatsächlich mögen könnte.

Und da standen wir nun. Zwei Vollidioten mitten im Wald. Die Ruhe war dieses Mal aber nicht unangenehm, ganz im Gegenteil. Irgendwie gefiel es mir Kakashis Blick zu erwidern und dem Schicksal den Rest zu überlassen.

„Hör mal." Fing er an. Seine Stimme war tief und aus irgendeinem Grund spürte ich Gänsehaut am ganzen Körper.
„Meine Aufgabe bestand nicht darin, dich und die Dokumente zu sichern, sondern nur die Informationen." Langsam lief er auf mich zu.
„Tsunade vertraut keinen Verrätern, aber ich ... ich konnte dich da nicht zurück lassen."

Als er nun vor mir stand, legte er vorsichtig und langsam eine Hand auf meine Wange, die sich sofort rötlich färbte. Was passiert hier eigentlich gerade? Im ersten Moment will er mich töten und nun sucht er meine Nähe?
Was willst du nur von mir, Kakashi?

„Ich weiß nicht, ob und wann du wieder lügen wirst, ob ich dir vertrauen kann oder ob du dem ganzen eine Chance geben willst, aber ich würde dich gerne mit nach Konoha nehmen."
Sein Blick war tiefgründig und stets auf mich gerichtet. Mir fehlten die Worte. Zu tief drang sein Blick in mich.

„I-Ich." Stotterte ich unsicher.
„Ich kann nicht zurück, Kakashi. Du hast es selbst gesagt, Tsunade duldet keine Verräter."
„Überlass das mir. Wenn die Leute erstmal mitbekommen, wer du bist und was du kannst, wirst du bald Thema Nummer 1 im Dorf sein."

Seine Worte klangen plausibel, trotzdem war ich unsicher. „Und was ist wenn nicht?"
Kakashi schüttelte selbstsicher seinen Kopf.
„Vertrau mir einfach. Und wenn nicht, dann komme ich mit dir!"
Verdutzt weiteten sich meine Augen.
„Du würdest mit mir kommen? Aber wieso?"

Plötzlich spürte ich eine zweite Hand auf meiner Wange. „Ich lasse meinen Sensei nicht wieder im Stich. Schließlich hast du seine Zellen in dir, er würde wollen, dass ich dich beschütze." Verlegen lächelte Kakashi und einige Momente später tat ich es ihm gleich. Seine Worte erwärmten nicht nur mein Herz, mein ganzer Körper wurde weich und drohte der Situation nicht mehr stand zu halten.

Ich verlor das Gleichgewicht, doch seine starken Arme stoppten den Fall nach unten.
„Also, was sagst du, Kaminari?"
Erwartungsvoll starrte er mich an und genau in diesem Moment entschied ich mich. Seine Augen verrieten es mir.

„Ich denke..." Flüsterte ich Kakashi ins Ohr. „...ich gebe dieser Sache eine Chance."
Und als hätte er meine Antwort bereits gewusst, presste er seine Lippen auf meine.
Mein Herz raste immer schneller und ich spürte die Wärme meines Gegenübers meinen Körper durchströmen.

Es war wie ein Film, der plötzlich eine drastische Wendung nimmt. Ein atemberaubender, romantischer Film.
Fehlt nur das das Popcorn.

Aufgrund der Atemnot trennten sich unsere Münder wieder und zurück blieb ein ziemlich glücklicher Kakashi und ein Gefühl von Hoffnung. Ist das mein Neustart?
„Wir sollten uns beeilen. Wir haben noch einiges zu erklären." Scherzte Kakashi und entließ mich wieder in die Realität.

Ich nickte und folgte ihm, die Wangen immer noch knallrot von unserem Kuss. Auf dem Weg ins Dorf schwiegen wir, doch in meinem Kopf kreisten die Gedanken hektisch hin und her, bis ich schließlich beschloß die Stille zu beenden.

„Also... was sind wir nun?" Ich konnte sehen, dass Kakashi die Frage genauso unangenehm war, wie auch mir. Doch ich konnte nicht anders. Wir haben uns bereits geküsst und miteinander geschlafen. Ich denke, die Frage war mehr als berechtigt.

Der Auftrag - Mission oder Verstand?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt