Die Alexithymie

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Alexithymie hört sich im ersten Moment etwas fremd an. Schließlich ist dies auch ein eher unbekannter Begriff.
In der Psychologie nennen wir die Alexithymie auch „Gefühlsblindheit", um komplizierte Fachbegriffe zu vermeiden.

Die Alexithymie ist zwar eine psychische Erkrankung, aber wird im ICD-10 Standard noch nicht als eine anerkannt!

Was ist die Alexithymie?
Die Aleyithymie, auch Gefühlsblindheit definiert, ist eine Erkrankung bei der Menschen ihre Gefühle weder erkennen noch aussprechen können.
Deswegen auch Gefühlsblindheit genannt!

Was sind die Ursachen dafür?
Eine Ursache kann der nicht feinfühlige Umgang in der Kindheit gewesen sein. Sprich, wenn die Eltern dem Kind keine Geborgenheit, Sicherheit oder Vertrauen schenkten. Auch Gewalt in der Erziehung kann zur Abstumpfung der Gefühle führen.

Wenn in der Erziehung bei dem Kind selten bis nie eine liebevolle Reaktion auf Gefühle stattfindet, führt dies dazu, dass das Kind sich anfangs verschließt und im Härtefall komplett verlernt mit den Gefühlen umzugehen. Wut, Trauer oder Frust wären ein Beispiel.
Sprich, wenn das Kind weint, ist es sehr schwer bis unmöglich zu beruhigen. Wenn das Kind schreit, überreagiert es, indem es vielleicht das Spielzeug an die Wand wirft. Solche Überreaktionen sind üblich in solch einer Erziehungsweise.

Auch ganz simple genetische Faktoren können eine Ursache für die Gefühlsblindheit sein.

Was sind die Symptome dafür?
Bekannte Symtome können z.B. die Wortkargigkeit sein oder ein langweiliges Verhalten. Langweilig im Sinne von zurückhaltend und uninteressiert an vielem, was im Umfeld um einen herum geschieht.

Menschen mit einer Alexithymie werden oft als distanzierte oder gefühlskalte Personen beschrieben durch ihren Mangel an Gefühlen in der Mimik, Gestik oder Auftreten. Sie wirken dadurch emotionslos, was sie aber nicht sind!

Ihnen fällt es ebenso schwer Zusammenhänge von körperlichen Symptomen mit Gefühlen zu erkennen & richtig auszuwerten. Ein Beispiel hierfür wäre:

Kathrin sitzt mit ihren Freunden zusammen am Essenstisch. Ihre beste Freundin erzählt gerade einen Witz, woraufhin alle zu schmunzeln beginnen. Kathrin hingegen beginnt laut und übertrieben loszulachen, weil sie ihre Gefühle noch nicht lernte, richtig auszuwerten. Wann lache ich wie viel?
Oder generell: Wann ist mein Händedruck zu doll? Ab wann wirken meine Gesten und Mimik unnatürlich?

Selbst solche Alltagssituationen sind für Betroffene eine echte Herausforderung. Vorallem, weil Gefühle 24/7 eine Rolle in unserem Leben spielen.
Dennoch wird nicht all zu viel über die Gefühlsblindheit gesprochen, weil sie eben noch nicht im ICD-10 Standard als psychische Erkrankung angesehen wird. Therapieren kann man diese trotzallem!

Hier wird eine stationäre Behandlung von einer ambulanten Therapie bevorzugt. Depressive Störungen werden meistens ergänzend medikamentös behandelt, falls vorhanden.

Ich bin auf diese Krankheit gestoßen, als ich mir einen Podcast von einer betroffenen Person angehört habe und ich umso mehr Interesse an der Alexithymie entwickelte. Mich fasziniert es zu sehen, wie wichtig Gefühle für uns eigentlich sind, um zu wachsen und das es solche Menschen gibt, die uns beweisen, dass es eben nicht selbstverständlich ist mit den Gefühlen umgehen zu können! :)

Wie stellst du dir das Leben mit einer Gefühlsblindheit vor? Beziehungen, Freundschaften, Berufsleben? :))

Mein Leben mit PTBSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt