31| Verbündete

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Kapitel 31:


Nervs Sicht:

Gemeinsam mit Maxi holte ich Klette ab und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Teufelstopf. Zu unserer Verwunderung hatte uns Leon heute nicht in die Trainingshalle bestellt, sondern in den Teufelstopf. Allerdings war es auch relativ mild und im Teufelstopf machte es einfach mehr Spaß. Auf Vanessa warteten wir allerdings nicht. Sie hielt mit Sicherheit zu Leon und wir hatten die beiden mit dem ganzen Küchenchaos allein gelassen ... oh ich hatte ein wenig Angst vor der Unerschrockenen. Im Teufelstopf angekommen, waren Raban und Joschka bereits da und kickten schon ein wenig hin und her. „Hey Leute." begrüßte Maxi die beiden Geheimerfinder. Wir legten unsere Taschen ab und setzten uns auf die Bänke. „Glaubst du, dass Leon uns zusammenpfeift?" wollte Joschka von Raban wissen. „Du meinst wegen dem Küchenchaos?" erkundigte sich der Rothaarige. Mein Bruder nickte nur „Das wird er auf jeden Fall". „Jetzt macht euch mal nicht in die Hose!" forderte ich meine Freunde auf und stellte mich vor sie. „Leon wird uns schon nicht anpampen, Leon ist unser Freund. Und wenn doch... ich habe keine Angst vor ihm!" erklärte ich den Jungs und verschränkte meine Arme vor der Brust. Tz! Das waren vielleicht Weicheier. Keiner sagte etwas.„Achja?" hörte ich hinter mir eine Stimme, die ziemlich nah zu sein schien. Ich drehte mich um und sah in die Augen unseres Anführers. „Keine Sorge, ich werde euch schon nicht dafür fertig machen, dass ihr mich in dem Saustall alleine gelassen habt." grinste er und klopfte mir auf die Schulter. Puh, mir fiel ein Stein vom Herzen. Auch die anderen Jungs waren mittlerweile eingetroffen und setzten sich auf die Bänke. „Leon hat Recht, aber ICH werde euch fertig machen." funkelte Vanessa uns böse an. Ich hatte sie hinter Leon überhaupt nicht gesehen. Verflixt! „Habt ihr wirklich geglaubt, dass ihr ungeschoren damit davonkommt?" Die Unerschrockene sah wirklich sauer aus. Das konnte kein gutes Zeichen sein. Leon setzte sich auf die Bank und verschränkte die Arme vor der Brust. Er grinste seine Freundin an. „Ihr werdet heute nach dem Training schön die Kabinen putzen, die Bänke abwischen, die Tribüne vom Müll befreien und den Platz sauber machen. Ich sags euch, wenn ich noch einen Kaugummi oder einen Zigarettenstummel irgendwo finde, dann könnt ihr was erleben!" Vanessa hatte ihre Ansprache beendet und keiner der Jungs traute sich auch nur einen Mucks zu machen. Aber das wäre doch gelacht. Ich ließ mir doch nichts von einem Mädchen befehlen. Ich ließ mir doch nicht von einem Mädchen befehlen, dass ich putzen soll. „Leon, willst du nicht auch mal etwas dazu sagen. Du bist unser Anführer, nicht sie!" beschwerte ich mich beim Slalomdribbler. Er wandte seinen Blick mir zu und schaute dann wieder zu Vanessa. Er würde das bestimmt nicht zulassen. Er war der coolste Junge, den ich kannte und mein großes Vorbild. Ich wollte unbedingt einmal so werden wie Leon. Er stand auf und ging auf die Unerschrockene zu. „Ihr habt Vanessa gehört. Für heute ist sie eure Anführerin und ihr tut, was sie euch sagt. Ich werde nachher alles mit ihr kontrollieren und dann bekommt ihr es mit uns beiden zu tun!" Leon hatte seinen Arm um Vanessas Schulter gelegt und starrte uns ernst an. Verflixt, wir hatten verloren.


Julis Sicht:

Nach der Ansage von Leon und Vanessa traute sich keiner mehr etwas zu sagen. Wir hätten das einfach nicht machen dürfen. Es war schon ziemlich assi von uns. Die Jungs hatten das getan, weil sie keinen Bock hatten aufzuräumen. Gut, den hatte ich auch nicht, aber mein Hintergedanke war eher, dass Leon und Vanessa ein wenig zusammen Zeit verbringen konnten. Also alleine. Als das Training rum war, wären wir vermutlich alle am liebsten wieder abgehauen, aber es half ja nichts. Wir bewaffneten uns also mit Putzutensilien, die Vanessa extra noch von ihrer Oma geholt hatte und legten los. Ich kümmerte mich gemeinsam mit Maxi und Markus um die Tribüne. Die Kaugummis abzukratzen war ziemlich ekelhaft. Mit einem Schaber schabten wir die Reste unter den Sitzen ab. Manche Kaugummis zogen Fäden und verklebten alles. Es war wirklich widerlich. Nach ein paar Minuten zog mich Vanessa zur Seite. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich das von dir nicht erwartet hätte! Ich bin echt enttäuscht." sagte sie leise, aber dennoch so laut, dass ich wahre Schuldgefühle bekam. „Es tut mir leid." versuchte ich sie zu beruhigen. „Die Entschuldigung kannst du dir sparen. Ihr wisst doch genau, dass Leon noch nicht ganz fit ist und dann lasst ihr ihn alleine. Ihr seid ja tolle Freunde!" Meine beste Freundin war wirklich sauer. Ich fühlte mich richtig schlecht. Mein Herzschlag erhöhte sich und meine Hände begannen zu schwitzen. Ihre Augen funkelten böse und ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt. „Na, wie läuft es bei euch." Leon war hinter Vanessa aufgetaucht und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sofort wich ihr finsterer Blick einem Lächeln. Das galt allerdings Leon und nicht mir. „Passt schon." grummelte ich. Es war zwar schön, dass sich die beiden wieder so gut verstanden, aber dennoch hatten sie sich einfach gegen uns verbündet. Kreuzkackendes Kümmelhuhn! Wir waren echt am Arsch.



Rabans Sicht:

Die wilden Kerle - Wild LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt