Kapitel 13 - Gotham, die Bühne von Wahnsinn und Kunst

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Oswald zuckte heftig zusammen als Jerome Valeska ihm den Kopf des Verräters brachte und das wortwörtlich. Er donnerte ihn nahezu auf den Tisch. Oswald sah mit erhobenen Augenbrauen in den leeren Blick des Kopfes dessen Blut seinen Tisch vollsaute. Der Rotschopf hielt den Kopf noch an den Haaren fest und lächelte zufrieden. Der entsetzte und blasse Ausdruck des Kopfes erheiterte Oswalds Gemüt nicht wirklich, auch wenn der Kerl ein Verräter war, unbedingt ein Kopf auf seinem Mahagonitisch hatte er nicht unbedingt gebraucht.

„Und das Geld?" fragte Pinguin gedehnt und sah überfreundlich lächelnd zu Lyana und dem Rotschopf.

Der Kopf des Verräters war nämlich Nebensache. Wichtiger war das Geld.

Lyana warf lässig eine Tasche neben den Kopf auf den Tisch. Ein paar Geldscheine purzelten heraus.

Oswalds Mimik erhellte sich ein wenig in aufrichtiger Freundlichkeit. Er faltete die Hände ineinander und sah die beiden mit leichter Zufriedenheit an.

„Gut."

„Also wo sind unsre versprochenen Waffen?" fragte Lyana.

Oswald deutete lediglich auf die Seite auf eine große Sporttasche. Jerome ließ den Kopf los und ging rüber zur Tasche, um prüfend darin herumzuwühlen. Ein freudiges und zufriedenes Lächeln huschte über seine Lippen als alles da zu sein schien. Auch Lyana ging nun neugierig näher heran und griff nach ein paar Pistolen und bedachte sie mit auffallender Neugierde und Interesse, als würde sie wahrlich an Weihnachten gerade ein Geschenk auspacken.

Oswald indes piekte in die Wange des Kopfes und rümpfte die Nase. Welch eine hässliche Visage, sahen alle Toten immer so fürchterlich hässlich aus und zogen eine solch entsetzliche Fratze?

Er winkte einer seiner Leute her und machte eine verscheuchende Handbewegung, um dem Mann zu bedeuten, er solle den ekligen Kopf bitte von seinem Tisch entfernen. Dann erhob sich Pinguin.

„Was ist mit Colton?"

„Ist noch im Wagen." verkündete Jerome.

„Gut, er sollte den Schlüssel für euer Penthouse haben. Macht mit ihm was ihr wollt, das ist nun nicht mehr mein Belangen."

Er stützte sich auf seinen Stock und watschelte den Tisch entlang. Er sah angesäuert und mahnend seine Leute an. Er war sauer über die Unfähigkeit seines Personals. Da kommen zwei dahergelaufene Irre aus Arkham, die noch halbe Kinder waren, einfach so daher und killten den Verräter und besorgten ihm sein Geld! Das wozu seine Leute offenkundig unfähig waren! Das war empörend, erniedrigend, beleidigend und mehr als enttäuschend! Pinguin war sauer über diese Tatsache.

Er warf seinen Leuten also einen düsteren, mahnenden und strafenden Blick zu, auch Butch, der darüber nur unerfreulich das Gesicht verzog, jedoch nichts sagte.

„Vielleicht sollte ich diese beiden Freaks dauerhaft anheuern... denn offenbar sind zwei Wahnsinnige fähiger als ihr alle!" keifte Oswald erzürnt und wandte sich dann wieder Jerome und Lyana zu, die anscheinend fertig mit der Inspektion waren.

Jerome hatte sich die Tasche über die Schulter geworfen.

„War uns eine Freude Geschäfte mit Ihnen zu machen, Mister Pinguin." trällerte Lyana überhöfflich.

Oswald lächelte nur wieder gedrungen, denn so ganz wusste er noch nicht was er von den beiden halten soll. Einerseits hatten die beiden es frech und dreist gewagt in sein Reich einzudringen und ihm zu drohen, andererseits zollte er diesen zwei Jungspunden auch irgendwie Respekt über diese jugendliche Selbstbewusstheit und Fähigkeit. Er war allerdings mehr über den Fakt angesäuert, dass diese beiden Jungspunde ihm aufzeigte wie unfähig sein Personal war und das nagte an seinem Ego und seiner Autorität, denn sowas durfte nicht passieren.

Super Psycho Love -  [A Jerome Valeska Story] - GothamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt