34| Happy New Year

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Kapitel 34:


Marlons Sicht:

Es war früh am Morgen, als mein Wecker klingelte. Ich war ganz verwirrt. Der penetrante Ton des Weckers lag mir in den Ohren. Endlich hatte ich mein Handy erreicht und auf Stopp gedrückt. Was für ein nerviges Geräusch! 31.12. stand auf der Anzeige meines Handys geschrieben und jetzt wurde mir auch wieder bewusst, warum ich heute so früh raus musste. Leon und ich wollten Papa bei den Silvestervorbereitungen helfen. Naja, genaugenommen wurden wir dazu verdonnert. Ich schlenderte ins Bad, bevor ich nach unten in die Küche ging. Leon und Papa hatten wohl bereits gefrühstückt, da Leon gerade Tassen und Teller in den Geschirrspüler stellte. „Guten Morgen du Faultier!" sagte Leon und boxte mir gegen die Schulter. „Wieso bist du nur so früh am Morgen schon gut drauf?" fragte ich meinen kleinen nervigen Bruder. Sein Lachen verstummte und er schüttelte den Kopf. Papa war schon dabei diverses Fleisch zu marinieren und Leon stapelte verschiedene Getränkekisten übereinander. Ich setzte mich erstmal gemütlich an den Tisch und schmierte mir ein Marmeladenbrot.

Nachdem ich gefrühstückt hatte, klingelte es an der Tür. Da die beiden anderen beschäftigt waren, ging ich zur Tür. Es war Vanessa. „Hey" lächelte sie und ging an mir vorbei ins Haus. Leon stürmte schon herbei und nahm ihr den großen Karton ab, den sie dabei hatte. „Du bist ja ein Gentleman." moserte mein Bruder und schüttelte den Kopf. Vanessa hatte jede Menge Deko dabei. Das Meiste war Silber und Gold. Leon und ich machten uns mit den Getränken, den Dekosachen und den Lautsprecherboxen schon mal auf den Weg in die Eisdiele. Zum Glück hatten wir nicht weit, denn die Sachen waren echt schwer.

Mein Bruder und ich hatten bereits die ganzen Tische und Stühle zu einem großen Tisch zusammengestellt. In die Mitte sollten dann die beiden Raclettes passen. Die restlichen Stühle und Tische stellen wir an den Rand, wo sie niemanden störten.

Wir hatten mittlerweile die Musikanlage angeschlossen, den Tisch gedeckt und die Getränke hinter den Tresen gebracht. Papa wollte heute Abend keine Cocktails mischen, aber Raban und Joschka hatten darauf bestanden und durften den Job nun übernehmen. Ich prüfte die Musikanlage, die wir einfach mit einer Playlist laufen lassen wollten. Maxi hatte diese erstellt. Sein Vater besaß jede Menge Abos und im Allgemeinen so viele Songs, dass wir da eine riesen Auswahl hatten.



Klaudias Sicht:

Gegen 18:30 Uhr trudelten Juli und ich im Café ein. Wir freuten uns beide schon riesig auf die Party. Mit den Jungs war es immer lustig. Wie konnte man das Jahr besser abschließen, als im Kreis seiner Freunde. Raban und Joschka hatten schon ein paar Drinks verteilt, als Vanessa das Café betrat. Leon ging zu ihr und nahm ihr den Mantel ab. Sie sah gut aus. Sie trug eine schwarze enganliegende Jeans und Stiefeletten mit einem etwas breiteren Absatz. Zudem hatte sie ein weinrotes Shirt kombiniert. Ihr Ausschnitt war aus Spitze und ihre blonden Haare hingen ihr locker und wellig über die Schultern. Leon sah ziemlich beeindruckt aus. Ich ging auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung. „Hallo Vanessa, du siehst toll aus." lächelte ich sie an und zwinkerte ihr zu. „Danke, du auch." grinste sie zurück. „Tut mir leid, dass ich so spät bin." entschuldigte sich Vanessa. Leon hatte sich mittlerweile wieder zu uns gesellt und stand nun neben seiner Freundin. „Alles gut. Marlon fehlt auch noch." Leon war von Vanessas Erscheinungsbild wohl ziemlich angetan. Jedenfalls konnte er seinen Blick kaum von ihr abwenden.

Wir setzten uns alle an den Tisch, als auch Marlon endlich eintraf. Zu unserer Verwunderung aber mit Begleitung. „Hi" begrüßte er uns und setzte sich neben Leon. Dieser sah nur verdutzt in die Runde. Die Dame an Marlons Seite hatte keine sonderlich positive Ausstrahlung. Sie kaute Kaugummi und starrte in ihr Handy. Sie trug ein kurzes goldglitzerndes Kleid und sehr hohe Schuhe. Ihre blond-gesträhnten Haare trug sie zu einem hohen Dutt und das Make-up war alles andere als natürlich. Ich saß zwischen Juli und Vanessa und sah zwischen beiden hin und her. Niemand kannte dieses Mädchen. „Marlon, wer ist das?" wollte Leon von seinem Bruder wissen und sah ihn vorwurfsvoll an. „Achso, das ist Mara." stellte er seine Begleitung vor und trank einen Schluck von Leons Bier. Man konnte Leons Anspannung förmlich spüren. Wieso brachte Marlon eine Wildfremde mit zu unserer Party? „Jetzt lasst es euch schmecken." Joachim hatte schnell vom Thema abgelenkt. Mara aß so gut wie nichts, sondern trank einiges an Alkohol. Es waren mindestens 4 Cocktails und 3 Schnaps.
Wir ließen uns zu Tisch viel Zeit und genossen die gemütliche Runde. Es war, trotz dem Vorfall mit Marlon, so lustig. Joachims Humor war wirklich super und die Stimmung war einfach grandios. Nach dem Essen dimmten wir das Licht ein wenig. Somit konnte die eigentliche Party beginnen. Raban und Joschka mixten die wildesten Cocktails und waren voll in ihrem Element. Maxi schaltete seine Playlist ein und Nerv und Klette waren sofort am Tanzen. Leon und Joachim räumten das Geschirr weg und Vanessa und ich halfen den beiden. „Ich bin so voll. Ich glaub' ich platze gleich." lachte Vanessa und fasste sich an den Bauch. „Ja, das kannst du laut sagen. Bei Raclette kann ich einfach nicht mehr aufhören." antwortete ich ihr. Wir verstanden uns wirklich so gut. Es war so schön, dass ich in Vanessa so eine gute Freundin gefunden hatte. „Leon scheint dein Outfit zu gefallen." flüsterte ich Vanessa zu. Sie schaute mich nur verdutzt an. „Er kann die Augen jedenfalls kaum von dir lassen." Vanessa wurde ein wenig rot und grinste. „Auf geht's mein Schatz. Tanzen!" grinste ich Juli an und zog ihn auf die Tanzfläche. Ich beobachtete, wie Leon auf Vanessa zuging und zwinkerte ihr zu. „Gefällt dir die Party?" fragte mich Juli nach einiger Zeit. Ich nickte. „Es ist super!" lächelte ich ihn an. Seine Lippen formten ein Lächeln, kurz bevor er mich küsste.


Vanessas Sicht:

Die wilden Kerle - Wild LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt