Therapie

180 17 26
                                    

Vorhin hatte ich meine wöchentliche Therapie wieder gehabt. Heute haben wir uns mit meinem Selbsthass und meiner (Ich betonte: Verdachtsdiagnose) DIS beschäftigt. Etwas, was mir leider wieder extrem die Kraft und Nerven genommen hat, sodass ich beim Training echt unkonzentriert war. Ich sitze auch gerade auf der Couch und denke über meine schlechte Leistung beim Training sowie meine Therapie nach.

Leider habe ich einen großen Selbsthass entwickelt aufgrund meiner sogenannten „alten und verlorenen Persönlichkeit" und der „neu entstandenen Persönlichkeit". Ich habe einfach Eigenschaften über die Jahre unbewusst entwickelt, die ich am liebsten gar nicht hätte und extrem verabscheue.

Ich weiß nicht, ich fühle mich weder vom Optischen noch charakterlich in irgendeiner Hinsicht „hübsch" oder wenigstens so, sodass ich mich akzeptieren könnte. Ich muss mich auch selber nicht lieben. Hauptsache etwas Selbstakzeptanz aufbauen wäre gut für mich.

Natürlich gibt es auch Wochen, wo meine Therapie gut verläuft und ich mich danach erleichtert sowie glücklich fühle. Aber heute und das letzte Mal sind Beispiele dafür, dass eine Psychotherapie extrem auslaugend und schwer sein können.

Vorallem sind allgemein Menschen, die eine Therapie beginnen meines Erachtens extrem starke Menschen!

Bei mir ist es so, dass es eigentlich gar nicht die traumatisierenden Erlebnisse sind, die mir die Therapie schwer machen oder die extrem anstrengend zu besprechen sind, sondern eher die Folgen von diesen schlechten Zeiten. Zum Beispiel die Schlaf- und Essstörungen, die Flashbacks, die Trigger, die Depressionen usw.
Das sind die Sachen, die so anstrengend sind zu besprechen, da sie einen tagtäglich belasten und fertigmachen.

Mein Tagesrhythmus ist zurzeit eine Katastrophe und mein Schlaf auch, sodass sich das auch auf meine Psyche abfärbt. Alpträume, die 99% Gewaltszenen sind, verfolgen mich ständig, sodass ich mich auch weigere zu schlafen.
Mein Essensverhalten verschlechtert sich solangsam auch wieder, sodass ich große Angst vor mir selber kriege. Denn ich will ja gesund werden, aber mein Körper macht das irgendwie nicht mit.

Ich habe eigentlich nur einen Wunsch, undzwar wieder gesund zu werden und keinen so großen Selbsthass und Selbstzweifel zu haben. Etwas, was mir wahrscheinlich meine ganze Lebenszeit kosten wird, aber wenn ich das dadurch schaffe, dann nehme ich es auf mich. Eine andere Wahl habe ich ja nicht.

Ich hoffe, ich schaffe es mich über die Tage wieder zu beruhigen und den jetzigen Stress von meiner Schulter zu kriegen.

Mein Leben mit PTBSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt