Kapitel 2 - Der Weg der verrückten, unbeschwerten Unbekümmertheit

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„Du musst schon mit mir reden." seufzte Doktor Rachel Fox.

Lyana verschränkte trotzig die Arme und starrte weiter stur an die Decke „Warum sollte ich?"

„Weil ich dir helfen will und so kann ich dir nicht helfen. Du musst schon ein bisschen Kooperation zeigen, Lyana." erwiderte Doktor Fox besonnen und ruhig.

Sie war wirklich nett und sympathisch, aber es änderte nichts an der Tatsache, dass Lyana weder Lust auf diese Sitzungen hatte noch daran glaubte, dass diese irgendetwas brachten. Sie hielt nach wie vor nichts von Psychologen. Diese Frau konnte ihr nicht helfen. Niemand konnte das außer Glück und Schicksal, sonst niemand.

„Sie können mir nicht helfen." gab Lyana daher voller Überzeugung zurück.

Doktor Fox atmete erneut schwer aus und setzte sich auf die Kante des Sofas, auf dem Lyana ausgestreckt und genüsslich lag. Das einzig Gute an den Sitzungen war das gemütliche Sofa und der freundliche Raum von Doktor Fox. Ihr Sitzungszimmer war nicht so kahl und steril eingerichtet, so öde und farblos wie der Rest dieser nahezu schäbigen, tristen Einrichtung. Hier und da standen Vasen mit Blumen und andere Dekoration, die das Gesamtbild auflockerte und einen Hauch von Wohlgefühl und Wohnzimmeratmosphäre weckte, anstatt eines Sitzungszimmers in einer Heilanstalt.

„Ehrlich ich mag Sie. Sie sind nett, aber Sie können mir nicht helfen."

Doktor Fox lächelte warm „Das freut mich zu hören, aber ich kann dir helfen. Du musst es nur zulassen, Lyana."

„Ach?" höhnte sie bissig „Können Sie zaubern? Ändert sich meine beschissene Lage, wenn ich mit Ihnen rede? Nein, tut sie nicht! Ihre Worte ändern gar nichts an meinem beschissenen Leben und meiner verkorksten Zukunft. Es ändert gar nichts."

Rachel Fox legte beruhigend und zusprechend eine Hand auf Lyanas Schulter „Deine Situation ändert es nichts, aber deinen Gemütszustand kann ich ändern und das ist viel wert. Verstehst du denn nicht, Lyana, du fühlst dich so beschissen, weil du es dir selbst zusätzlich einredest und noch schlimmer machst. Du musst mentale Kraft schöpfen und das gelingt dir nur, wenn du mit mir redest."

Lyana zischte nur abwertend und blieb weiterhin trotzig. Sie vergrub ihre Arme noch mehr unter den Achseln und ließ sich noch tiefer ins Sofa gleiten.

„Wissen Sie es ist ein Teufelskreis. Mag sein, dass man sich selbst mit Worten gut zureden kann, glauben Sie ich wüsste das nicht? Glauben Sie ich hätte das nicht schon selbst Jahre lang versucht, mh? Denken Sie das wirklich? Am Anfang war ich sehr positiv und selbstbewusst, doch wenn man immer und immer wieder versagt und enttäuscht wird, dann zweifelt man irgendwann und wissen Sie was, als ich irgendwann keine Erwartung mehr hatte und mich damit abfand, als ich nur noch das Negative sah, da konnte ich wenigstens nicht mehr enttäuscht werden und der Schmerz ließ nach. Selbst wenn Sie mich mit Worten aufpäppeln, wie lang wird es wohl halten? Bis zur nächsten Niederlage. Und wie lang wird die auf sich warten? Ihre Worte können meine verkorkste Zukunft nicht retten. Ich hab mir oft gut zugeredet und nicht aufgegeben und jetzt bin ich es leid, Doktor Fox! Ich hab es satt ständig mir sagen zu lassen, sei positiv dann wird das schon wieder! Gar nichts wurde!"

„Ich versteh das, Lyana." sprach der Doktor sanftmütig „Aber zu schmollen und alles noch schwärzer zu sehen, das ändert ebenso wenig daran. Mag sein, dass es dir weniger schmerzlich und enttäuschend vorkommt, aber je länger du dich in dieser scheinbar gleichgültigen und depressiven Haltung befindest, desto mehr wird es dich auffressen. Ich weiß, du siehst kein Lichtschimmer und es ist schwer sich zu erheben ohne dass man ein Licht sieht, aber du darfst nicht in der Dunkelheit verweilen."

„Tze." zischte Lyana nur.

„Anderes Thema. Warum wolltest du springen?" fragte die Doktorin nun und schrieb irgendetwas auf ihr Klemmbrett, dass sie immer bei den Sitzungen in der Hand hatte.

Super Psycho Love -  [A Jerome Valeska Story] - GothamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt