Die vier Quellen der Selbstwirksamkeit sind:
• eigene Erfahrung bzw. eigenes Ausführen der Handlung
• stellvertretende Erfahrung durch Beobachtung anderer
• verbale Beeinflussung durch Ermutigung und Unterstützung von anderen Menschen
• Attribution physiologischer und emotionaler Erregung beim Ausführen der HandlungDie erste Quelle ist gleichzeitig auch die einflussreichste. Die eigene Erfahrung bzw. eigenes Ausführen der Handlung besitzt an größere Bedeutung, da sie die Eigenständigkeit und Kontrolle über das eigene Verhalten und das eigene Bewältigen der Situation geschehen lässt.
So ist es, dass der bedingte Anteil der persönlichen Fähigkeit erstmal richtig abgeschätzt werden soll, damit eine
Handlung erfolgreich zustandekommen kann. Sobald die Person in der Lage war, ein bestimmtes Verhalten erfolgreich auszuführen, so erhöht dies ihr Selbstbewusstsein für zukünftig weitere
Situationen, wo dieses Verhaltensmuster nochmal gefordert wird.Ein simples Beispiel dafür wäre:
„Bisher habe ich alle Klausuren bestanden. Dann schaffe ich die letzte auch noch."Der zweitstärkste Faktor ist die stellvertretende Erfahrung, die das Beobachten einer anderen Person die eine Handlung erfolgreich ausführt zur Erhöhung der Selbstwirksamkeit führt, beschreibt. Das nennt sich auch das Modelllernen, Lernen am Modell (Beobachtungslernen). Das bedeutet, wenn ich sehe eine andere Person meistert ihre Klausuren perfekt, dann kann ich das auch
schaffen.Auch die verbale Beeinflussung oder Überredung kann zur Erhöhung der Selbstwirksamkeit führen. Sprich, wenn eine andere Person meine positiven Verstärkungen in den Mittelpunkt stellt („Ich traue dir zu, dass du die Prüfung schaffen wirst."), wächst meine Selbstwirksamkeit. Dies kann auch als soziale Ressource verstanden werden, mit der es einfacher ist, ein eigenes Konzept
von Selbstwirksamkeit aufzubauen.Die Attribution, d.h. Die Ursachenzuschreibung physiologischer und emotionaler Erregung hat nach Bandura den geringsten Einfluss auf die Selbstwirksamkeit. Unser autonomes Nervensystem ist jedoch in der Lage auf Belastungen mit zugehörigen Erregungsmustern zu reagieren, die Angst und Vermeidungsverhalten mit sich bringen kann.
Eine hohe Erregung kann z.B. Als Angst vor einer bevorstehenden Aufgabe interpretiert werden und eine geringe Einschätzung der Selbstwirksamkeit erzeugen
(„Ich war deshalb so aufgeregt, weil ich in dem Fach nicht so gut bin").
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Mein Leben mit PTBS
AcakMein Name ist Eleja. Ich (war) 16-17 Jahre alt und leide an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). In diesem Buch schildere ich meine eigenen Erfahrungen mit der Krankheit, wie ich damit lebe und welche Herausforderungen diese mit sich b...