Kapitel 16
Vanessas Sicht:
Wir hatten unsere Badesachen bereits dabei und zogen uns in Willis Wohnwagen um. Also erst die Jungs und danach Klette und ich. Nicht, dass ihr auf dumme Gedanken kommt ;)
Am See angekommen breiteten erst einmal alle ihre Handtücher aus und verteilten sich auf der Wiese. Nachdem ich heute Morgen so viel in der Sonne stand entschied ich mich für einen Schattenplatz neben Raban. Naja eigentlich mehr neben Rabans Handtuch, denn er war schon längst wieder im Wasser. Joschka, Nerv, Juli und Maxi waren ihm bereits hinterher gesprungen. Markus, Marlon, Leon und ich waren noch an Land. „Ich brauch jetzt auch eine Abkühlung!" stellte Markus nach nicht einmal 10 Minuten in der Sonne fest. „Kommt jemand mit?" fragte er und sah in unsere Richtung. Ich schüttelte den Kopf und legte diesen wieder auf meinen Armen ab. Ich lag auf dem Rücken und schloss meine Augen. „Ich glaub Vanessa braucht ne Abfrischung!" hörte ich Leon rufen und ehe ich mich versah hatte er mich hochgehoben, als würde er mich über die Schwelle tragen wollen. Er grinste mich fies an. Zu fies wenn ihr mich fragt. Mir war durchaus bewusst, was er vorhatte. „Das wagst du nicht!" ermahnte ich ihn. Er grinste sein typisches Leon-Grinsen und ging mit mir in Richtung Steg. Ich zappelte wie eine Blöde, aber ich hatte keine Chance gegen ihn. Am Steg angekommen bettelte ich nochmal. Das brachte aber leider überhaupt gar nichts. Also warnte ich ihn: „Wenn du mich jetzt loslässt, dann bring ich dich um!". Ich wollte jetzt noch nicht baden! Und plötzlich sprang er mit mir auf dem Arm in den See. „Leon!" schrie ich wutentbrannt, als ich wieder aufgetaucht war. „Dafür bring ich dich um!" fügte ich noch hinzu, während ich mir das Wasser aus dem Gesicht strich. „Nein, das wirst du nicht tun. Schließlich hab ich dich nicht losgelassen!" ärgerte er mich und grinste mich an. Er schwamm ein Stück auf mich zu. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er hatte Recht. Er war ja mit mir in den See gesprungen. Gespielt beleidigt streckte ich ihm meine Zunge raus. Wir schwammen zu den anderen Jungs. Raban und Joschka waren bestimmt schon zum 10. Mal von diesem Sprungbaum am Ufer gesprungen und hatten schon ganz schrumpelige Finger und leicht bläuliche Lippen.
Als wir vom Baden zurück kamen umarmte Marlon mich zur Verabschiedung. „Hast du noch kurz Zeit? Ich muss dir noch was erzählen." flüsterte Leon an mein Ohr, während er mich umarmte. „Klar" grinste ich ihn an. Klette ging schon mal voraus zu Oma. In Leons Zimmer angekommen setzte ich mich erst einmal auf seinen Bürostuhl. Leon wiederum setzte sich auf sein Bett. Ich wusste nicht wieso, aber er wirkte sehr nervös. Er knetete seine Hände und sah mich verunsichert an. „Am Tag der Neueröffnung der Eisdiele.. da hab ich eine Frau getroffen." fing er an zu erzählen. Ich muss gestehen, dass mich schon der 1. Satz aufregte. Wieso wollte er mir von einem Treffen mit einer Frau erzählen? Fand er die etwa gut? Was war so toll an der, dass wir jetzt darüber reden mussten? Ich sagte nichts, sondern wartete ab. „Die hat mir dann eine Visitenkarte zugesteckt und meinte, dass sie in der Fußballbranche tätig sei." erklärte er mir. Na toll! Jetzt verstand die Schnepfe auch noch was von Fußball. Er hatte also seine Traumfrau getroffen oder was wollte er mir damit sagen? Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Sie meinte, dass ich einen Termin vereinbaren soll, damit mich die Scouts spielen sehen. Dann hätte ich eventuell Chancen ein Fußballprofi zu werden." sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. „Und jetzt?" fragte ich angesäuert. „Naja.. ich weiß nicht, ob ich das machen soll. Ich weiß nicht, ob ich gut genug dafür bin." erklärte er mir. Allmählich kapierte ich worum es hier ging. Es ging nicht um die Frau... es ging einzig und allein darum, ob er gut genug war um Fußballprofi zu werden. Zum Glück hatte ich nach seinem 1. Satz nicht gleich losgemotzt. Ich löste meine Arme aus der verschränkten Position. „Natürlich bist du gut genug! Du kannst doch mal einen Termin vereinbaren. Dann schaust du einfach mal wie es läuft." riet ich ihm. Er schaute zu Boden und knetete seine Hände weiter. „Ich weiß nicht so recht. Vielleicht blamier ich mich da ja auch total." sagte er ehrlich. Er hatte sich wirklich komplett verändert. Früher hätte er niemals zugegeben, dass er unsicher war oder wie heute Morgen, dass ich mutiger sei als er. Ich stand auf und setzte mich neben ihn aufs Bett. „Hey! Wenn du nicht gut genug bist, wer denn dann?" fragte ich nach. Er schaute mich an. „Ich an deiner Stelle würde einen Termin vereinbaren! Du hast doch nichts zu verlieren. Und wenn die dich nicht wollen, dann sind sie schön blöd!" versuchte ich ihn aufzumuntern. Siehe da, es gelang mir sogar ein Lächeln in sein Gesicht zu zaubern. „Danke" hauchte er an mein Ohr, als er mich in eine Umarmung zog.
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Die wilden Kerle - Wild Love
FanfictionWas nach dem Sieg über die Silberlichten passiert ist? Hier erfahrt ihr es! :) In meiner FF geht es um Fußball, Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden! Lasst euch einfach darauf ein. [LeonxVanessa] ...