24| Entlassung

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Kapitel 24:


Leons Sicht:

Vanessa und ich sahen uns verdutzt an. „Ok, was soll ich tun?" grinste Vanessa John an. John half mir aus dem Bett und steckte meine Infusion an einen Infusionsstab, den man schieben konnte. In die rechte Hand drückte er mir eine Krücke und mein linker Arm hing weiterhin in einer Schlinge. „Du, meine Hübsche, schiebst bitte die Infusion." lächelte John Vanessa an und hielt uns die Tür auf. Vanessa und ich verließen das Zimmer und schlenderten langsam über die Krankenhausflure. Ich kam mir so hilflos und schwach vor. Vanessa musste die Infusion schieben und ich sah aus wie ein Wrack. Das war alles andere als wild und männlich. „Die Jungs vermissen dich." fing sie das Gespräch an. Ich schmunzelte. „Sie wollten dich alle besuchen kommen, aber ich dachte mir, dass es ein bisschen viel auf einmal wäre." lächelte sie mich an. „Ja, das wäre vermutlich wirklich ein bisschen viel." lachte ich sie ebenfalls an. „Lauf ich zu schnell?" fragte sie hastig. Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Alles gut." Ich konnte nicht anders, als sie wieder anzulächeln. „Wenn du nicht mehr kannst, dann sag bitte Bescheid." sagte Vanessa. „Mach ich." antwortete ich ihr. „Nicht, dass du mir umkippst." lachte sie, aber gleichzeitig sah sie mich auch ängstlich an. Ich musste lachen. Was machte dieses Mädchen nur mit mir. Ich hatte die ganze letzte Woche nicht einmal so gute Laune, wie seit den letzten 10 Minuten. Ich wusste zwar, dass sie sich von mir getrennt hatte, aber das war mir in diesem Augenblick egal. Ich durfte neben ihr laufen und sie lächelte mich an. Mein Magen kribbelte und ich wollte nicht, dass es jemals wieder aufhörte. Sie nahm sich Zeit für mich und das machte mich unglaublich glücklich. „Liebe Grüße von meiner Oma soll ich dir ausrichten. Das hätt ich jetzt fast vergessen." grinste sie mich an. „Danke. Richte ihr bitte auch liebe Grüße aus." erwiderte ich. „Wie lange musst du denn noch hier bleiben?" fragte mich Vanessa und schob meinen Infusionsstab weiter. „Ich hab keine Ahnung... ich hoff ich kann bald nach Hause." Ich wünschte es mir so sehr. Unsere Runde, während der wir immer wieder kurze Pausen einlegen mussten, war fast vorbei und ich war immer wieder kurz davor die Trennung anzusprechen. Wieso verbrachte sie Zeit mit mir? Wieso machte sie sich solche Sorgen um mich? Wieso sah sie mich mit ihren wunderschönen Augen immer so lieb an? Wieso um alles in der Welt hatte sie einfach Schluss gemacht, wenn ich ihr doch ganz offensichtlich nicht egal war?!



Als wir wieder an meinem Zimmer angekommen waren, stand schon der Oberarzt in der Tür. „Herr Wessel, da sind Sie ja." lächelte er mich an und reichte mir die Hand. Ich lehnte meine Krücke gegen die Wand und reichte ihm meine rechte Hand. „Wie fühlen Sie sich?" fragte er mich, als wir das Zimmer betraten. „Gut!" lächelte ich ihn an. Meine gute Laune war nicht zu übersehen und selbst wenn ich wollte, konnte ich sie gerade nicht verbergen. Vanessas Anwesenheit machte mich einfach glücklich. „Das hört man gerne!" sagte er. „Herr Wessel, ich würde Sie morgen gerne entlassen." fügte er noch hinzu. Spätestens jetzt konnte mir wirklich nichts mehr die gute Laune vermiesen. „Endlich!" lachte ich in Papas und Vanessas Richtung. „Sie müssen sich schonen. Keine Anstrengung, keine Aufregung, kein Stress und vor allem kein Fußball!" sagte er und sah mich ernst an. Ich nickte. „Ich gebe Ihnen die Schmerzmittel in Tablettenform mit. Diese nehmen Sie bitte morgens nach dem Frühstück und abends ca. 2 Stunden vor dem Schlafengehen." erklärte er mir und John schrieb brav mit. 



Am nächsten Tag war es endlich so weit. Papa war schon ziemlich früh am Morgen bei mir und packte meine Sachen zusammen. Die Sonne schien hell und machte dies zu einem wundervollen Herbsttag. „Was ist denn das?" fragte er und hielt Vanessas Armband hoch. „Gehört das dir oder haben die das aus Versehen zu deinen Sachen gepackt?" wollte er außerdem noch wissen. „Ähm.. das gehört mir. Naja eigentlich gehört es ... Pack es bitte einfach in meine Jackentasche." stammelte ich und wollte nicht darüber reden. „Ahja" grinste er und schaute mich wieder mit diesem Blick an, mit dem er mich jedes Mal ansah, wenn es um Vanessa ging. Nach etwa einer halben Stunde hatte mein Vater fertig gepackt und wir warteten nur noch auf John und den Arzt. „So Herr Wessel, dann geht's jetzt nach Hause." grinste der Oberarzt. Ich bedankte mich für alles, Papa packte die Medikamente, die wir von John erhielten noch in meine Tasche und wir verließen endlich das Krankenhaus. 

Die wilden Kerle - Wild LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt