Meine Schlafstörungen

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Es gibt keine Depressionen ohne eine Schlafstörung. Und es gibt keine Schlafstörung ohne eine Depression.

Eines der Symptome einer PTBS oder Depressionen sind Schlafstörungen. Sie gehören sogar zu den Hauptsymptomen dazu.

Dadurch, dass beide Krankheiten bei mir diagnostiziert wurden, ist es klar, dass ich diese Schlafstörungen auch habe.

Aber wie geht man damit um? Wie lebt sich der Alltag damit? Bricht man da nicht irgendwann körperlich zusammen, ohne die benötigte Schlafenszeit?

Ich gehe heute nicht auf die fachliche Ebene ein, da mir einfach nicht danach ist. Viel lieber möchte ich dir über meine persönlichen Erfahrungen mit meinen Schlafstörungen erzählen, sodass du mich aus einer besseren Perspektive verstehen kannst. :)

Schlafstörungen habe ich seit fünf Jahren schon. Es fing an mit täglichen Alpträumen. Dann folgten Unterbrechungen des Schlafens, ungefähr 8-10 Mal in einer Nacht. Anschließend kam es letztendlich zur kompletten Schlaflosigkeit, sodass man stundenlang im Bett rumwälzt und einfach nicht schlafen kann.

Und alles in einem ergeben die sogenannten „Schlafstörungen". Und dies ist heftig meines Erachtens.

Mein Schlaf ist mit meinen Flashbacks und den Emotionen wohl eines meiner größten Probleme, die ich in meiner Psychotherapie behandeln muss. Es ist verdammt hart diese zu behandeln. Vorallem, wenn -wie bei mir- Flashbacks eine der Hauptgründe für meine Schlaflosigkeit sind.

Ich sage dir allerernstens, dass ich von diesem Mittwoch bis zum Freitag nicht geschlafen habe. Es ging einfach nicht. Am Freitag morgen habe ich mich wirklich auf den Boden im Klassenraum gelegt, mich mit der Jacke zugedeckt und wenigstens die Augen zugehalten, damit diese mir nicht brennen würden.

Schräg, was man da so alles tut. Grüße raus an Lara, die das ganze mit mir mitgemacht hat!

Das Problem bei mir ist, ich brauche 3-4 Stunden bis ich überhaupt müde werde. An manchen Tagen ist es auch so, dass ich bereits früh müde werde, aber dann nicht einschlafen kann, weil der Körper das nicht will.

Wenn ich dann mal schlafe, fühlt es sich manchmal erholsam an. Die Betonung liegt auf „manchmal", denn es gibt Nächte, wo ich schlafe und die schlimmsten Alpträume habe, was in 70% der Fälle immer so ist.

Es sind aber keine normale Alpträume, die man irgendwann vergessen kann. Es sind Flashbacks, die man im Traum wiederholt träumt, so, wie sie geschehen sind. Meistens ist es aber so, dass man nur grob über die Flashbacks träumt.

Beispiel: Ich habe zuhause viel häusliche/sexuelle Gewalt erlebt. Diese Erlebnisse kann ich mit irgendwelchen anderen Person träumen, die gar nichts damit zutun haben.

Dementsprechend kann man sich dann gut vorstellen, wie belastend und erschöpfend dies sein muss, wenn man dann endlich aus dem Horror aufwacht und null Erholung sondern Folter erlebt hat. Psychische Folter im Schlaf. Eine Phase, in der unsere Psyche eigentlich entspannen sollte.

Auch momentan sind meine Schlafstörungen ziemlich präsent, dadurch, dass ich schulischen & familiären Stress hatte. Man findet da einfach keine Ruhe! Weder zuhause, noch in der Schule, noch im Schlaf. 24/7 mit so einer Scheiße konfrontiert zu sein, ist einfach nur grässlich.

Entschuldige mich, für meine Ausdrucksweise! :)

Desöfteren wache ich mit einer blasseren Haut, zitternden Körper oder simplen Erschöpfungen auf. Folgen meiner Schlaflosigkeit, die nur selten erkennbar für andere sind, da sie über die Stunden verschwinden.

Um solche Folgen zu bekämpfen und einen gewissen Schlafrythmus zu erreichen, der gegen Alpträume hemmend wirken soll, nehme ich Medikamente ein.

Momentan nehme ich das sogenannte „Baldriparan" ein, was ein pflanzliches Medikament ist. Baldrian ist wie bekanntlich eine Pflanze aus der das Medikament letztendlich gemacht wird.
Baldriparan soll dazu dienen, dass der Mensch innerhalb einer Stunde müde wird und somit einfacher einschlafen kann.

Bei Menschen wirkt sie aber unterschiedlich. Bei einen mehr, bei anderen weniger.

Bei mir wirkt das Baldriparan meistens ganz gut. Es ist unterschiedlich, aber wenn ich es regelmäßig einnehme, ist die Wirkung gut.
Für extreme Notfälle habe ich auch einen Medikamententee, den ich aber selten benutze, wenn ich ehrlich bin.

Abschließend kann ich dir sagen:„Es ist verdammt schwer! Und das ist auch ok so, denn ich lerne, damit umzugehen!"

Ja, ich will meistens einfach nur weinen, alles beenden und einfach nur in Ruhe gelassen werden. Wie zum Beispiel jetzt!! Ich will nicht mehr, und ich kann auch einfach nicht mehr. Die Kraft fehlt.

Aber am Ende des Tages verschwinden die Schlafstörungen dadurch nicht. Es kostet an viel Geduld, Arbeit und Zeit, bis man diese unter Kontrolle hat. Und dafür sollte man kämpfen.

Mein Leben mit PTBSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt