Hide {Tokyo Ghoul} [Niemand]

1.8K 46 1
                                    

Die Hände waren in der Manteltasche versteckt. Sie suchten dort Schutz vor der Kälte. Es war Mitte Dezember. Die Straßen waren mit weißen Schnee bedeckt. In den Läden lagen Weihnachtliche Deko aus. Überall roch es nach Zimt und Orangen. Der Himmel war in gräulichen Farben gehalten, doch ließ er weiße kleine Flöckchen nieder. Kinder freuten sich über den Schnee. Sie lachten und rannten umher.  Die Menschen liefen glücklich umher und bewunderten die Schaufenster und bunten Lichter. Doch sie ignorierten sie. Sie versuchten die junge Frau nicht zu beachten. Das taten sie ständig.

Niemand beachtete sie. Warum sollten sie auch. Immerhin war sie ein Niemand. Niemands werden nicht beachtet nur Jemands.

Dabei war sie doch auch mal ein Jemand. Auch sie lief mit ihren Eltern zur Weihnachtszeit durch die Straßen und bestaunte die Lichter. Auch sie lief früher glücklich umher, war ohne Sorgen.

Ihr Blick ging in das Schaufenster neben sich. So ein Schaukelpferdchen hatte sie auch. Und so ein Teddybären. Jetzt besitz sie nur noch einen Mantel, welcher nicht ihr Eigentum war. 

Sie wandte die Augen ab und sah wieder auf die Straße.

Die Jemands ignorierten sie und wieder stellte sie sich die Frage, wie schnell man ein Niemand werden kann?

Bei ihr ging es schnell. Ein Unfall und sie war ein Niemand.

Sie saß in einem Auto. Vorne saßen ihre Eltern. Sie waren glücklich. Sie waren Jemands. Doch mit einem lauten Aufprall war alles vorbei. Ihre Eltern starben noch vor Ort. Das kleine Mädchen wollte niemand haben. Niemand sorgte sich um sie. Niemand beachtete sie. Niemand sah sie. Sie war alleine. Sie war ein Niemand.

Mit einem Seufzen verließ sie die Hauptstraße und ging durch die Gassen. In einer nicht gut belichteten ließ sie sich nieder. Sie schloss ihre Augen und erinnerte sich an ihre Eltern zurück. Mit einem Lächeln auf den Lippen, wurd ihr klar, dass sie bald wieder bei ihnen sein würde. Bald würde sie die Kälte nicht mehr spüren. Sie würde kein Niemand mehr sein.  Sie würde ohne Sorgen glücklich bei ihren Eltern sein.

Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis irgendein Ghoul sie finden wird. Immerhin war sie dann noch zu was nützig. 

>>Ist dir nicht kalt?<<  Überrascht öffnete sie ihre Augen. Vor ihr stand ein Mann.

>>Du kannst hier doch nicht so rum sitzen, sonst erkältest du dich noch<<  Irritiert sah sie seine ausgestreckte Hand an.

Er wollte ihr helfen? Aber sie ist doch ein Niemand. Warum tut er das?

>>Na komm schon<< 

Als die seine Hand unner nich nicht nehmen wollte, lächelte er sie verlegen an. >>Du vertraust mir nicht was? Klar wie könnte man auch einen Fremden vertrauen<<  Er dachte nach und grinste dann. >>Mein Name ist Hideyoshi und du?<<  

>>(D/N)<< brach sie mit zittriger Stimme hervor. >>Jetzt sind wir uns ja nicht mehr ganz so fremd. Also<<

zögerlich griff sie seine Hand und ließ sich von den Blonden hoch helfen.

>>Du bist ja richtig erfroren. Warte<<  Er nahm seine Schal ab, legte ihr diesem um ihren Hals und zog ihr seinen Mantel über. Den ihrer war vom Schnee leicht durchnässt worden.  

>>Meine Wohnung ist gleich in der Nähe, da kannst du dich erst mal aufwärmen. Okay?<< 

Unsicher nahm sie seine Hand. 

Er hatte sie gesehen. 

Er hatte sie beachtet. 

Er hat sie wieder zu einem Jemand gemacht.

Er hat sie wieder glücklich gemacht. 

Anime OneshortsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt