𝒑𝒐𝒌𝒆𝒓 𝒈𝒂𝒎𝒆 | chrollo x oc x hisoka

9. Kurapika

„Der Kettennutzer und die anderen Bodyguards von der Familie Nostrade müssen sich also im Hotel Beietacle aufhalten", folgerte Shalnark aus den Informationen. So wirklich hatte ich zwar nicht verstanden, wie sie darauf kamen, aber ich hatte auch nicht wirklich zugehört.
Ich war damit beschäftigt Hisoka im Auge zu behalten. Die Worte von Chrollo beschäftigten mich. Was war nur passiert, während ich mich erholt hatte?

„Gut, wir werden den Kettennutzer aufsuchen", entschied Chrollo. „Pakunoda, Nobunaga, Machi, Shizuku und Kortopi, ihr kommt mit. Die Anderen halten die Stellung". Also gingen sie. Chrollo warf mir einen letzten Blick zu.

♢ ♢ ♢

Hisoka wirkte so anders. Er starrte einfach nur in die Leere ohne sein übliches Grinsen, ohne irgendeine Emotion. Dann schien er sich jedes Mitglied genau anzusehen. Sein Blick blieb bei mir hängen und er wirkte erstaunt, so als würde er mich zum ersten Mal sehen.
„Äh... Ist alles okay?", fragte ich deshalb. Hisokas Blick entspannte sich etwas.
„Ja und bei dir?"
Ich verdrehte die Augen und ging an ihm vorbei in die hinterste Ecke des Raumes. Ich wollte allein sein.

Dazu kam es aber nicht, denn plötzlich hielt mir jemand die Hand vor den Mund, so dass ich nicht schreien konnte, und zog mich ohne, dass die Anderen etwas davon mitbekamen weg. Panik stieg in mir auf. Ich versuchte mich zu wehren, aber der Typ war stärker als ich. Er ging mit mir durch ein paar Gänge bis es irgendwann heller wurde. Die Luft wurde frischer und kühler. Wir waren draußen.
Dann ließ er mich los. Die Sonne ging langsam unter. Ich konnte schon ein paar kleine Sterne erkennen, aber das konnte ich gerade nicht genießen. Ich drehte mich zu meinem „Entführer" um.

Vor mir stand Hisoka. Nach der anfänglichen Überraschung, konzentrierte ich mich darauf ihn wütend anzuschauen „D-Du warst doch voll außerhalb meiner Reichweite. Wie bist du so schnell zu mir gekommen?"
Er lachte belustigt. „Gut zu wissen. Du bist schon mal auf Illumis Tarnung reingefallen".
„I-Illumi?" Scheiße! Wusste der etwa dass ich bei der Phantomtruppe war? Wollten die Zoldycks dass ich zu ihnen zurückkehre oder was wollte er hier?
„Ja, er tarnt sich mit seinen Nadeln als mich, damit ich Chrollo bekämpfen kann. Und du hilfst mir dabei".
„Nein, tu ich nicht. Finde dich damit ab", erwiderte ich uninteressiert. Ich ließ mich auf eine kleine Mauer sinken und betastete mein Bein. Die Wunde tat wieder weh, seit dieser Idiot mich so unsanft aus dem Versteck gezerrt hatte. Andererseits war ich jetzt sozusagen frei. Ich konnte einfach abhauen. Schließlich war ich außerhalb des Verstecks... Oder würde Hisoka zu Gute der Phantomtruppe aufpassen, dass ich in seiner Nähe blieb? Nachdenklich schaute ich ihn an. Er lächelte, so als wäre er mir um Längen überlegen.

„Du wirst mir helfen und ich muss dich noch nicht mal dazu zwingen". Er hockte sich vor mich und schaute mir direkt in die Augen, so als versuchte er tief in meine Seele einzudringen, aber ich zwang mich seinem Blick stand zu halten. „Chrollo, sucht nach einem Nen-Kämpfer, der Art Materialisation, der mit Ketten kämpft", erklärte er mir, so als wäre ich ein kleines Kind.
„So viel weiß ich auch", fauchte ich.
„Und dieser jemand möchte sich an der Spinne rächen", fuhr er unbeirrt fort. „Kennst du da jemanden?"
„Hab ich doch schon gesagt, nein, keine Ahnung wer das ist..."
Hisokas Gesicht kam näher, bevor er mir die nächsten Worre zuflüsterte, die fast wie eine Drohung klangen:
„Kennt Killua so jemanden?"
Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Angestrengt überlegte ich. Wenn das was mit Killua zu tun hatte, dann war die ganze Sache tatsächlich gar nicht so weit von mir entfernt wie ich gedacht hatte.

„Nach der Hunter Prüfung...", überlegte ich laut. „Hat Killua mir Gon vorgestellt und auch noch von anderen Freunden gesprochen. Einer davon wollte sich an der Phantomtruppe rächen, das hatte Killua erwähnt. Er hieß..." Meine Gedanken rasten. „Ka... Ku... Kuro..."
„Kurapika Kurta", vollendete Hisoka meine Gedanken. Überrascht schaute ich in sein grinsendes Gesicht.
„Ja, genau, aber..."
„Ich habe ein Abkommen mit ihm. Wir tauschen Informationen über Chrollo und die Phantomtruppe". Dieser Verräter... Aber egal. Es ging hier nicht um ihn oder mich oder diesen Kurapika. Viel mehr ging es für mich um Killua und Gon. Hoffentlich waren sie nicht in noch mehr Schwierigkeiten geraten.
„Also, was ist?" Hisoka griff nach meiner Hand und lächelte mich freundlich an. „Verfolgst du mit mir die Anderen und rettest Killua?"
Ich zog meine Hand noch nicht weg. Schließlich musste ich ihn noch was fragen. Ich erinnerte mich an Chrollos Worte:

„Halte dich von Hisoka fern. Während du geschlafen hast, ist etwas seltsames passiert mit ihm"

„Hisoka?"
„Hm?"
„Als ich bewusstlos war, ist da irgendwas passiert?" Hisoka schaute gedankenverloren auf meine Hand in seiner.
„Nichts besonderes. Chrollo hat mit seinem Nen die Zukunft von allen Mitgliedern voraus gesagt und sie vermuten jetzt dass ich ein Verräter bin, glaube ich", erzählte er so als wäre es nichts wichtiges.

Ich zog meine Hand weg.
„Ist ja nicht so weit hergeholt, oder?" Es klang etwas schärfer als gedacht. Warum störte mich das so, dass Hisoka gegen Chrollo handelte. War es weil Chrollo und ich eine Vergangenheit zusammen hatten oder war es einfach nur Groll gegen Hisoka? Dabei hatte er mir das Leben gerettet und mich zu diesem Ausgang gebracht... Eigentlich war ich ihm etwas schuldig...

Ich richtete mich auf.
„Ja, ich komme mit und rette Killua", sagte ich entschlossen.
Hisoka schien zufrieden zu sein und wollte schon gehen, aber ich hielt ihn zurück, indem ich eine Hand auf seine Schulter legte.
„Hör zu", sagte ich eindringlich. „Am Ende dieses Tages will ich dich nie wieder sehen. Egal ob Chrollo dich getötet hat, oder du vor Angst abgehauen bist. Wir werden getrennte Wege gehen und du wirst mich in Ruhe lassen".
Hisokas Lächeln war verschwunden. Er schaute mich ernst an.
„Gut. Abgemacht...", antwortete er tonlos. Dann griff er blitzschnell mein Handgelenk und drückte zu. „Nur Eines. Wenn ich gegen Chrollo kämpfe, werde ich gewinnen, das verspreche ich dir".

In diesem Moment glaubte ich ihm das... Nur wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass alles ganz anders kommen würde.

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Heyy
und erstmal danke, dass ihr bis hier her gelesen habt. Es sind auf jeden Fall noch viele Kapitel geplant und ich freu mich sie mit euch teilen zu können.
Wenn dir dieses Kapitel gefallen hat kannst du mir gerne ein Vote oder einen Kommentar da lassen. Konstruktive Kritik und Vorschläge sind immer willkommen.
Habt noch ein schönes Wochenende und wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Kapitel. 🖤