Die wilden Kerle - Wild Love

28| Das Mädchen

Kapitel 28:

Rabans Sicht:

Heute stand das letzte Spiel dieser Sommersaison an. Dann würde es erstmal bis Mitte Januar in die Winterpause gehen. Das heutige Spiel war nicht von großer Bedeutung, dennoch wollten wir unser Bestes geben. Es war ein Heimspiel und somit erlaubte Joachim, dass Leon zusah. Wir mussten ihm allerdings alle hoch und heilig versprechen, dass wir auf ihn aufpassen. Marlon hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen Leons Zusammenbruch, aber eigentlich war es ja meine Schuld. Schließlich hatte ich seinem Bruder die Cola gegeben. Maxi hatte Vanessa wieder in den Sturm gesetzt. Es war kein wichtiges Spiel, daher hatte er sich nicht darum gerissen. Juli fühlte sich nicht so gut und saß daher mit Leon auf der Tribüne.

Leons Sicht:

Mein Zusammenbruch war nun schon ein paar Tage her und mittlerweile war es bereits Dezember. Gestern wurde mir zum Glück meine feste Schiene entfernt. Endlich durfte ich meinen Arm wieder bewegen. Ich musste zwar nach wie vor eine Schiene tragen, aber diese hier war nun aus Kunststoff. So sollte mein Arm langsam aber sicher wieder normal werden. Ich fühlte mich direkt wie neu geboren. Obwohl es Dezember war, lag noch kein Schnee und die Temperatur war auch noch nicht unter 0 gesunken. Der Schiri pfiff das Spiel an. Nerv hatte sich den Ball geschnappt und gab an Raban ab. Dieser wiederum spielte zu Maxi. Maxi flankte zu Vanessa und der Ball war im Tor. Das war eines der schnellsten Tore, die ich je gesehen hatte. Die Jungs jubelten und sahen auch zu mir. Ich grinste nur zurück. So konnte es ruhig weitergehen.

Zur Halbzeit stand es 3:0 für uns. Ein bisher schon super Ergebnis. Ich war schon gespannt auf die 2. Hälfte. Die Jungs verschwanden hinter der Tribüne und ruhten sich ein wenig aus. Ich schrieb meinem Vater gerade eine SMS, als sich ein Mädchen neben mich setzte. „Hey" lächelte sie mich an. „Hey?" antwortete ich, wobei meine Begrüßung eher nach einer Frage klang. „Na, für wen bist du?" wollte sie von mir wissen. Kacke verdammte, was wollte die von mir? Ich sah ein wenig verwirrt zu Juli, der nur mit den Schultern zuckte. „Ähm, für die wilden Kerle natürlich! Warum?" fragte ich nach. Sie nickte und lächelte mich wieder an. „Ja, ich auch! Die sind eeecht gut!" grinste sie und blinzelte für meinen Geschmack zu oft. Ich nickte und hoffte, dass sie meinen genervten Blick erkannte, aber Fehlanzeige. „Wieso bist du denn alleine hier?" lautete ihre nächste Frage. Die Jungs kamen wieder aufs Spielfeld und kickten sich ein wenig warm. Ich schaute zu Vanessa und sie sah zu mir nach oben. „Mein Kumpel sitzt doch neben mir!" lachte ich und tippte meine SMS zu Ende. „Na und wieso hast du deine Freundin nicht mitgebracht?" sagte sie und rutschte ein Stück an mich heran. „Sag bloß, dass du attraktiver Kerl keine Freundin hast?!" grinste sie schon wieder und warf ihre Haare zurück. Ich schaute zurück auf den Platz und merkte, dass Vanessa mich beobachtete. Juli hielt sich ganz still. Wieso half er mir nicht? „Weißt du, ich habe meine Freundin mitgebracht." erklärte ich ihr und steckte mein Handy zurück in die Jackentasche. „Achja und wo ist sie dann bitte?" lachte das Mädchen und zog ihre Augenbrauen nach oben. „Sie spielt da unten." sagte ich und zeigte auf Vanessa. Das Mädchen runzelte ihre Stirn, sah zum Spielfeld und dann wieder zu mir. „Ja, genau!" lachte sie. Der Schiedsrichter hatte die 2. Halbzeit angepfiffen. „Weißt du, wir würden gerne das Spiel sehen!" moserte ich und hoffte, dass sie endlich verschwinden würde. Sie blieb leider neben mir sitzen, aber wenigstens hielt sie für den Rest des Spiels ihren Mund. Das Spiel ging 4:0 für uns aus. Das letzte Tor hatte Raban verwandelt. Es sah wirklich legendär aus. Nachdem der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hatte, stürmten die Jungs und Vanessa gleich auf Juli und mich zu. „Wir sehen uns!" grinste das Mädchen mir zu und ging.