Kapitel 7 - Ein Sklave der Furcht und der Welt, die dich nicht liebt

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„Merkst du nicht, dass Jerome Ärger bedeutet!" appellierte Fox unerlässlich „Du setzt dein Leben aufs Spiel! Du hast eine zweite Chance bekommen als du dich entschlossen hast nicht zu springen, verwirke sie nun nicht dafür. Jerome Valeska ist das Verderben in Person!"

„Ich verwirke meine Chance nicht, Doktor Fox... ich fange an sie zu nutzen. Ich bin nur nicht gesprungen, weil ich feige war und mehr Angst vor der Ungewissheit hatte als vor der Verzweiflung. Ich dachte es sei der einzige Ausweg, aber jetzt glaube ich es gibt noch ein Ausweg." erwiderte Lyana und würdigte Fox keines Blickes, es klang mehr wie eine eigene Feststellung anstelle einer Antwort auf die Worte der Psychologin.

„Er ist nicht das, wofür du ihn hältst!"

„Ach nein?!" spie sie nun „Nur weil Sie ihn für einen Psychopathen halten? Andere Menschen würden auch sagen ich sei krank, aber das bin ich nicht, ich bin nur mental gebrochen.... Die Menschen sind nur feige und hinterhältig, schieben etwas auf Anomalien und psychische Krankheiten, nur damit sie nicht einsehen müssen, dass ihr eigenes Verhalten die Menschen zu Monstern machte! Sie wollen sich nur nicht damit auseinandersetzen und damit konfrontiert werden, um ihre eigenen Fehler nicht eingestehen zu müssen."

„Er ist der Pfad des Bösen."

Lyana zuckte mit den Schultern „Na und? Wenn dieser Pfad Freiheit und Gerechtigkeit bedeutet, dann soll es so sein. Was ist schon böse und was schon gut? Warum soll es falsch sein eine Ungerechtigkeit und Qual mit Ungerechtigkeit und Qual zu begleichen? Warum sollte man Mord und Schänderei nicht angemessen bestrafen, warum hat so jemand noch Rechte? Warum sollte man nicht ein Unterschied machen zwischen einem Dieb, der stiehlt um zu überleben oder einem der aus Egoismus handelt. Warum sollte man nicht die Geliebte oder den Geliebten bestrafen, der fremdgeht und so eine Moral und die Ehrlichkeit verletzt und damit vielleicht den belogenen Partner ins Verderben stürzt? Ist das keine Straftat? Sie wissen nicht wie es ist mental gebrochen zu sein, Doktor Fox.... Sie wissen nicht welch eine Qual das ist und wie schrecklich es ist wenn es keinen kümmert und niemand diese Tatsache bedenkt und wenn du dann etwas sagst, heißt es nur du bist krank...."

Die letzten Worte klangen schmerzvoll und wehleidig.

„Aber Jerome.... Er ist so unnahbar, mutig und charismatisch.... Er beugt sich nichts und niemandem... er kennt kein Schmerz... er ist frei... ich will so sein wie er... ich will einfach nur, dass dieses Leiden endet, ich will einfach nur lebendig sein und endlich Gerechtigkeit.... Ich will frei sein... und wenn es bedeutet den dunklen Pfad einschlagen zu müssen, so sei es. Denn dann ist dieser Pfad für mich kein böser Pfad, sondern der Pfad der Erlösung." sprach Lyana weiter mit dieser verletzten Stimme, ehe sie ihre Festigkeit wiedererlangte und Fox unverfroren entschlossen ansah.

In dem Moment realisierte Fox innerlich, dass sie Lyana bereits verloren hatte, verloren an Jerome Valeska und seine dunkle Versuchung, in der Lyana ihren einzigen Ausweg sah.

Fox seufzte, denn sie wollte und konnte das nicht glauben. Sie glaubte an das Gute in Lyana. Das Mädchen war zu sehr gestraft von der Gesellschaft, so dass sie absolut nichts mehr Gutes sehen konnte, das war alles und Jerome nutzte das aus.

„So darfst du nicht denken.."

„Ich darf das nicht, ich darf jenes nicht! Dann sagen Sie mir Fox, wie hat meine aufrichtige Ehrlichkeit und mein Bemühen mir etwas gebracht, mh? Wenn mir das nicht weiterhilft und ich auf taube Ohren stoße, dann muss ich eben andere Mittel ergreifen um mein Glück und meine Freiheit zu erlangen! Sagen Sie es nicht mir, sagen Sie es denen da draußen! Nicht Jerome, sondern die da draußen haben das hier zu verantworten!" schrie Lyana nun und sprang von ihrem Platz auf.

Sie zeigte untermalend in die passenden Richtungen.

„Wenn du mir keine andere Wahl lässt..." seufzte Fox und sah Lyana dann ernst an „Werden wir uns gezwungen fühlen Jerome und dich zu separieren. Wir haben uns darüber bereits beratschlagt und wenn du nicht einsehen willst, dann werde ich wohl deine Verlegung in Block B beantragen müssen."

Super Psycho Love -  [A Jerome Valeska Story] - GothamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt